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Julia Festival Band 0105

Julia Festival Band 0105

Titel: Julia Festival Band 0105 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: SARA CRAVEN
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Art Prämie? Jedenfalls können Sie eine vernünftige Mahlzeit vertragen.“
    „Danke“, konterte Chessie indigniert. „Ich denke aber …“
    Miles unterbrach sie. „Denken Sie nicht. Handeln Sie zur Abwechslung einmal impulsiv. Es ist nur ein Dinner.“ Seine Miene wurde ausdruckslos. „Oder stößt Sie etwa mein Äußeres ab? Ich versichere Ihnen, dass die schlimmsten Narben verborgen sind.“
    „Nein!“ Sie errötete noch mehr. „Welch furchtbare Unterstellung.“
    „Es ist schon vorgekommen. Vor dem unseligen Auftrag, über die Krisenregion zu schreiben, habe ich mit jemandem zusammengelebt. Wir haben über eine Heirat gesprochen und Pläne geschmiedet. Als ich aus dem Krankenhaus entlassen wurde und sie mich zum ersten Mal unbekleidet sah, wollte sie von alldem nichts mehr wissen.“ Er atmete tief durch. „Das ist eine Tatsache und keine Bitte um Mitleid.“
    „Sie haben mehr als deutlich klargemacht, dass Sie kein Mitleid wünschen, Mr. Hunter.“ Sie zögerte. „Aber ich werde mit Ihnen zu Abend essen, wenn Sie es wollen.“
    „Danke“, erwiderte er ruhig. „Meinen Sie, Sie könnten eine weitere Regel brechen und mich Miles nennen?“
    Chessie war verwirrt. Es ist nicht richtig, und ich sollte dem hier und jetzt ein Ende bereiten. Stattdessen erwiderte sie jedoch schüchtern: „Nun gut … Miles.“
    Er nickte zufrieden. „Wir treffen uns um acht am Wagen.“
    Der Tag steckte voller Überraschungen, und sie war nicht sicher, ob sie ihr gefielen. Insbesondere die letzte.
    Hatte sie tatsächlich eingewilligt, mit Miles Hunter zu Abend zu essen? Jetzt war es zu spät, um die Zusage zurückzunehmen, und plötzlich rann ihr ein kalter Schauer über den Rücken, so als würde sie am Rand eines Abgrunds stehen.
    Eine völlig überzogene Reaktion, schalt sie sich im Stillen. Schließlich – und das hatte er selbst gesagt – handelte es sich bloß um ein Dinner.

2. KAPITEL
    „Das Ungeheuer hat dich zum Essen eingeladen?“ Jenny war fassungslos. „Und du hast tatsächlich eingewilligt?“ Sie schüttelte den Kopf. „Himmel noch mal, Chessie, du musst völlig verrückt sein!“
    Chessie zuckte die Schultern. „Warum denn? Ihm ist heute etwas Wunderbares widerfahren, und er möchte feiern.“
    „Sag nichts“, meinte Jenny verächtlich. „Man hat eine Maske für ihn erfunden – so wie für das Phantom in der Oper.“
    „Schäm dich, Jenny. Miles ist mein Boss, und wir verdanken ihm eine Menge, obwohl du kein höfliches Wort zu ihm oder über ihn über die Lippen bringst.“
    „Ihm verdanken?“ Jennys Gesicht lief rot an. „Was, zum Teufel, verdanken wir ihm denn? Er hat uns das Heim genommen und lässt uns dafür bezahlen, indem er uns wie Sklaven behandelt!“
    „Ach ja? Mir ist nicht aufgefallen, dass du dich so demütig wie eine Sklavin verhältst. Hätte Miles dieses Haus nicht gekauft, hätte es ein anderer getan, und dann hätten wir auf der Straße gesessen. Wir hätten es unmöglich behalten können. Warum begreifst du das nicht endlich?“
    Jenny schmollte. „Ich glaube trotzdem, wir hätten es verhindern können. Neulich habe ich einen Bericht über kleine Landhotels gesehen. Es war total cool. Ich wette, wir hätten aus Silvertrees eine Goldgrube gemacht.“
    „In zwanzig Jahren vielleicht“, entgegnete Chessie. „Aber Dads Gläubiger wollten leider nicht so lange auf ihr Geld warten. Unser gegenwärtiger Lebensstil ist das reinste Paradies, verglichen mit der Leitung eines Hotels. Das ist nämlich ein Vierundzwanzigstundenjob.“
    „Ich denke, es hätte funktioniert“, beharrte Jenny.
    Chessie schwankte zwischen Lachen und Weinen. Es war verblüffend, wie Jenny, die in der Schule so clever war, in anderen Bereichen die Augen vor der Realität verschloss. Sie fragte sich, welche Rolle ihre Schwester sich in dieser Traumwelt zugedacht hatte. Vermutlich die einer Empfangsdame, die gelegentlich die Blumen in den Vasen arrangierte. Jenny konnte nämlich nicht kochen und hatte auch nicht das geringste Interesse an Hausarbeit.
    „Was soll ich eigentlich essen, wenn du heute Abend ausgehst? Ich schätze, das Ungeheuer hat mich nicht eingeladen, oder?“
    „Nein“, bestätigte Chessie. „Aber du wirst dennoch nicht verhungern. Im Kühlschrank ist noch eine Portion Geflügelpastete. Du musst sie lediglich in der Mikrowelle aufwärmen.“
    „Kein Vergleich mit einem Menü im Restaurant.“ Jenny verzog das Gesicht. „Und noch etwas – seit wann nennst du das Ungeheuer

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