JULIA FESTIVAL Band 78
…“
„Wirklich?“, neckte Scott sie.
„Ja.“
„Das hört sich nicht gerade entschlossen an.“
Sie blinzelte ihn an. „Das liegt daran, dass du mich nach dir süchtig gemacht hast.“
„Gut! Es gefiele mir ganz und gar nicht, wenn nur ich süchtig wäre.“ Er fuhr mit dem Zeigefinger über ihre Lippen.
„Scott …“
„Ja, ja.“ Scott zog Antonia hoch und sammelte gleich darauf ihre Kleidungsstücke ein.
Gut, dass mein Kleid nicht verknittert ist, dachte Antonia, während sie mit Scott den so genannten Geheimgarten verließ. Allerdings glühten ihre Wangen verräterisch. Das würde bestimmt jeder sofort richtig zu deuten wissen!
Sie blickte Scott an. Er wirkte entspannt, und seine Augen leuchteten auf eine ganz besondere Art.
Für den Weg zurück zum Pool brauchten die beiden eine ganze Weile. Alle paar Meter blieb Scott stehen, und sie küssten sich ausgiebig. Trotz ihrer Besorgnis Rays und Jocelyns wegen ließ Antonia das gern geschehen.
Schließlich erreichten sie die alten italienischen Pforten. Scott öffnete sie und ließ Antonia allein hindurchgehen. Er selbst wanderte um die Pforten herum. Als sie die Tore durchschritten hatte, stand Scott schon davor und wartete auf Antonia. Sanft legte er den Arm um sie und führte sie auf die Gäste am Pool zu.
Alle riefen den beiden freudig entgegen. Also hatte man sie allgemein vermisst. Scott und Antonia sahen sich an, verständnisinnig, aber auch ein wenig bedauernd. Dann trennten sie sich, um das zu erledigen, was sie sich vorgenommen hatten.
Scott setzte sich zu Ray an den Tisch und sagte geradeheraus: „Ray, ich möchte Antonia heiraten.“
„Oh, das wäre also der zweite Heiratsantrag heute. Gerade war Robert Gilbert bei mir und hat um Jocelyn angehalten. Dass Sie gleich zu mir kommen und um Antonia anhalten würden, habe ich Ihnen an der Nasenspitze angesehen, als Sie eben auftauchten.“ Ray atmete insgeheim auf. Nun musste er wohl nicht mehr fürchten, wegen Vertragsbruch angeklagt zu werden.
„Leider hat sie panische Angst zu heiraten, und dieses Problem kann ich momentan nicht aus dem Weg räumen“, fuhr Scott fort, doch man merkte deutlich, dass er sich von Antonias Weigerung nicht unterkriegen ließ.
„Hm …“ Ray überlegte. Natürlich kannte er Antonia gut genug, um zu wissen, es könnte viele Gründe geben, warum sie Scotts Antrag nicht angenommen hatte.
„Und es liegt nicht daran, dass sie Sie nicht mag?“, fragte Ray schließlich vorsichtig.
„Nein, daran garantiert nicht“, entgegnete Scott so überzeugt, dass Rays Zweifel sofort beseitigt waren. „Toni hat zugestimmt, es erst einmal mit dem Zusammenleben zu versuchen. Von dieser Lösung bin ich zwar nicht sehr begeistert, aber ich muss wohl mit dem zufrieden sein, wozu sie bereit ist. Ray, ich versichere Ihnen, dass ich für sie sorgen werde, als wäre sie meine Frau. Und das, solange sie mit mir leben will. Ich hoffe sehr, dass es bis zum Ende meines Lebens sein wird.“
„Antonia hat mit Frank Sheldon viel Schlimmes erlebt“, sagte Ray. „Ich weiß, Sie sind aus einem anderen Holz geschnitzt als dieser Sheldon, aber wenn Sie meinen Rat annehmen wollen …“
„Ja, das will ich“, erklärte Scott und sah Ray erwartungsvoll an.
„Antonia ist ein ganz besonderer Mensch. Ich möchte nicht noch einmal erleben, dass sie wegen eines Mannes leidet“, begann Ray langsam, und die Liebe zu seiner Stieftochter klang in jedem seiner Worte mit. „Verlangen Sie nicht zu viel von ihr, Scott. Sie braucht einen großen Freiraum, um sich selbst zu verwirklichen. Denken Sie immer daran, dass Ihnen an Antonia gefallen hat, was sie heute ist und tut! Wenn Sie jemals versuchen, sie zu ändern, werden sie beide nur unglücklich werden.“
„Ich werde daran denken. Gibt es vielleicht etwas, das ich aus ihrer Zeit mit Frank Sheldon wissen sollte?“
Ray schüttelte den Kopf. „Das ist allein Antonias Angelegenheit. Und wissen Sie, jede Beziehung ist anders. Konzentrieren Sie sich nur darauf, was Sie mit Antonia zusammen erleben wollen. Die Vergangenheit würde ich aus dem Spiel lassen. Das würde nichts Gutes bringen.“
„Ich danke Ihnen, Ray. Dem kann ich nur zustimmen. Mehr als alles andere im Leben wünsche ich mir, dass Antonia mit mir glücklich wird.“
„Dann bleibt mir nur noch, Ihnen alles Gute zu wünschen, Scott. Ich hoffe, Ihr Wunsch geht in Erfüllung. Jetzt möchte ich aber ein paar Worte mit Antonia wechseln, falls Sie nichts dagegen
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