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JULIA FESTIVAL Band 78

JULIA FESTIVAL Band 78

Titel: JULIA FESTIVAL Band 78 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Darcy
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Vergangenheit an, davon wollte sie nichts mehr hören. Nach dem schlimmen Erlebnis hatte sie sich entschlossen, alles zu vergessen und nur das Positive im Leben zu sehen. „Jeder, der eine gescheiterte Beziehung hinter sich hat, wurde in irgendeiner Weise verletzt, Scott. Aber solange dir das noch nicht so ergangen ist, wirst du mich nicht verstehen.“
    Scott hatte so etwas auch schon einmal erlebt, sagte aber nichts darüber. „Ich wünschte, ich hätte dir die schmerzhafte Erfahrung ersparen können, Toni, und wir hätten uns schon viel früher getroffen. Trotzdem gehört die Zukunft uns. Es liegt an uns, was wir aus ihr machen. Und weißt du, es ist mir völlig egal, was du tust oder warum du etwas tust, solange du nur einen Teil deiner Zeit mit mir verbringst, das dann allerdings unser gesamtes Leben lang. Hört sich das besser für dich an?“
    Er bedrängte sie nicht. Wie wundervoll er doch war! Ihre Anspannung ließ allmählich nach.
    „Ja, aber heiraten müssen wir deswegen ja nicht“, antwortete Antonia.
    „Toni, damit wir uns richtig verstehen – ich möchte mehr als nur eine vorübergehende Affäre mit dir. Ich möchte mit dir zusammenleben, morgens mit dir aufwachen, mit dir zusammen am Mittagstisch sitzen, mit dir reden, dich sprechen und lachen hören. Ich möchte deinen wundervollen Ideen lauschen … und natürlich mit dir schlafen. Mit anderen Worten – ich möchte alles mit dir teilen, egal, was es ist.“
    Gut und schön. Trotzdem schien ihr Vorsicht geboten zu sein. Immerhin sprach er von einer totalen Bindung, die ein ganzes Leben lang dauern sollte. Das Bild, das er malte, gefiel Antonia zwar sehr, aber wie lange würde es dauern, bis er anfangen würde, Forderungen an sie zu stellen? Wie alle Männer hegte er garantiert große Erwartungen. Und wenn sie diesen nicht entsprach oder wenn sie wirklich ihren eigenen Weg gehen wollte …
    „Scott, es gibt vieles, was ich mir vorgenommen habe. Heiraten gehört allerdings nicht dazu. Ich bin sehr ehrgeizig, habe Träume und …“
    „Natürlich, natürlich. Und du musst auch alles in die Tat umsetzen, was du dir vorgenommen hast“, erwiderte er. „Bedenk jedoch, ich könnte dir dabei helfen. Deine Idee, die europäischen Güterzüge zu benutzen, finde ich geradezu großartig. Und ich habe mir schon überlegt, dass du ja vielleicht die Überseeabteilung übernehmen könntest.“
    „Nun ja, … Scott, ich wäre aber ganz bestimmt eine miserable Hausfrau. Das liegt mir einfach nicht.“
    „Das glaube ich nicht“, entgegnete er überzeugt.
    „Ich kann nicht kochen …“
    „Das Problem ist leicht zu lösen.“
    „Ich hasse die Hausarbeit.“
    „Das macht nichts, Toni. Um all diese Dinge brauchst du dich nicht zu kümmern, dafür habe ich meine Leute. Du hättest alle Freiheiten, um …“
    „Ich mag Kinder nicht!“ Das stimmte zwar nicht, war aber ihr letztes verzweifeltes Argument. „Und du wünschst dir doch Kinder“, erinnerte sie ihn nachdrücklich. „Ich würde ihnen keine gute Mutter sein. Was ist, wenn ich …?“
    „Es spielt keine Rolle.“
    „Es spielt eine Rolle.“
    „Das Einzige, was zählt, bist du, Toni.“
    „Und was ist, wenn ich unfruchtbar bin?“
    „Toni, ich würde für dich auf alles verzichten. Und solltest du einmal ein Kind bekommen, werden wir eben ein Kindermädchen einstellen. Ob du ein Baby austrägst, bestimmst natürlich du allein. Es geht schließlich um deinen Körper.“
    „Aber du möchtest doch Kinder haben!“, rief sie. Sie musste es unbedingt schaffen, ihn davon abzubringen, mit ihr vor den Traualtar zu treten.
    „Ja“, war seine schlichte Antwort. Danach herrschte eine Zeit lang Stille.
    Antonia grübelte vor sich hin. Seit wann wollte sie eigentlich keine Kinder mehr? Am Anfang der Zeit mit Frank Sheldon hatte sie sich noch Kinder gewünscht. Dieser Wunsch war aber, ohne dass sie es gemerkt hatte, immer mehr in den Hintergrund gerückt. Und schon vor dem Bruch kamen Kinder von Frank für sie nicht mehr in Frage.
    Kinder von Scott … Mit ihm sah alles ganz anders aus!
    Nicht weich werden, Antonia!, ermahnte sie sich, blickte Scott intensiv an und versuchte, alles sachlich zu überdenken. Er schien keines ihrer Argumente zu akzeptieren, sie spürte seine felsenfeste Entschlossenheit. Und sie kam sich plötzlich vor wie in einem Vakuum, wo es nichts gab, woran sie sich halten konnte. Scott war überall, wartete bloß darauf, dass sie von irgendwo auftauchen würde …
    Schließlich rief

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