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Julia Festival Band 0105

Julia Festival Band 0105

Titel: Julia Festival Band 0105 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: SARA CRAVEN
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Eine Entenfamilie stritt sich lauthals um Brotkrümel, die einige Gäste ihr zuwarfen. Am anderen Ufer wagte sich ein kleines Teichhuhn aus dem Schutz des Schilfs, gefolgt von winzigen Jungen, die verzweifelt paddelten, um das Tempo ihrer Mutter mitzuhalten.
    Bei diesem Anblick entspannte Cally sich und lächelte verträumt. „Wie schön es hier ist“, sagte sie leise.
    „Würdest du gern über Nacht bleiben?“, fragte Nick ruhig. „Es gibt hier einige Gästezimmer, und ich glaube nicht, dass die zu dieser Jahreszeit alle ausgebucht sind.“ Bei seinem Lächeln wurde es Cally warm. „Wir könnten so eine Art Kurzflitterwochen hier verbringen.“
    Callys Herz pochte aufgeregt. „Nein“, sagte sie jedoch. „Ich möchte nicht bleiben. Vielen Dank.“
    „Wie du möchtest. Ich wollte nur beweisen, dass ich dich zu nichts zwingen möchte.“
    Das nun eintretende Schweigen wurde Cally unangenehm. „Ich dachte, du wolltest so schnell wie möglich nach Wylstone“, sagte sie daher schnell.
    „So eilig habe ich es nun auch wieder nicht. Ich würde gern noch bleiben. Wie ich weiß, fühlst du dich an Flussufern wohl. Ich dachte, wir könnten unser Erlebnis vielleicht wiederholen.“
    Cally errötete heftig. „Das war ein einmaliges Erlebnis, das ich lieber vergessen möchte.“
    „Ich werde mich immer nur zu gern daran erinnern. Wie oft habe ich mir seitdem vorgeworfen, dich nicht dort genommen zu haben, als ich die Gelegenheit dazu hatte.“
    Cally warf ihm einen vernichtenden Blick zu und war froh, dass in diesem Moment der Kaffee serviert wurde. „Wie geht es eigentlich deiner Mutter?“, fragte sie, um das Thema zu wechseln.
    „Sie erfreut sich ausgezeichneter Gesundheit, wenn man ihrem letzten Brief glauben darf.“ Nick trank einen Schluck Kaffee. „Sie will uns übrigens bald besuchen.“
    An den Gedanken musste Cally sich erst einmal gewöhnen. Sie hatte Cecily Tempest bisher nicht kennengelernt. Die bekannte Archäologin hielt sich überwiegend bei Ausgrabungen im Urwald von Mittelamerika auf. „Ist sie nicht mehr in Guatemala?“, fragte Cally.
    „Sie kehrt nach England zurück, um einige Vorträge zu halten. Offenbar benötigt das Projekt eine Finanzspritze.“ Nach kurzem Zögern fügte Nick hinzu: „Außerdem möchte sie gern ihre Schwiegertochter kennenlernen.“
    „Aha. Deshalb sollte ich wohl so überstürzt zu dir zurückkehren.“ Sie nippte an dem heißen Getränk. „Weiß sie, dass wir getrennt gelebt haben?“
    „Nein. Ich hatte ihr ja gerade erst erzählt, dass wir heiraten wollten. Wenn sie nun erfahren hätte, dass ich praktisch wieder Junggeselle bin, hätte sie vielleicht doch noch ihren Mutterinstinkt entdeckt und wäre nach Hause geeilt, um herauszufinden, was los ist. Das wollte ich lieber vermeiden.“
    „Klar.“ Cally musterte ihn kühl. „Wenigstens brauchst du jetzt nichts zu erklären, denn ich bin ja wieder da. Ich soll also die liebende, ergebene Ehefrau spielen?“
    „Das hoffe ich sehr.“ Nick lächelte frech. „Aber keine Sorge, du hast ausreichend Zeit, deine Rolle einzuüben, denn so schnell wird Mutter nicht bei uns auftauchen. Du wirst deine Rolle allerdings perfekt spielen müssen, denn wenn Mutter misstrauisch wird, forscht sie so lange, bis sie der Sache auf den Grund gegangen ist.“
    Cally biss sich auf die Lippe. „Du scheinst alles genau geplant zu haben.“
    „Leider nicht, sonst hätte ich meine Hochzeitsnacht wohl kaum allein verbracht.“
    „Das behauptest du.“ Cally hätte sich ohrfeigen können! Wie hatte sie nur vergessen können, dass sie Nicks Affäre mit Vanessa Layton keinesfalls erwähnen wollte? Du liebe Zeit, was sollte sie sagen, wenn er sie fragen würde, was sie damit meinte?
    „Bist du verrückt?“ Nick musterte sie kühl. „Ich war vollauf damit beschäftigt, dich zu suchen, Liebling. Da blieb mir wirklich keine Zeit, mich nach einem Ersatz für dich in der Hochzeitsnacht umzusehen. Übrigens wirst du mich für die erlittene Enttäuschung entschädigen“, fügte er unnachgiebig hinzu.
    Cally trank ihren Kaffee aus und stellte die Tasse ab. „Du brauchst mich wirklich nicht alle fünf Sekunden daran zu erinnern.“
    Nick lächelte kühl. „Auch gut. Wollen wir los?“
    „Habe ich vielleicht die Wahl?“, fragte sie, als sie missvergnügt aufstand und ihm zum Parkplatz folgte. Dabei war sie sich der neidischen Blicke, die ihr folgten, durchaus bewusst. Wenn die Leute wüssten, dachte sie und hätte weinen können.
    Die

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