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Julia Festival Band 0105

Julia Festival Band 0105

Titel: Julia Festival Band 0105 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: SARA CRAVEN
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erkannt?
    Cally holte tief Luft.
    „Ich warte noch immer auf eine Antwort“, sagte Nick mit rauer Stimme.
    Langsam und zögernd drehte Cally sich zu ihm um. Ihre Augen hatten sich an die Dunkelheit gewöhnt, und sie konnte sehen, wie Nick sich aufgestützt hatte und sie beobachtete. Seinen Gesichtsausdruck konnte sie allerdings nicht erkennen.
    „Ich habe es dir doch schon erklärt! Mir war bewusst geworden, dass ich einen furchtbaren Fehler gemacht habe. Da ich mir nicht anders zu helfen wusste, bin ich fortgegangen.“
    „Und das ist alles?“
    „Ja.“ Jedenfalls alles, was du je erfahren wirst, dachte sie.
    „Warum hast du nicht mit mir geredet? Vielleicht hätten wir gemeinsam eine Lösung gefunden.“
    „Ich hatte Angst, du würdest mich zum Bleiben überreden.“
    „Fast beruhigend zu wissen, dass das mal möglich gewesen sein könnte“, antwortete er trocken.
    „Nur vorübergehend!“
    „Aha. Wenn du damit andeuten willst, du würdest dich wieder aus dem Staub machen, dann lass dir eins gesagt sein: Ich werde nicht mit fairen Mitteln um dich kämpfen.“
    „Danke für die Warnung“, sagte sie ausdruckslos.
    „Aber es kann auch ganz anders kommen“, fügte Nick nach kurzem Schweigen hinzu.
    „Solange ich deine Spielregeln einhalte?“ Cally lachte freudlos.
    „Ich hatte eigentlich eher an den Tag am Fluss gedacht. Und gib bitte nicht vor, du könntest dich nicht daran erinnern.“
    Cally wusste nur zu gut, wovon er sprach, und wurde noch angespannter. „Was meinst du?“, fragte sie trotzdem.
    „Lass uns alles andere vergessen. Wir wollen uns nur auf die Zeit am Fluss konzentrieren.“ Nick rückte näher und legte ihr die Hand auf die nackte Schulter.
    Widerstrebend erinnerte Cally sich …
    Das sanfte Plätschern des Flusses, den aromatischen Duft der Wiese, der strahlende Sonnenschein. Und Nicks Mund auf ihrem, wie er ihn sanft und spielerisch liebkoste und sie dann mit kaum gezügelter Leidenschaft küsste und streichelte, bis sie eine nie gekannte, tiefe Sehnsucht in sich spürte, die zugleich verwirrend und süß war – und völlig überwältigend.
    Ihr war, als wäre es gestern gewesen … oder jetzt.
    Jetzt! Wo bin ich, dachte Cally und wurde sich im gleichen Moment wieder bewusst, dass Nick neben ihr lag.
    Schockiert rückte sie von ihm ab. „Fass mich nicht an! Ich ertrage das nicht!“
    Nach kurzem Schweigen fragte Nick: „Was erhoffst du dir, Liebling? Dass du mich so sehr beleidigst, dass ich dich wieder zu den Samaritern von Gunners Wharf schicke und verletzt davonkrieche? So leicht wirst du mich nicht los. Zu unserer Vereinbarung gehört es nun einmal, dass wir einander berühren.“
    „Aber bitte noch nicht jetzt.“
    „Also gut, aber aufgeschoben ist nicht aufgehoben, mein Schatz. Ich jedenfalls werde jede Sekunde unseres Beisammenseins genießen.“ Er wandte sich um und knipste die Nachttischlampe an.
    Cally zuckte zusammen. „Was soll das?“
    „Wenn ich dich schon nicht anfassen darf, dann möchte ich dich wenigstens ansehen.“ Mit diesen Worten zog er ihr die Bettdecke weg.
    Vergeblich versuchte Cally, ihn daran zu hindern. Dann fügte sie sich in ihr Schicksal und blickte starr an die Zimmerdecke. Dabei war ihr nur zu bewusst, wie durchsichtig der Chiffonstoff war, und sie spürte, wie Nicks Blicke über ihren Körper glitten.
    Schließlich fragte Cally leise: „Bist du fertig?“
    Nick lachte rau. „Sei nicht albern, Liebling. Wir wissen beide, dass ich kaum angefangen habe.“ Damit drehte er sich um und löschte das Licht. Er überließ es Cally, sich wieder zu bedecken.
    Selbst als seine tiefen, regelmäßigen Atemzüge ihr verrieten, dass er eingeschlafen war, lag Cally noch lange wach und grübelte über ihre Zukunft. Schließlich fiel sie doch in einen unruhigen Schlaf.
    Als sie erwachte, wusste sie im ersten Moment nicht, wo sie sich befand. Erst als sie sich umwandte und das eingedrückte Kopfkissen neben sich sah, erinnerte sie sich.
    In diesem Moment ging die Badezimmertür auf, und Nick betrat das Schlafzimmer. Er war frisch rasiert, das dunkle Haar war noch feucht, und er war gerade dabei, Manschettenknöpfe zu befestigen.
    „Guten Morgen“, sagte er geschäftsmäßig. „Das Badezimmer ist frei. In einer Viertelstunde wird das Frühstück serviert. Ich schlage also vor, dass du dich ein wenig beeilst. Wir haben heute noch einiges vor, und ich möchte am frühen Nachmittag in Wylstone sein.“
    „Du willst heute schon zurück? Willst du mich

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