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JULIA FESTIVAL Band 84

JULIA FESTIVAL Band 84

Titel: JULIA FESTIVAL Band 84 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Darcy
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steig von deinem hohen Ross herunter und sei endlich vernünftig.“
    Sie konnte ihren Zorn kaum noch beherrschen. Wieder einmal gab Julian ihr die Schuld, anstatt seine eigenen Fehler zu erkennen und einzugestehen. „Wieso steigst du nicht herunter?“, erkundigte sich Sarah gespielt sanft. „Ich habe diese kleine Übung nämlich restlos satt.“
    „Ich soll heruntersteigen?“, entgegnete er wütend. „Wie kommst du darauf? Du bist es doch, die sich unreif und kindisch benimmt. Höchste Zeit, dass du begreifst, was am wichtigsten ist. Wenn du beabsichtigst, mich zu heiraten …“
    „Das beabsichtige ich ganz und gar nicht“, teilte sie ihm scharf mit. Jetzt wusste sie endgültig, dass er sie und ihre Einstellung niemals verstehen würde.
    Sein Gesicht verzerrte sich, und Sarah konnte fast hören, wie er mit den Zähnen knirschte. „Ich werde dich nicht darum bitten, Sarah Woodley. Aber überlege es dir, bevor es zu spät ist.“
    Es kostete sie große Mühe, einigermaßen ruhig zu antworten. „Es tut mir leid, Julian. Doch unsere Ansichten sind zu verschieden. Vielen Dank, aber ich möchte keine zweite Chance. Für uns beide ist es besser, dass sich unsere Wege trennen. Und jetzt entschuldige mich bitte. Ich muss mich um meine Kunden kümmern.“
    Als sie sich umdrehen wollte, packte er sie hart am Arm. „Zur Hölle mit den Kunden.“
    „Lass mich sofort los“, befahl sie mit eisiger Stimme.
    Sein Mund verzog sich zu einem boshaften Lächeln.
    Angst stieg in Sarah auf. „Julian, das hier ist mein Gebiet. Wenn du anfängst, Ärger zu machen, lasse ich dich aus dem Geschäft weisen.“
    Plötzlich umschloss jemand mit eisernem Griff Julians Handgelenk. „Sarah, haben Sie schon wieder Schwierigkeiten mit dem Knaben?“
    Sie blickte hoch. Ben Haviland stand neben ihr. Er wirkte in seinem dunklen Anzug, dem blütenweißen Hemd und der eleganten Krawatte höchst beeindruckend, und sein Gesicht verriet, wie sehr er Julian verachtete.
    Erleichtert atmete Sarah auf. Es war ein beruhigendes Gefühl, Ben neben sich zu wissen, der für sie eintrat.
    „Nicht so schlimm, dass ich es nicht schaffte.“ Nun war sie sich sicher, dass die hässliche Situation schnell erledigt sein würde.
    Julian gab Sarah frei und zerrte seinen Arm aus Bens Griff. „Glauben Sie bloß nicht, dass Sie in aller Öffentlichkeit gewalttätig werden können. Ich würde Sie wegen Körperverletzung anzeigen.“
    „Dann lassen Sie Sarah in Frieden“, erwiderte Ben ruhig.
    „Für wen halten Sie sich?“, tobte Julian in Kampfesstimmung los.
    Er schätzt sich schon wieder falsch ein, dachte Sarah verbittert. Da er bereits zu viel einstecken musste, fühlt er sich in seinem Stolz verletzt. Darum begehrt er gegen Ben auf, obwohl er diesem kräftigen, muskulösen Mann nicht gewachsen ist.
    Inzwischen waren immer mehr Leute herangekommen, die neugierig zuschauten. Sarah überlegte angestrengt, wie sie diesen hässlichen Vorfall beenden sollte und fand nur eine Lösung. Schon schmiegte sie sich an Ben und verkündete: „Bedaure, Julian, aber das ist der Mann, den ich heiraten werde.“
    Julian sah die beiden fassungslos an.
    „Tatsächlich?“, fragte Ben überrascht und hocherfreut.
    „Es gibt allerdings einige Bedingungen“, flüsterte sie ihm zu. Dass er derart begeistert sein würde, hatte sie nicht erwartet. Sie nahm sich vor, ihm später alles zu erklären.
    „Du kannst ihn nicht heiraten“, polterte Julian los und starrte sie wütend an.
    „O doch, das kann ich“, versicherte sie ihm, und zwar recht überzeugend. Was blieb ihr anderes übrig? Sie hatte sich selbst diese Falle gestellt und musste nun gute Miene zum bösen Spiel machen.
    Besitzergreifend legte Ben den Arm um ihre Schultern und strahlte sie an. „Das ist großartig, Sarah. Ich sagte ja zu Angela, dass sie sich irrt. Wir beide …“
    „Ich glaube es einfach nicht!“, schrie Julian. „Gestern noch hast du mich heiraten wollen. Wer ist dieser Mann überhaupt?“
    „Wissen Sie nicht, wann Sie aufgeben müssen?“, fragte Ben schroff. „Sie hatten Ihre Chance, und die haben Sie verspielt. Sie kommen vierundzwanzig Stunden zu spät, mein Lieber. Und nun gibt es für Sie hier nichts mehr zu tun. Sarah und ich haben noch einiges zu organisieren. Also seien Sie ein guter Verlierer und verschwinden Sie. Ich möchte Sie nur ungern beschädigen.“
    Julian ballte die Hände zu Fäusten und warf den beiden hasserfüllte Blicke zu. Das Schauspiel zog immer mehr Kunden an,

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