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JULIA FESTIVAL Band 78

JULIA FESTIVAL Band 78

Titel: JULIA FESTIVAL Band 78 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Darcy
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war ganz einfach wundervoll zu ihr.
    Schließlich wollte er gehen, um sie schlafen zu lassen. Aber sie hatte ihn zurückgehalten. Ihre Gefühle waren so aufgepeitscht, dass sie den Gedanken nicht ertragen konnte, seine Stärke zu verlieren. Sie bat ihn, sie nicht allein zu lassen und in die Arme zu nehmen.
    Noch nicht einmal da hatte er versucht, ihre Schwäche auszunutzen. Es waren die gleichen zärtlichen Gesten, mit denen man Kinder tröstete. Sie legte den Kopf an seine Schulter und barg das Gesicht in seinem Nacken. Sie spürte die beruhigende Berührung seiner Hand, mit der er ihr durchs Haar und über den Rücken strich, und fühlte sich wunderbar entspannt in seiner Wärme und Stärke.
    Wie lange er sie so gehalten hatte, wusste Carolyn nicht mehr. Aber sie erinnerte sich voller Scham, dass er sie zwischendurch immer wieder sanft dazu gedrängt hatte, sich hinzulegen und zu schlafen. Doch sie wollte nicht zurückgewiesen werden und klammerte sich nur noch fester an ihn.
    Alle seine Bemühungen, sie zur Vernunft zu bringen, scheiterten kläglich. Sie argumentierte haltlos aus ihren verzweifelten Gefühlen heraus und warf ihm vor, dass er unehrlich wäre. Denn schließlich hätte er ihr doch den ganzen Tag über eindeutig nachgestellt. Weshalb wehrte er sich dann jetzt so dagegen, mit ihr zu schlafen?
    In den ersten, sehnsüchtig fordernden Kuss hatte sie ihn gedrängt. Bis schließlich alles irgendwie außer Kontrolle geriet. Aber um nichts auf der Welt hätte sie das, was folgte, aufhalten mögen.
    Sie wollte sich ganz einfach in der großen, fieberhaften Leidenschaft, die so plötzlich und stark zwischen ihnen aufgebrochen war, verlieren. Es war so vollkommen anders als das, was sie mit Jeff erfahren hatte. Keine zarte Verführung ihrer Sinne. Eher ein Sturm primitiver Begierden, der sie gänzlich beherrschte. Und sie völlig willenlos machte.
    Bei diesen Gedanken krampfte Carolyn sich voller Scham innerlich zusammen. Das war einfach unmöglich. So konnte sie sich doch nicht verhalten haben! Aber die Bilder in ihrem Kopf quälten sie mit der Wahrheit.
    Sie hatte all dies mit Freude geschehen lassen. Und jedes Stadium der Intimität voll genossen, bis sie und Cliff gemeinsam den Höhepunkt ihrer uferlosen Lust erlebt hatten. Als Cliff sie hinterher in seinen Armen geborgen hielt, spürte sie ein unvergessliches, zufriedenes Gefühl der Erfüllung.
    Bei dieser Erinnerung schreckte Carolyn plötzlich auf. Sie hob vorsichtig die Decke etwas an und schaute an sich herunter. Sie war noch immer nackt! Und sie lag noch immer neben Cliff im Bett! Wenn er aufwachte, würde er sicher als Erstes seine Hand nach ihr ausstrecken, sie berühren wollen und …
    Mit rasend klopfendem Herzen richtete sie sich vorsichtig auf und stieg so lautlos wie möglich aus dem Bett heraus. Für einen Moment blieb sie stehen, hielt den Atem an und warf Cliff einen besorgten Blick zu. Aber er hatte nichts gemerkt, sondern schlief ruhig und tief weiter.
    Leise ging sie über den dicken Teppich ums Bett herum zu einem Stuhl, nahm die Kleider auf, die sie gestern Morgen getragen hatte, schlich weiter ins angrenzende Bad, schloss die Tür hinter sich und atmete erleichtert auf.
    Wie gut, dass sie jetzt wenigstens durch diese Tür von dem Mann getrennt war, mit dem sie gestern Nacht geschlafen hatte. Im Augenblick bestand also keine Gefahr mehr. Doch wie sollte es weitergehen? Sie schüttelte ärgerlich den Kopf über ihre große Dummheit. In ihrem ganzen Leben würde sie keinen Tropfen Champagner mehr anrühren. Niemals wieder.
    Entsetzt starrte Carolyn auf ihr Spiegelbild über dem Waschbecken. Die Wimperntusche war verschmiert, das Haar ein zerwühltes Chaos aus Locken, das Gesicht leichenblass und die Lippen geschwollen. Zu allem Übel zeigte sich auch noch ein verräterisches Leuchten in den Augen. Angewidert wandte sie sich ab, ging unter die Dusche und stellte das Wasser auf volle Stärke.
    Eine Weile stand sie völlig regungslos unter dem harten Wasserstrahl. Doch dann riss sie sich zusammen. Denn je eher sie gewaschen und angezogen war, desto eher konnte sie auch dieser entsetzlichen Situation entfliehen. Sie nahm das Shampoo von der Ablage und fing erst einmal damit an, ihr Haar einzuschäumen. Dann seifte sie sich auch den Körper ein. Doch nur ganz kurz, mit festen, mechanischen Bewegungen, um jeden Gedanken an Cliffs Berührungen zu vermeiden.
    Jetzt fühlte sie sich schon etwas besser. Während sie sich abtrocknete und die Kleider

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