JULIA FESTIVAL Band 84: DAS WEIHNACHTSWUNDER / FLITTERWOCHEN AUF DEN BAHAMAS / KÜSSE, HEISS WIE DAMALS / (German Edition)
diese Überzeugung nichts, und das löste Spannungen aus, die ein Kind nicht bewältigen konnte.
Meredith bemühte sich, ihrer Tochter zu helfen. „Menschen begegnen sich und trennen sich wieder. Das Leben geht weiter, und sie lernen neue Menschen kennen.“
Das hörte sich für Anthony zu duldsam und versöhnlich an.
Kimberly seufzte laut. Das war keine zufriedenstellende Erklärung. „Aber du bist so schön, Merry! Ich verstehe nicht, wie er dich vergessen konnte.“
Anthony sah, dass Meredith Palmer zusammenzuckte. Er fühlte sich schuldig, weil er zugelassen hatte, dass seine Nichte sie so hartnäckig ausfragte. Sie wollte die Zuneigung ihrer Tochter gewinnen und fürchtete sich vielleicht davor, von ihr verurteilt zu werden, und deshalb hatte sie Kimberly geantwortet. Nicht Neugier, sondern Mitgefühl hätte für Kimberly und mich an erster Stelle stehen sollen, dachte Anthony. Wahrscheinlich hatte Meredith Palmer Schlimmes durchgemacht. Sie sollten die Vergangenheit ruhen lassen und sich auf die Gegenwart konzentrieren.
Und auf die Zukunft.
„Dein Vater könnte auch aus anderen Gründen niemals zurückgekommen sein, Kimberly. Da keiner von uns es weiß, hören wir jetzt auf damit, ja? Miss Palmer würde bestimmt lieber über erfreulichere Dinge sprechen.“
„Oh!“ Kimberly überlegte. „Onkel Anthony hat gesagt, dir gehöre ein Blumengeschäft. Was sind deine Lieblingsblumen?“ Sie war sichtlich erleichtert, dass ihr ein weniger heikles Thema eingefallen war.
„Flower Power“ sorgte für ein lebhaftes, fröhliches Gespräch. Anthony lehnte sich zurück, ließ Mutter und Tochter reden und beobachtete diskret Meredith Palmer. Ihr Mienenspiel und ihre Körpersprache faszinierten ihn. Sie lächelte Kimberly immer wieder herzlich an, machte anmutige Handbewegungen und neigte ein bisschen den Kopf, wenn sie ihrer Tochter interessiert zuhörte.
Kimberly war hingerissen.
Und Anthony fragte sich, wie es wohl wäre, wenn sich Meredith Palmer völlig auf ihn konzentrieren würde. Er begehrte sie und kämpfte unaufhörlich gegen seine Erregung. Verrückt nach einer Frau zu sein, die er erst so kurz kannte, war eine neue Erfahrung für ihn. Er war sich nicht sicher, ob es ihm gefiel. Sich immer im Griff zu haben war ihm zur zweiten Natur geworden. Bei Meredith Palmer schienen Naturgesetze nicht anwendbar zu sein.
Wieder grübelte er darüber, warum sich ihr Bild in sein Unterbewusstsein eingeprägt hatte und er von ihr träumte. Sie war eine schöne Frau, doch was Anthony keine Ruhe ließ, war ihre Macht über ihn. Es war etwas daran, was Kimberly gesagt hatte: Ich verstehe nicht, wie er dich vergessen konnte! Ohne sie überhaupt zu kennen, hatte Anthony sie so unvergesslich gefunden, dass Meredith Palmer in seinen Träumen spukte! Von welcher Seite man es auch betrachtete, das bewegte sich am Rand des Übernatürlichen.
Anthony war froh, als der Ober ihnen die Gerichte brachte, die sie bestellt hatten. Essen war etwas, das normale Menschen taten. Nicht dass Meredith Palmer viel aß. Anthony ließ nichts auf seinem Teller übrig und verzehrte auch noch den Löwenanteil des Salats. Damit bewies er, zumindest dem äußeren Anschein nach, dass er völlig entspannt war und mühelos mit allem fertig wurde.
Gelegentlich forderte ihn Kimberly auf, etwas zu einem Gesprächspunkt zu sagen. Meredith Palmer versuchte dagegen nicht ein einziges Mal, ihn einzubeziehen. Anthony spürte, dass sie vor ihm auf der Hut war. Vielleicht dachte sie ständig daran, dass er dieses Treffen jederzeit beenden und ihr Kimberly wegnehmen konnte. Oder fühlte sich Meredith Palmer ebenso stark zu ihm hingezogen wie er sich zu ihr und verbarg es, weil es Probleme bei zukünftigen Begegnungen zwischen Kimberly und ihr schaffen könnte?
Über diese Möglichkeit dachte Anthony noch immer nach, als ihn Kimberly erwartungsvoll ansah und fragte: „Onkel Anthony, ich möchte Merry zu uns einladen und ihr alle meine Sachen zeigen. Geht es morgen?“
„Würden Sie uns gern besuchen, Miss Palmer?“ Er wollte sie nur dazu bringen, ihn wieder richtig anzuschauen. Vielleicht erkannte er an ihrem Blick, ob das mit der gegenseitigen Anziehungskraft stimmte.
Meredith Palmer sah ihn hoffnungsvoll und fast flehend an. „Ja“, erwiderte sie schlicht. Dann wurde sie rot, als hätte sie seine Großzügigkeit ausgenutzt, und fügte hinzu: „Wenn es Ihnen keine Umstände macht, Mr. Hamilton.“
„Sie sind herzlich willkommen.“ Wie sehr,
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