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JULIA FESTIVAL Band 84

JULIA FESTIVAL Band 84

Titel: JULIA FESTIVAL Band 84 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Darcy
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die gespannt darauf warteten, was noch passieren würde. Sarahs Herz hämmerte wild. Warum nur hatte sie Ben benutzt, um Julian loszuwerden? Was ihr vorhin wie ein großzügiger Einfall erschienen war, machte ihr nun gewaltige Schwierigkeiten. Sie musste Ben gegenüber die Dinge richtigstellen und durfte ihn nicht im falschen Glauben lassen.
    „Wann sind Sie mit der Arbeit fertig, Sarah?“, fragte Ben. „Um zwölf?“
    „Ja“, bestätigte sie und zuckte zusammen. Mit verkniffenem Gesicht eilte Frances Chatfield heran. Julian stand noch immer in Kampfesstimmung da, und die Situation wurde mit jeder Sekunde schlimmer.
    „Ich hole Sie pünktlich um zwölf ab, keine Minute später. Dann brausen wir gleich nach Mount Victoria los.“ Ben lächelte Sarah bittend an.
    „Zuerst muss ich mit Ihnen sprechen“, sagte sie leise.
    In höchstem Zorn rief Julian: „Was? Du nimmst ihn zu deinen Eltern mit?“ Wütend drohte er ihr mit dem Finger. „Das reicht mir, Sarah. Du bist für mich erledigt.“
    Zu ihrer grenzenlosen Erleichterung wirbelte er herum, drängte sich an den Zuschauern vorbei und rannte weiter – direkt in Frances Chatfield. Dabei stieß er so heftig gegen sie, dass sie mit einem entsetzten Schrei auf den Boden stürzte. Zwei Kunden bückten sich und halfen ihr auf die Füße. Als sie wieder stand, zeigte ihr Gesicht einen Ausdruck, bei dem einem das Blut in den Adern gerinnen konnte.
    Einen Augenblick lang herrschte atemlose Stille. Verängstigt blickte Sarah auf Ben, der jedoch nur sie beobachtete und den Vorfall gar nicht mitbekommen hatte. Wie gut, dachte sie und sagte gleich zu ihm: „Sie sollten lieber gehen. Im Moment können wir nicht miteinander sprechen.“
    „Kein Problem“, willigte Ben liebenswürdig ein. „Welchen Ausgang soll ich am besten nehmen?“ Er ließ ihr keine Zeit zu antworten, sondern fügte fröhlich hinzu: „Am besten den zur George Street. Dort werde ich gleich ein Auto kaufen. Was für eins möchten Sie, Sarah? Einen Porsche? Jaguar? Ferrari? Ja, ein Ferrari würde zu Ihnen gut passen.“
    „Ferrari?“, wiederholte sie benommen und konnte gar nicht richtig denken. Eine Pause entstand, die Frances Chatfield mit scharfer Stimme unterbrach.
    „Ben Haviland! Sieh mal einer an! Tauchst du endlich einmal auf? Und das mitten in einer Auseinandersetzung. Typisch! Etwas anderes ist von dir ja nicht zu erwarten.“
    Überrascht drehte Ben sich um. Als er Sarahs Vorgesetzte erblickte, verspannte sich sein Gesicht. „Frances!“, stieß er entsetzt heraus.
    „Ja, ich bin es“, zischte sie giftig. Ihre Augen glitzerten voller Hass. Ein kalter Schauer rieselte Sarahs über den Rücken.
    Ben war kreideweiß geworden. Wie von Panik ergriffen, flüsterte er Sarah zu: „Ich muss weg. Warten Sie auf mich. Um zwölf Uhr bin ich da.“ Noch während er sprach, bewegte er sich rückwärts, wobei er Sarah bittend anschaute. Dann wandte er sich blitzschnell um und hastete zum nächstgelegenen Ausgang.
    Inzwischen hatte Frances Chatfield sich so weit gefasst, dass sie wieder so kühl und überlegen wie gewohnt wirkte. „Miss Woodley“, sagte sie mit ätzender Stimme zu Sarah. „Darf ich Ihnen als Ihre Vorgesetzte mitteilen, dass Sie kein gutes Beispiel geben? Sie vernachlässigen die Interessen der Firma wegen Ihrer privaten Angelegenheiten, die Ihnen offensichtlich wichtiger sind. Ich werde diesen hässlichen Vorfall natürlich der Geschäftsleitung melden und dafür sorgen, dass Ihr Verhalten entsprechend geahndet wird. Sie haben es verdient, herabgestuft zu werden. Und das geschieht, worauf Sie sich verlassen können.“
    Mit noch bösartigerer Stimme fuhr Frances Chatfield fort: „Nun zu Ben Haviland, mit dem Sie anscheinend befreundet sind. Er ist nicht nur verantwortungslos und unzuverlässig, sondern auch noch ein gewissenloser, unmoralischer Schuft. Dass Sie sich mit so einem wie auch immer abgeben, bestätigt mir nur, wie schlecht Ihre Urteilsfähigkeit ist.“
    Mit einem verächtlichen Lächeln machte Frances Chatfield auf dem Absatz kehrt und stolzierte davon. Sarah musste gegen den kindischen Drang ankämpfen, dieser gehässigen Frau die Zunge herauszustecken. Jegliches Mitleid, das Sarah wegen des Sturzes empfunden haben mochte, war restlos verflogen. Aus lauter Gemeinheit hatte Frances Chatfield nicht nur den Penny-Walker-Vertrag abgelehnt, sie würde jetzt auch noch alles tun, um Sarah um ihren Job zu bringen.
    Aber daran bin ich vermutlich selbst schuld, gestand sie

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