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Julia Festival Band 0105

Julia Festival Band 0105

Titel: Julia Festival Band 0105 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: SARA CRAVEN
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musterte sie schlecht gelaunt. „Du siehst wirklich fantastisch aus. Doch irgendwie habe ich das Gefühl, ich hätte dich nie gekannt.“
    Cally erwiderte seinen Blick. „Das ist auch gut so. Ich hatte schließlich nicht vor, hier Wurzeln zu schlagen. So, und nun will ich meine Sachen abholen.“ Sie begann, ihren Schreibtisch aufzuräumen.
    „Ich wusste auch gar nicht, dass du Caroline heißt, bevor Tempest dich so genannt hat“, fuhr er fort, als hätte er gar nicht zugehört.“ Wieso nennst du dich Cally?“
    „Als ich klein war, konnte ich Caroline nicht aussprechen, so wurde Cally daraus.“
    Kit sah vor sich hin. „Kein Wunder, dass ich nicht bei dir landen konnte. Wie soll ich gegen einen Multimillionär ankommen? Du hast dich von ihm kaufen lassen“, fügte er vorwurfsvoll hinzu.
    Und wenn es so wäre, wieso zahle ich dann die Zeche?, überlegte Cally, bevor sie müde sagte: „Nun übertreib mal nicht, Kit. Ich kehre zu meinem Ehemann zurück. Das ist alles. Und noch etwas: Ich habe dir nie Hoffnungen gemacht.“
    „Nein, das stimmt leider“, antwortete Kit verbittert.
    Temperamentvoll schob Cally die leere Schreibtischschublade zu. „Du solltest dich freuen, dass Gunners Terrace gerettet ist, statt hier mit Leichenbittermiene herumzustehen. Leila, Tracy und die anderen sind außer sich vor Glück. Wieso feierst du nicht mit ihnen?“
    „Mir ist nicht danach zu Mute.“
    Nick, der gerade das kleine Büro betreten hatte, erfasste die Situation sofort. „Bist du hier fertig, Liebling?“, fragte er und legte besitzergreifend den Arm um Cally.
    Kit wandte sich beleidigt ab.
    „Ja, wir können gehen“, antwortete Cally, nachdem sie neben dem Bild, das eins der Kinder für sie gemalt hatte, auch einen Briefbeschwerer eingesteckt hatte, den Mrs. Hartley ihr zum Geburtstag geschenkt hatte. Er war aus Glas mit blauen, smaragdgrünen und goldenen Fäden. Wenn man ihn betrachtete, hatte man den Eindruck von Sonne und Meer.
    Ihre Wohnung hatte Cally nicht mehr betreten. Nick hatte mit dem Vermieter vereinbart, dass er ihre Sachen schicken würde. Dem hatte der Mann zugestimmt, nachdem er eine Monatsmiete extra kassiert hatte.
    Mit Geld kann man offensichtlich tatsächlich alles erreichen, dachte Cally missvergnügt, bevor sie sich Kit zuwandte. „Mach’s gut, Kit. Ich hoffe, das Projekt wird ein Riesenerfolg.“
    „Danke“, sagte er, ohne sie anzusehen.
    Cally sah sich noch einmal in dem kleinen Büro um, dann verließ sie das Gebäude mit Nick, der sie noch immer im Arm hielt, sehr zu ihrem Verdruss. „Warum hängst du mir nicht ein Schild um, auf dem steht: ‚Nicks Frau‘?“
    „So etwas Ähnliches habe ich vor einem Jahr in der Kirche getan. Schon vergessen?“
    Sie zuckte zusammen, sagte aber nichts.
    Draußen warteten die anderen, um sich von ihr zu verabschieden. Die Freude über die Fortführung des Projekts stand ihnen ins Gesicht geschrieben.
    Tracy umarmte Cally herzlich. „Du siehst aus, als hättest du letzte Nacht kein Auge zugemacht, du Glückliche“, flüsterte sie mit Verschwörermiene. „Alles Glück der Welt, und vergiss uns nicht!“
    Cally rang sich ein Lächeln ab und nickte.
    „Komm, Liebling.“ Hand in Hand gingen Nick und Cally zum Wagen. Dort drehte Nick sich noch einmal um, lächelte strahlend und winkte. Sehr majestätisch, dachte Cally, die froh war, als sie endlich im Auto saßen und losfuhren.
    „Wird Wellingford dir fehlen?“, fragte Nick.
    „Nein, ich wäre sowieso bald weggegangen. Nach Mrs. Hartleys Tod hat mich dort nicht mehr viel gehalten. Sie war eine fantastische Frau.“
    „Leider scheinen ihre Söhne aus der Art geschlagen zu sein“, sagte Nick.
    „Wahrscheinlich sind sie nach dem Vater geraten. Das kann passieren.“
    Nick lachte amüsiert.
    Schon bald hatten sie die Autobahn erreicht und kamen ihrem Ziel schnell näher. Der Wagen verfügte über eine Klimaanlage und getönte Scheiben. Ich werde ein einsames Leben im Luxus führen, dachte Cally und musterte Nick unauffällig von der Seite. Er war ein sehr guter, sicherer Fahrer, der sich nicht von der verrückten Fahrweise einiger anderer Verkehrsteilnehmer aus der Ruhe bringen ließ.
    Nick hatte sein Sakko abgelegt und die Krawatte gelockert, die Hemdsärmel hatte er hochgekrempelt, sodass seine sonnengebräunten Arme zum Vorschein kamen. Er machte einen völlig entspannten Eindruck.
    Cally versuchte, sich auf den Blues zu konzentrieren, der aus den Lautsprecherboxen erklang, doch sie musste

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