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JULIA FESTIVAL Band 78

JULIA FESTIVAL Band 78

Titel: JULIA FESTIVAL Band 78 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Darcy
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was?“
    „Kameradschaft, gemeinsame Ziele, gegenseitige Fürsorge, Verständnis …“
    Adriana lachte. „Erzählen Sie das einmal einem nach Sex lechzenden Mann. Und davon gibt es viele. Besonders Väter.“
    Das mit den Vätern verwirrte Rowena, doch sie wurde schnell aufgeklärt.
    „Ihr hingebungsvollen Mütter setzt oft eure ganze Kraft für die Kinder ein. Eure Aufmerksamkeit ist geteilt. Ihr seid erschöpft. Ihr habt Kopfschmerzen. Und das macht den Weg frei für eine andere Frau, die einem Mann das zurückgibt, was ihm seine Kinder genommen haben. Seine Kinder sind ihm dann plötzlich völlig gleichgültig. Er will eine Frau, keine Mutter.“
    „Das möchten Sie gern glauben“, sagte Rowena kurz angebunden, aber sie war beunruhigt. Hatte sich Phil bei Adriana darüber beklagt, sie, Rowena, würde keine Rücksicht auf seine Bedürfnisse nehmen?
    „Ich gebe Ihnen einen guten Rat für das nächste Mal. Die Welt ist voller unzufriedener Männer.“
    „Warum ausgerechnet Phil?“
    „Er war hier. Er ist, was ich will. Ich werde ihn glücklich machen.“
    Rowena wünschte von ganzem Herzen, Adrianas unfassbares Selbstvertrauen erschüttern zu können. Und unvermittelt hatte sie eine Eingebung. „Aber Phil war nicht Ihre erste Wahl, stimmt’s?“
    Adriana zögerte und warf ihr einen wachsamen Blick zu. Dann wurde sie wieder aggressiv. „Phil ist meine letzte Wahl, und ich werde dafür sorgen, dass es hält. Also denken Sie nur nicht, Sie können da irgendetwas durcheinanderbringen.“
    Rowena setzte ihr weiter zu. „Sie haben den Job hier angenommen, damit Sie in Simon Delahuntys Nähe sein und versuchen können, ihn auf sich aufmerksam zu machen. Er ist der erste Preis, stimmt’s? Nur hat er nicht angebissen.“
    „Hat er das gesagt?“, fragte Adriana mit zusammengekniffenen Augen.
    „Sie haben ihm zu verstehen gegeben, dass Sie noch immer zu haben sind, als Sie ins Büro kamen. Wenn Simon Sie auch nur ein bisschen ermutigte, würden Sie Phil fallen lassen.“
    Adriana schnaubte verächtlich. „Der Mann ist aus Stein. Phil ist eher mein Typ, und er weiß es. Es wird Ihnen nicht gelingen, Simon Delahunty zwischen uns zu stellen.“
    Das stimmt wahrscheinlich, dachte Rowena frustriert. Es war unerheblich, dass ihre Vermutungen richtig waren. Offensichtlich interessierte Simon sich nicht für Adriana, weil er Frauen durchschaute, die auf Geld aus waren. Warum erkannte Phil nicht … Aber vielleicht hatte Adriana recht damit, dass er sich vernachlässigt fühlte.
    Rowena überlegte, ob sie die Bedürfnisse der Kinder zu oft über die ihres Mannes gestellt hatte. Wie verteilte man seine Pflichten als Ehefrau und Mutter am gerechtesten? Und warum trug sie allein die Verantwortung? Sollten sich die Partner in einer guten Ehe nicht gegenseitig unterstützen?
    Verworrene Schuldgefühle und die schmerzliche Erkenntnis, dass alle ihre Ideale verraten worden waren, ließen Rowena schwindlig werden. Hier herzukommen und mit dieser Frau zu sprechen erwies sich als völlig zwecklos. Das half überhaupt nicht. Phil wollte Adriana Leigh? Soll er sie doch haben, dachte Rowena, zunehmend resignierter, weil sie so verletzt und enttäuscht war.
    Und die Kinder?
    „Auf die Rolle der Stiefmutter sind Sie nicht versessen, nehme ich an“, sagte sie ausdruckslos. Sie musste alles berücksichtigen, was Adriana vielleicht bewog, sich eine Zukunft mit Phil noch einmal reiflich zu überlegen.
    „Sie wollten Kinder haben. Die sind Ihre Sache, nicht meine.“
    „Glauben Sie im Ernst, Phil wird ohne seine Kinder glücklich sein?“
    „Drücken wir es einmal so aus: Sie brauchen sich keine Gedanken wegen des Sorgerechts zu machen. Phil wird die Mädchen wahrscheinlich hin und wieder sehen wollen, und damit bin ich einverstanden.“
    „Sie vergessen Jamie.“
    Adriana zuckte wieder die Schultern, als wäre das alles nicht ihr Problem. „Er ist nicht Phils leibliches Kind, stimmt’s?“
    „Phil ist der einzige Vater, den Jamie kennt.“
    „Und wessen Schuld ist das?“
    „Er hat Jamie adoptiert!“, brauste Rowena auf, obwohl sie sich vorgenommen hatte, ruhig und gelassen zu bleiben.
    „Wie alt war der Junge da? Vier?“
    „Drei.“
    „Das ändert nichts. Er war kein Baby mehr, und ganz gleich, wie Sie es zu beschönigen versuchen, die Gefühle sind nicht dieselben. Jamie ist Ihr Sohn, nicht Phils. Und in seinem Alter ist der kleine Kerl bestimmt ein bockiger Unruhestifter.“
    Rowena begann vor Empörung zu zittern und

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