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JULIA FESTIVAL Band 78

JULIA FESTIVAL Band 78

Titel: JULIA FESTIVAL Band 78 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Darcy
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für den geeigneten Mann bestimmt die ideale Ehefrau. Aber für Sie – da wollen wir doch ehrlich sein! – ist sie bestimmt nicht die Richtige. Nach sechs Monaten wären Sie doch vollends gelangweilt, glauben Sie mir.“
    Scott schien es zu gefallen, in welche Richtung sich das Gespräch entwickelte.
    „Dann würden Sie mir also eine … sagen wir einmal, eine etwas abenteuerlustigere Frau empfehlen?“, erkundigte er sich in einem Ton, der erkennen ließ, dass er auf keinen Fall beleidigt war.
    „Genau das! Eine, die Sie mehr herausfordert und vielleicht etwas weniger berechenbar ist. Sie brauchen eine Frau, die Sie ständig in Atem hält.“
    „Ich verstehe“, sagte er und überlegte danach eine Zeit lang. Schließlich schien er zu einer Entscheidung gekommen zu sein. „Wahrscheinlich haben Sie recht, Toni. Sie sind sehr scharfsinnig.“ Er machte eine Pause und fragte dann vorsichtig: „Toni, sind Sie sich eigentlich im Klaren darüber, dass ich Jocelyn nicht liebe?“
    „Wie könnte ich das sein?“, gab sie zurück, wobei sie ihre große Erleichterung hinter einer hochmütigen Maske zu verbergen versuchte. „Sie haben mir doch selber gesagt, dass Sie Ihre Pläne erst verraten, wenn Sie es für richtig halten.“ So, jetzt hatte sie es ihm aber gegeben! Das war für den Kummer, den sie wegen des Kusses erlitten hatte. Doch schnell dachte sie wieder an Jocelyn und sprach weiter: „Jocelyn hat diesen Mangel an Leidenschaft natürlich gespürt und …“
    „Habe ich etwa Jocelyns Gefühle verletzt?“
    Offenbar besaß Scott neben seinem Computergehirn auch einige menschliche Regungen.
    „Nein, natürlich nicht“, antwortete Antonia, weil sie ihn nun nicht zappeln lassen wollte. „Ihr Mangel an Leidenschaft, Scott, machte ihr nichts aus.“
    „Wenn Jocelyn nun einen anderen liebte … ich meine einen, der sie niemals langweilig finden würde, jemanden, mit dem sie gemeinsame Interessen hätte …“ Scott verstummte und hielt nach Robert und Jocelyn Ausschau. Die beiden standen unter einer prächtigen Blutbuche und waren offensichtlich intensiv in ein Gespräch vertieft. „Vielleicht einen Mann wie Dr. Gilbert, der im selben Krankenhaus arbeitet … Na ja, momentan scheinen er und Jocelyn sich jedenfalls sehr gut zu unterhalten. Meinen Sie, Jocelyn und er …“ Scott blickte Antonia durchdringend an.
    „Ja, das könnte etwas werden“, sagte Antonia, ohne mit der Wimper zu zucken. „Sie würden sich bestimmt ausgezeichnet verstehen. Wahrscheinlich wären die beiden dankbar, wenn wir ihre Zeit an diesem Wochenende nicht zu sehr in Anspruch nähmen. Sie, Scott, könnten sich ganz frei und ungebunden fühlen und …“
    „… mich nach jemandem umschauen, der mir garantiert, dass mein Leben nie langweilig sein wird?“
    „Genau.“
    „Das hört sich nicht schlecht an.“ Plötzlich schmunzelte er. „Sind Sie sicher, wir würden Jocelyn und Robert nicht verletzen, wenn wir sie sich selbst überließen?“
    „Da bin ich ganz sicher.“
    „Gut!“, er wirkte durchaus zufrieden.
    Antonia war heilfroh, dass sie die schwierige Aufgabe hinter sich hatte und Scott überhaupt nicht traurig war. Und stand in seinen Augen nicht sogar große Dankbarkeit geschrieben? Auch unverhohlene Freude meinte Antonia in ihnen erkennen zu können.
    „Ich möchte mich dafür entschuldigen, dass ich Sie früher zuweilen abschätzig behandelt habe, Toni“, sagte er freundlich. „Sie sind eine außergewöhnliche junge Frau, Antonia Braden. Und wenn ich es mir richtig überlege … mit Ihnen würde ich mich nie langweilen.“
    Ihr wurde warm. Sie hatte nicht daran gedacht, dass Scott in den Sinn kommen könnte, sie als die für ihn geeignete Frau anzusehen. Und siedend heiß durchfuhr sie der Gedanke, dass ihre Worte durchaus so geklungen haben konnten, als wollte sie Jocelyn ausstechen. Aber das stimmte ja nun wirklich nicht! Nie im Leben hätte sie sich eingemischt, wenn Jocelyn in Scott verliebt gewesen wäre!
    „Scott …“ Eigentlich hatte sie vorgehabt, ihm jetzt zu sagen, er hätte sie vermutlich missverstanden. Aber sein warmer, fast schalkhafter Blick hinderte sie daran. Sie war nun einmal sehr empfänglich für den Reiz, den Scott auf sie ausübte. Wenn sie bloß an den Kuss dachte – noch nie hatte jemand sie mit einem einzigen Kuss so erregt. Und es könnte doch wohl nicht schaden, wenn sie sich, nur für eine kurze Zeit natürlich, mit Scott arrangierte? „Ich nehme Ihre Entschuldigung an.“
    Sein

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