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Julia Festival Band 0103

Julia Festival Band 0103

Titel: Julia Festival Band 0103 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: SHARON KENDRICK
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halten!“
    Ursula zwang sich zur Ruhe, denn sich auf Janes Niveau herabzulassen wäre unter ihrer Würde gewesen. „Wo ist Katy?“, erkundigte sie sich daher, ohne auf Janes Unverschämtheiten einzugehen.
    Jane lachte affektiert. „Du vermisst sie also? Das überrascht mich nicht, denn nur weil es Katy gibt, kannst du dich hier unersetzlich machen.“ Verächtlich sah sie sie an. „Du glaubst ja wohl selbst nicht, dass Ross eine Frau wie dich auch nur ein zweites Mal ansehen würde, wenn er keine kleine Tochter hätte, die versorgt werden müsste.“
    „Wo ist Katy?“, wiederholte Ursula unbeeindruckt.
    Ihre Lider flatterten nervös, und Jane blickte zur Tür. „Wahrscheinlich bei Ross. Gleich nachdem ich Ross angerufen hatte, habe ich Katy bei Sophie-Jo abgeliefert und bin hierher gefahren. Da sein Auto nicht mehr vor der Tür stand, bin ich reingekommen.“
    „Und warum das?“
    „Das fragst du noch?“ Jane zog die Brauen hoch. „Natürlich weil ich dich sehen wollte, weil ich mehr über die Frau erfahren wollte, die sich meine Tochter so sehnlichst zur Stiefmutter wünscht – und weil ich herausfinden möchte, mit welchen Tricks du Katy dazu gebracht hast, mir dieses Fax nach Australien zu schicken.“
    „Welches Fax?“
    Jane zog verächtlich den Mund. „Nun tu nicht so! Das Fax, in dem Katy mir geschrieben hat, dass Ross ihrer Meinung nach in dich verliebt ist!“
    „In mich ?“ Ursula war wie vor den Kopf gestoßen. „Es tut mir leid, Jane, aber ich weiß wirklich nicht, wovon du redest!“
    „Mit der Masche, die unschuldige Jungfrau zu spielen, hast du bei mir keinen Erfolg, Ursula. Auf so etwas fallen nur Männer rein. Ross hat vielleicht geglaubt, er wäre bei dir der Erste gewesen, aber ich …“ Jane kniff die Augen zusammen, als sie bemerkte, wie Ursula errötete. „Das darf doch nicht wahr sein!“, rief sie. „Sag nicht, du warst wirklich noch Jungfrau!“
    „Ich bin es immer noch!“, erwiderte Ursula empört.
    „Kein Wunder! Bei deinem Aussehen werden sich die Männer auch nicht gerade um dich reißen!“ Trotz der gehässigen Worte schien Jane mit dem Tatbestand äußerst zufrieden zu sein.
    Ursula seufzte. „Was soll diese sinnlose Unterhaltung, Jane?“
    „Sinnlos nennst du das?“ Jane fuchtelte aufgeregt mit den Händen, und Ursula sah, dass ihre wunderschön lackierten Nägel bis zur Fingerkuppe abgekaut waren. „Mich würde schon interessieren, ob du nun auf eine Affäre mit Ross aus bist oder nicht!“
    „Affären mit den Männern anderer Frauen sind noch nie mein Ding gewesen“, antwortete Ursula. „Offensichtlich“, setzte sie trocken hinzu und sah Jane ins Gesicht.
    Jane wich ihrem Blick nicht aus. „Das ist keine Antwort auf meine Frage!“
    „Es ist die einzige Antwort, die du von mir hören wirst“, konterte Ursula selbstbewusst. Sie war selbst erstaunt darüber, dass diese Unterhaltung sie weder kränkte noch demütigte, sondern stark machte. Denn es war offensichtlich, dass die schöne und viel bewunderte Jane Sheridan in ihr, der grauen Maus Ursula O’Neil, eine gefährliche Rivalin sah.
    Jane musterte sie erneut von Kopf bis Fuß. „Mir war natürlich klar, dass Ross seine Rolle als Mönch nicht lange durchhalten kann. Aber nie hätte ich gedacht, dass eine Frau wie du ihn in Versuchung führen könnte!“
    Sie befeuchtete sich die kirschrot geschminkten Lippen mit der Zunge. „Tu mir einen Gefallen, Ursula, und bilde dir bitte nicht ein, dass sein Interesse lange anhält. Im Moment bist du attraktiv für ihn, weil du nützlich bist. Mit der Haushälterin ins Bett zu gehen ist für einen alleinerziehenden Vater ein probates Mittel, für ein stressfreies und gut funktionierendes Privatleben zu sorgen – selbst wenn er sich dabei mit einem späten Mädchen wie dir einlassen muss, Ursula.“
    Ursula hatte das Gefühl, dass ihre Knie jeden Moment nachgeben würden. Das Blut rauschte in ihren Ohren, und kleine Punkte tanzten ihr vor den Augen. Doch sie würde keinen Schwächeanfall bekommen! Sie musste stark sein, nicht für sich und auch nicht für Ross, sondern für Katy.
    Denn Katy war das unschuldige Opfer in der chaotischen Welt der Erwachsenen. Sie wollte mit aller Macht verhindern, dass Katy noch mehr verletzt wurde, und dieser Vorsatz gab ihr Kraft.
    „Es ist nicht gut, wenn Ross und Katy zurückkommen und uns beide hier zusammen vorfinden“, sagte sie so gefasst, dass Jane überrascht aufblickte. Offensichtlich hatte sie mit einer ganz

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