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Julia Festival 94

Julia Festival 94

Titel: Julia Festival 94 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L Graham
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Klingeln gar nicht aufhörte, richtete sich Leone mit einem ärgerlichen Laut auf und griff nach dem Hörer.
    „Nein … nein, natürlich ist es nicht zu spät, bei uns anzurufen.“ Anfangs hörte er mürrisch zu, aber allmählich veränderte sich sein Gesichtsausdruck. Er zeigte Überraschung, dann wachsende Spannung, und am Ende richtete er den Blick durchdringend auf Misty. „Ja, ich erzähle es ihr“, sagte er und legte den Hörer auf.
    „Was ist los?“, fragte Misty ängstlich. „Wer war das?“
    „Es war Birdie“, antwortete Leone langsam und mit besonderer Betonung. „Sie wollte dir sagen, dass deine Zwillingsschwester in ‚Fossetts‘ war, um dich zu besuchen.“
    Starr vor Schreck, sah Misty Leone an. Erst ganz allmählich wurde ihr klar, was diese Nachricht bedeutete. Eine wilde, jubelnde Freude stieg in ihr auf, und für eine Weile war es ihr unmöglich, klar zu denken oder auszusprechen, was sie fühlte.
    – ENDE –

Flucht in der
Hochzeitsnacht

1. KAPITEL
    „Früher oder später wirst du dich für eine Frau entscheiden müssen“, bemerkte Sander Christoulakis mit Nachdruck. „Warum nicht für Ione Gakis?“
    Alexio antwortete nicht. Es kam ihm immer noch unglaubwürdig vor, dass dieses Gespräch überhaupt stattfand. Eine arrangierte Hochzeit? Früher hätte er darüber gelacht, aber seit zwei Jahren versuchte er, seinen tiefen Schmerz entweder durch Arbeitswut oder durch wechselnde Affären zu betäuben, und beides hatte nicht geholfen. Im Gegenteil. Die unablässige Folge oberflächlicher Sexabenteuer hatte nur Abscheu und Widerwillen in ihm zurückgelassen.
    „Es ist eine Ehre für unsere Familie, dass Minos Gakis dir seine Tochter zur Heirat angeboten hat“, fuhr Sander hartnäckig fort, ohne seinen wankelmütigen Sohn aus den Augen zu lassen. „Er schätzt deinen Geschäftssinn, und seine Gesundheit ist nicht mehr die beste. Er braucht einen Schwiegersohn, auf den er sich verlassen kann.“
    Alexio unterdrückte ein spöttisches Lächeln. Das klang fast so, als wäre es in Griechenland weiterhin üblich, seine Kinder zu verheiraten, ohne sie zu fragen, und das war absolut nicht der Fall. Genauso wunderte es ihn, dass es einem der reichsten Männer der Welt gelungen war, seinen sonst so scharfsinnigen Vater für diesen zweifelhaften Plan zu gewinnen.
    „Minos Gakis ist ein Ekel und ein Gauner dazu“, erklärte er mit Überzeugung. „Das weißt du so gut wie ich.“
    „Mag sein, aber seine Tochter Ione ist eine wohlerzogene und sympathische junge Frau“, beharrte Sander in der Hoffnung, die Heirat würde seinen leichtlebigen Sohn endlich aus den Schlagzeilen bringen und seiner Mutter weiteren Kummer ersparen. „Ich sehe keinen Grund, warum ihr im Laufe der Zeit nicht glücklich werden solltet.“
    Keinen Grund? Bitterkeit stieg in Alexio auf und trübte seine dunklen Augen. Er konnte sich nicht vorstellen, je wieder mit einer Frau glücklich zu sein. Seine verstorbene Verlobte Crystal war die Einzige, die er geliebt hatte, und sie war für immer verloren. Doch darüber wollte sein Vater nicht sprechen. Er war kein Heuchler und hätte an Wunden rühren müssen, die gerade erst verheilt waren.
    Sander und Louisa Christoulakis hatten Crystal von Anfang an als Schwiegertochter abgelehnt. Ihr zweifelhafter Ruf und ihre wechselvolle Vergangenheit widersprachen zu sehr den traditionellen griechischen Vorstellungen. Als Alexio ihr trotzdem den Verlobungsring ansteckte, bekam sein Vater einen Wutanfall und seine Mutter einen Weinkrampf. Alexio war stark genug gewesen, beides zu ignorieren, und erst Crystals Tod hatte zu einer allmählichen Aussöhnung mit seinen Eltern geführt. Sein Schmerz und seine Verzweiflung waren so groß gewesen, dass ihm die Kraft gefehlt hatte, sich weiter gegen seine Familie zu stellen.
    Seltsamerweise hatte er geschäftlich umso mehr Glück gehabt und ein Vermögen angehäuft, von dem sein Vater nur geträumt hatte. Während Sander das geerbte Reedereivermögen so ziemlich auf demselben Stand gehalten hatte, war Alexio mit Software in den großen internationalen Kapitalmarkt eingestiegen, mit Risiken, die sein Vater niemals eingegangen wäre. Vielleicht lag eine Ironie des Schicksals darin, dass der milliardenschwere Tycoon Minos Gakis gerade wegen dieses jüngst erworbenen Vermögens in Alexio den geeigneten Schwiegersohn sah.
    „Ich bin Minos’ Tochter noch kein einziges Mal begegnet“, stellte Alexio trocken fest.
    „Doch, das bist du“,

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