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JULIA FESTIVAL Band 78

JULIA FESTIVAL Band 78

Titel: JULIA FESTIVAL Band 78 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Darcy
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am Leben und würde seine kleine Schwester so leiden sehen, würde er Schmerz mit Schmerz vergelten und Phil Goodman verprügeln. Simon wusste, dass es unter diesen Umständen nichts nützen würde, doch er konnte den Wunsch nach Gewalt nachempfinden. Rowena verdiente Hochschätzung. Beiseite geschoben zu werden wegen einer Frau wie Adriana Leigh …
    Er atmete tief ein und durchquerte den Raum, um Rowena zu trösten, so gut er konnte. Vielleicht akzeptierte sie eine Schulter zum Ausweinen oder erlaubte ihm, sie nach Hause zu fahren. Vielleicht durfte er hoffen, irgendwann wieder ihr Freund zu sein oder sogar mehr als das.
    Seit er Rowena und Benedict verloren hatte, war sich Simon der Lücke in seinem Leben bewusst. Niemand hatte sie füllen können. Ein Band langjähriger Freundschaft und Gemeinsamkeit war durchtrennt worden, und die Jahre danach hatten ihm nur klargemacht, wie kostbar und außergewöhnlich es gewesen war. Benedict zurückzubekommen war unmöglich, aber Rowena …
    Simon blieb vor ihr stehen. Wagte er es, sie vom Stuhl zu heben und in die Arme zu schließen?
    Sie sah auf.
    In ihren schönen grünen Augen schimmerten Tränen.
    Simon überlegte nicht.
    Er tat es einfach.
    Rowena hatte nicht einmal Zeit, daran zu denken, dass es falsch war, von Simon Delahunty umarmt zu werden, so schnell passierte es. Und im nächsten Moment wurde sie sich seiner unmittelbaren Nähe bewusst und geriet völlig in Verwirrung.
    Sie war es nicht gewohnt, von einem anderen Mann als Phil so gehalten zu werden. Aber obwohl elf Jahre vergangen waren, seit sie mit Simon geschlafen hatte, erinnerte sie sich sofort daran, wie es mit ihm gewesen war.
    Bilder aus jener Nacht kamen ihr in den Sinn, und ihre Brüste an Simons breiter Brust begannen zu prickeln. Der Druck seiner starken Oberschenkel war ihr noch schockierend vertraut, und ihr liefen heiße Schauer über den Rücken, wo sie Simons Arme spürte. Empfindungen, gegen die sie machtlos war, brachten sie so aus dem Gleichgewicht, dass sie unfähig war, noch einen klaren Gedanken zu fassen.
    Simon schob eine Hand in ihr Haar und drückte ihren Kopf sanft an seine Schulter. Rowena nahm den Duft eines herben After Shave wahr. Ihr Herz klopfte wie verrückt. Die Erinnerungen, die sie überfielen, versetzten sie in helle Panik.
    „Du brauchst die Tränen nicht zurückzudrängen, Rowena“, sagte Simon leise, während er die Wange an ihrem Haar barg. „Bei mir kannst du dich ausweinen. Ebenso wie du es bei Benedict tun würdest, wenn er hier wäre.“
    Fühlte er sich schuldig, weil sie keinen großen Bruder mehr hatte? Hatte er Mitleid mit ihr? Ihre Tränen waren versiegt, als er sie an sich gezogen hatte. Sie hätte nichts anderes als Verzweiflung empfinden dürfen, aber sie tat es. Und das war falsch. Schrecklich falsch!
    Erinnerte sich Simon an die anderen Male, als er sie nicht wie ein Bruder, sondern wie ein Mann, der sie begehrte, umarmt hatte?
    Sie war nicht mehr siebzehn. Jetzt war sie eine erfahrene Frau, deren Ehe in die Brüche gegangen war, weil ihr Mann in eine andere verliebt oder vernarrt war, und die deshalb im Moment äußerst verletzlich war. Glaubte Simon, dass sie das verfügbar machte?
    Warum hatte er nicht geheiratet? Was für ein Mann war er jetzt? Rowena wusste es nicht. Das Gespräch mit Adriana hatte ihr das Gefühl gegeben, ein naives, dummes Ding zu sein, das überhaupt nichts wusste.
    Es war, als hätte man ihr den Boden unter den Füßen weggerissen. War Simon der zuverlässige Beschützer, dem sie vertrauen konnte? Oder war es gefährlich, ihm oder irgendjemandem zu trauen?
    Simon rieb die Wange an ihrem Haar. Und dann … was tat er da? Das waren … Küsse! Erschrocken sah Rowena auf. Sein Blick verriet nicht brüderliche Zuneigung oder Mitleid, sondern eine schwelende Leidenschaft, die all die Zweifel und Ängste hochkommen ließ, die Adriana geschürt hatte.
    „Lass mich los!“, rief Rowena und befreite sich aus der Umarmung, sobald Simon seinen Griff lockerte.
    „Rowena …“, bat er rau und versuchte, sie wieder zu berühren.
    Wütend und entsetzt wich sie zurück. „Adriana hat recht. Männer wollen nur Sex.“
    „Nein!“, widersprach Simon heftig.
    Aber Rowena ging bereits zur Glaswand hinüber, um einen sicheren Abstand zwischen sie beide zu bringen. Desillusioniert und verzweifelt verschränkte sie die Arme vor der Brust.
    Sie war eine verheiratete Frau. Es war nicht recht von Simon, so zu tun, als würde er ihr brüderlichen

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