JULIA FESTIVAL Band 84: DAS WEIHNACHTSWUNDER / FLITTERWOCHEN AUF DEN BAHAMAS / KÜSSE, HEISS WIE DAMALS / (German Edition)
besorgt.
„Danke, Julian. Mir geht es gut.“
„Ich fuhr gestern Abend zum Apartment, um dich zu besuchen. Aber niemand war daheim. Dass du einen Unfall gehabt hast, erfuhr ich erst heute Morgen. Sarah, wir müssen unbedingt miteinander reden. So kann es nicht weitergehen.“ Diesmal war nichts mehr von Besorgnis zu hören.
Dass er wieder so befehlshaberisch sprach, brachte Sarah gewaltig auf. Wütend erwiderte sie: „Julian, ich bin gerade im Begriff, das Krankenhaus zu verlassen. Ich warte hier nur noch auf das Taxi, um ins Geschäft zu fahren. Der Wagen muss jeden Moment erscheinen. Es tut mir leid, aber selbst wenn wir miteinander reden, wird das nichts an meinen Gefühlen ändern. Danke für deinen Anruf …“
Er schnitt ihr energisch das Wort ab. „Wir sehen uns heute Abend.“
Sarah seufzte ungeduldig. „Julian, bitte, komme nicht zu mir. Es ist endgültig aus und vorbei.“
„O nein! Ich habe mich mit Angela unterhalten und weiß Bescheid über ihren Bruder.“
„Was immer Angela dir gesagt haben mag, hat überhaupt nichts mit uns zu tun. Julian, bitte, lass die ganze Sache auf sich beruhen.“
„Du hast dich wahrscheinlich auf meine Kosten großartig amüsiert, was?“, fragte er zornig.
„Nein, Julian. Es tut mir leid, dass du so etwas glaubst. Ich wollte doch nur versuchen …“
„Taxi für Miss Woodley!“
Der Fahrer schaute sich suchend um. Sarah nickte ihm zu. „Entschuldige, Julian. Mein Taxi ist angekommen, und ich muss mich beeilen. Ich bin ohnehin schon viel zu spät für meinen Dienstbeginn dran.“
„Einfach wunderbar“, höhnte Julian. „Dein Job ist dir also wichtiger …“
Sie wusste, wie grob und unhöflich es war, legte aber dennoch den Hörer auf. Wütend hoffte sie, dass Julian es ihr nie verzeihen würde. Es hatte wirklich keinen Sinn, noch einmal alles durchzukauen.
Als sie hinter dem Fahrer zum Taxi eilte, stellte sie überrascht fest, dass es ihr durchaus nicht so gut ging, wie sie geglaubt hatte. Ihre Knie schienen manchmal erschreckend weich zu sein, und bei jeder schärferen Bewegung drehte sich alles in ihrem Kopf. Wahrscheinlich kommt das alles nur daher, dass ich so lange im Bett gelegen habe, versuchte Sarah sich selbst zu beruhigen. Aber sie war froh, dass sie ein Taxi gerufen hatte. Auf dem Weg zu ihrem Warenhaus konnte sie sich ein wenig entspannen und erholen.
Doch das gelang ihr nicht, weil sie dauernd grübelte. Dass der Penny-Walker-Vertrag abgelehnt worden war, machte ihr schwer zu schaffen. Irgendetwas musste unbedingt geschehen. Sie durfte nicht einfach stillhalten und die Dinge auf sich beruhen lassen. Nein, keinesfalls. Nachdem sie das beschlossen hatte, fühlte sie sich gleich besser. Zielstrebig stieg sie vor dem Warenhaus aus dem Taxi und eilte hinein. Aber sie spürte sofort, dass etwas nicht stimmte.
Sarah verstand sich sehr gut mit ihren Kollegen. Doch diesmal benahmen sich alle seltsam befangen und unbehaglich, als sie sie begrüßte. Blickte man sie nur so verstohlen und merkwürdig an, weil sie zum ersten Mal verspätet zum Dienst erschien? Oder hatten der hässliche Vorfall vom Samstag und ihr gestriges Fehlen dieses eigenartige Benehmen verursacht?
Lange brauchte sie sich nicht mit Zweifeln und Vermutungen herumzuquälen. Sie wusste gleich Bescheid, als sie die Abteilung für Junge Mode erreichte. Alle Dekorationen und die Kleidungsstücke, die Sarah so überaus sorgfältig ausgewählt hatte, waren verschwunden und von anderen ersetzt worden. Bei deren Anblick erlitt sie einen solchen Schock, dass sie wie angewurzelt stehen blieb. Was man jetzt ausstellte, war so farblos und nichtssagend, dass es auf junge Käufer überhaupt nicht wirken würde.
Einige Sekunden befürchtete sie, in Ohnmacht zu fallen. Das ist nur der Schreck, zu sehen, wie meine mühsame Arbeit zunichte gemacht worden ist sowie die Folgen des gestrigen Unfalls, sagte sich Sarah im Stillen. Verzweifelt rang sie darum, sich zu fassen. Sie durfte jetzt nicht schwach erscheinen. Ihre Mitarbeiterinnen beobachteten sie sehr genau und warteten gespannt darauf, wie sie reagieren würde.
Sie winkte Ashley Thomson zu sich heran, die ihre Begeisterung für neuartige junge Mode teilte. „Wer hat diese Scheußlichkeiten ausstellen lassen, Ashley?“, fragte Sarah mit unterdrücktem Zorn.
„Mrs. Chatfield.“
Natürlich. Es konnte niemand anderer gewesen sein. Das hatte Sarah erwartet, wollte sich jedoch endgültig vergewissern.
„Es tut mir so leid, Sarah. Aber
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