JULIA FESTIVAL Band 84: DAS WEIHNACHTSWUNDER / FLITTERWOCHEN AUF DEN BAHAMAS / KÜSSE, HEISS WIE DAMALS / (German Edition)
murmelte Ben. „Sehr stark. Du verstehst es, einen Mann mitten ins Herz zu treffen, Sarah.“
Sie begriff noch immer nicht, was mit ihr geschehen war, und lachte verlegen auf. „Du triffst aber auch recht gut.“
Er sah sie mit einem strahlenden Lächeln an. „Habe ich nicht gesagt, dass wir ausgezeichnet zueinander passen? Die chemische Zusammensetzung – oder wie immer man es nennen mag – unserer Körper stimmt einfach überein. Und das hat nichts mit deinem Parfüm zu tun.“
Er legte die Hand Sarahs auf deren Knie, tätschelte es und schaltete die Zündung ein. Dann lenkte er das Auto zurück auf die Straße. Während der etwa zwanzig Minuten dauernden Fahrt bis Mount Victoria fühlte Sarah sich hoffnungslos verwirrt. Bis jetzt hatte sie geglaubt, dass tiefe Gefühle einen Kuss zu etwas Besonderem machten, nicht irgendwelche Chemikalien im Körper. Aber sie brachte Ben Haviland doch keine tieferen Gefühle entgegen. Unmöglich! Dazu war die Zeit viel zu kurz gewesen.
Erst als Ben fragte, welche Straßen er nehmen sollte, wurde Sarah aus ihren Betrachtungen und Überlegungen gerissen. Gleich, wenn sie daheim angekommen wären, müsste sie ihren Eltern einiges erklären. Sie hatte nicht einmal angerufen, um ihnen mitzuteilen, dass sie nicht Julian, sondern Ben Haviland mitbringen würde.
Da die Straße vor dem Elternhaus sehr schmal war, wies Sarah Ben an, in der Auffahrt zu parken. Er stieg aus, bevor Sarah sich abgeschnallt hatte, und hielt ihr höflich die Wagentür auf. Dann holte er Sarahs Reisetasche vom Rücksitz und richtete sich auf. In diesem Augenblick kam bereits Sarahs Mutter aus dem Haus zu ihnen geeilt, um sie beide zu begrüßen.
„Sarah! Meine Güte! Was für ein phantastisches Auto! Und Sie müssen Julian sein“, strahlte Mrs. Woodley Ben an.
„Ich möchte etwas richtigstellen“, begann Sarah, wurde jedoch von ihrem Vater unterbrochen. Er war seiner Frau auf den Fersen gefolgt und sagte: „Sarah. Endlich! Es ist aber auch höchste Zeit, dass du uns mit deinem Freund besuchst. Freut mich, Sie kennenzulernen.“ Er hielt Ben die Hand hin, die dieser kräftig schüttelte.
„Ich freue mich auch, Sie kennenzulernen“, erwiderte Ben mit einem jungenhaften Lächeln. „Ebenso Sie, Mrs. Woodley. Doch ich finde, ich sollte Ihnen mitteilen, dass ich nicht Julian bin.“
„Nein?“ Verwirrt blickte Martha Woodley auf ihre Tochter.
„Mom, ich wollte es euch gerade erklären. Dies ist Angelas Bruder, Ben Haviland. Er … äh … er kam soeben aus den Vereinigten Staaten zurück und wohnt zurzeit bei uns im Apartment. Und ich habe die Verlobung mit Julian gelöst.“
Zu ihrer Erleichterung übernahm Ben die weiteren Erklärungen. „Er hätte Ihre Tochter nicht glücklich gemacht, Mrs. Woodley. Julian ist nicht der Mann, den Sie sich als Schwiegersohn wünschen würden. Im Gegenteil. Gestern Abend hätte er Sarah vermutlich geschlagen, wenn ich nicht dazwischengekommen wäre.“
„Sarah geschlagen?“, wiederholte Martha Woodley geschockt.
„Ich habe ohnehin nicht viel von ihm gehalten, Martha“, bemerkte Jack Woodley. „Er arbeitet beim Finanzamt!“
„Der Kerl ist also für das Finanzamt tätig.“ Bens Gesicht spiegelte deutlich sein Missfallen für diese staatliche Behörde wider.
„Sogar in leitender Position, wie Sarah uns erzählte. Er verfolgt die Leute, die sich ihr Geld schwer genug verdienen. In meinen Augen ist das kein schöner Job.“
„Da kann ich Ihnen nur aus vollem Herzen zustimmen“, sagte Ben energisch. „So ein Mensch ist zu allem fähig. Das hat er ja auch dadurch bewiesen, wie er mit Sarah umging.“
„Vom Familiensinn ist bei ihm auch nichts zu spüren“, ergänzte Jack Woodley die Fehlerliste und ließ seiner Unzufriedenheit mit Sarahs Exverlobtem freien Lauf. „Er hätte uns schon längst besuchen müssen. Sarah hat immer wieder andere Ausreden gefunden, weswegen er nicht kam. Außerdem hielt er nicht einmal um Sarahs Hand bei mir an. Auch wenn es heutzutage nicht mehr oft getan wird, ist es trotzdem eine Unhöflichkeit von ihm. Jedenfalls aus meiner Sicht. Meinen Sie nicht auch?“, fragte er Ben.
„Ich bin froh, dass Sie diesen Punkt erwähnen, Mr. Woodley.“ Ben trat zu Sarah und legte den Arm um sie. „Denn genau aus diesem Grund bin ich hier. Sarah denkt noch ein bisschen darüber nach, was sie eigentlich will. Aber was mich betrifft, so möchte ich Ihre Tochter am liebsten schon morgen heiraten. Sie sollten meine ernste Absicht
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