JULIA FESTIVAL Band 84: DAS WEIHNACHTSWUNDER / FLITTERWOCHEN AUF DEN BAHAMAS / KÜSSE, HEISS WIE DAMALS / (German Edition)
sich wie ein normaler Mensch benimmt. Denk doch bloß daran, was er mir an diesem Wochenende angetan hat.“
Angela holte tief Luft. „Er flitzt mit dir davon, ohne mir mitzuteilen, was er beabsichtigt und wo er sein wird. Das ist typisch für ihn. Ben kommt und geht nach Belieben. Ich musste das Treffen mit der Frau absagen, die ich für ihn gefunden hatte und, sie irgendwie hinhalten, falls er wieder seine Meinung ändert.“
„Wieso wieder?“
Angela seufzte. „Samstagmorgen verkündete mir mein lieber Bruder, dass er nur dich haben wolle. Aber nach dem, was du mir am Freitagabend erzählt hast, hielt ich es für besser, ihm noch ein Türchen offenzuhalten.“
„Nun, Ben kann nichts dafür, dass du seinen Worten nicht glaubtest“, erwiderte Sarah gereizt.
„Moment mal. Was hat sich zwischen euch abgespielt, seit ich dich zuletzt sah?“
Sarah zögerte einen Augenblick. Wie sollte sie den allmählichen Gefühlsumschwung erklären, der sich in den letzten drei Tagen ereignet hatte? Doch sie musste es versuchen, wenn sie Angela auf ihrer Seite haben wollte.
Sarah atmete tief durch und vertraute ihrer Freundin zwar nicht restlos alles, aber so viel wie möglich an.
Als sie geendet hatte, bemerkte Angela entgeistert und erschüttert: „Der gütige Gott möge dir beistehen, falls du dich ernsthaft in Ben verliebt hast oder ihn gar liebst. Solltest du ihn tatsächlich heiraten, wird er dir todsicher das Herz brechen.“
„Ich sagte ja nicht, dass ich mich ernsthaft in ihn verliebt hätte.“
„Daran besteht für mich nicht der geringste Zweifel“, verkündete Angela düster. „Und ich bin noch so dumm gewesen, mich bei Julian für dich einzusetzen!“
„Was soll das heißen?“
„Er schien sehr betroffen zu sein, dass er dich verloren hatte, und gestand sogar ein, sich schlecht benommen zu haben. Da dachte ich, dass er sich dir zuliebe vielleicht noch ändern würde. Deshalb erklärte ich ihm, dass Ben mein Bruder ist, den du überhaupt erst seit Freitag kennst, und dass zwischen euch beiden nichts Ernsthaftes besteht.“
Sarah schnitt eine Grimasse. „Also wird er mir wieder nachsteigen.“
„Und er wird dir nicht glauben, dass du zu Ben gehörst. Julian hat mich nämlich gefragt, wieso Ben deine Behauptung, dass du ihn heiraten würdest, bestätigte. Daraufhin sah ich mich veranlasst, ihm …“
„Um Himmels willen! Du hast es ihm doch nicht etwa gesagt?“, schrie Sarah entsetzt. „Du weißt doch, dass Julian beim Finanzamt arbeitet!“
„Es ist schließlich nicht verboten, eine Frau zu haben, durch die man Steuern spart“, verteidigte Angela sich.
„O Gott“, stöhnte Sarah. „Wenn ich Julian abweise, wird er bestimmt alles versuchen, um Ben zu schaden. Ich hörte, wie er sich einmal damit brüstete, dass seine Fahndungsleute jahrelang das Vermögen mancher Steuerzahler gesetzlich festhalten. Wenn er das mit Ben macht, um sich an mir zu rächen …“
Verzweifelt schüttelte Sarah den Kopf. Sie hatte Ben schon mit ihrem Verlangen nach Kindern bedrängt. Und dass er auch noch von den Steuerfahndern unter Druck gesetzt werden könnte, war zu viel.
„Ich kann Ben nicht heiraten“, brachte sie unglücklich heraus. „Dadurch entstünden ihm viel zu viele Schwierigkeiten.“
Verstört blickte Angela auf Sarah. „Anscheinend bin ich es, die Schwierigkeiten verursacht.“
„Mach dir keinen Kummer, Angela. Vielleicht hast du recht, dass diese Ehe nicht funktionieren würde. Ben wird wohl überstürzt gehandelt haben, weil er mich unbedingt will. Und ich … ach, für mich ist es nur ein Traum gewesen.“
Nachdenklich runzelte Angela die Stirn. „Ich bin mir gar nicht mehr so sicher, Sarah. Vielleicht bist du doch die Frau, die Ben glücklich machen würde. Er war jedenfalls gestern sehr glücklich. Ich dachte, es hinge damit zusammen, dass er dich zu einer Heirat überredet hat. Aber vielleicht steckt ja viel mehr dahinter.“
7. KAPITEL
Sarah kam nicht mehr dazu, etwas zu erwidern, denn das Telefon klingelte. Ihr Herz flatterte, als sie den Hörer abnahm.
„Sarah?“, meldete sich Ben.
„Ja, Ben?“
„Hat Angela dir deine Sachen gebracht?“
„Ja. Sie ist gerade hier.“
„Wie gut! Ich kann nämlich heute nicht mehr zu dir kommen. Aber morgen bin ich auf jeden Fall bei dir und berichte, was gewesen ist.“
„Okay“, sagte Sarah, obwohl sie sich gar nicht wohl fühlte. „Danke für die schönen Blumen“, fügte sie mit ausdrucksloser Stimme hinzu.
„Ich habe
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