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JULIA FESTIVAL Band 89

JULIA FESTIVAL Band 89

Titel: JULIA FESTIVAL Band 89 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: JILL SHALVIS
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Undefinierbarem, das sich schon vor Wochen grün verfärbt hatte.
    „Du kleines widerliches Ding. So ein Mist.“ Ein metallisches Kratzen begleitete den Fluch, der in irischem Akzent erklang. „Ich werde dich … Verdammt, beim letzten Mal hast du doch auch noch funktioniert, wieso denn jetzt nicht mehr?“
    Der Mann klang so ungezwungen, als würde er sich hier wie zu Hause fühlen, dass Nicole einen Moment brauchte, um sich bewusst zu machen, dass er keineswegs hierher gehörte.
    Na, wunderbar, dachte sie. Sie war ohnehin in der richtigen Stimmung, sich mit jemandem anzulegen. Vorausgesetzt, ihre Tacos erlitten dabei keinen Schaden. Manchmal war es als körperliches Leichtgewicht durchaus von Vorteil, mit einem hohen IQ gesegnet zu sein. Während ihres Medizinstudiums hatte sie als Ausgleich Karate gelernt, und sie war sehr gut darin. Wenn sie sich etwas in den Kopf setzte, dann hatte sie auch Erfolg.
    Auf geht’s, sagte sie sich und stellte ihre Tacotüte auf der obersten Treppenstufe ab, bevor sie ihre Kampfhaltung einnahm. Ihr Frühstück durfte nicht in Gefahr geraten. Sie ging die letzten Stufen hinauf. Hier oben war außer ihrem Apartment nur noch der Dachboden. Ein Mann lag flach in dem schmalen Flur. Die Arme hatte er seitlich ausgestreckt. Er maß gerade die alten Holzbohlen des Fußbodens aus, während er die fantasievollsten irischen Flüche ausstieß.
    Nicole musste lachen und konnte den Blick nicht lösen von dem schlanken Mann, der dort bäuchlings ausgestreckt vor ihr auf dem Boden lag. Die langen Beine steckten in Jeans, und die enge Hose betonte die Waden und Schenkel. Und den festen runden Po.
    Das T-Shirt war dem Mann nach oben gerutscht, und Nicole sah eine Menge gebräunten muskulösen Rücken. „Beiß mich“, stand auf dem hellblauen T-Shirt.
    Nicole vergaß ihre Kampfeslust und lächelte. Beiß mich. Dazu hätte sie wirklich Lust. Der Mann sah einfach zum Anbeißen aus. „Entschuldigen Sie“, machte sie sich bemerkbar.
    Er hielt die Arme weiterhin lang ausgestreckt, und das kleine Gerät, das er in Händen hielt, piepste und leuchtete rot auf. „Seien Sie ein Engel“, sagte er mit einer tiefen Stimme, die Nicoles Herzschlag beschleunigte. Sein irischer Akzent war allerdings schlagartig verschwunden. „Reichen Sie mir den Notizblock.“
    Nicole stand immer noch in Verteidigungshaltung da und musste den Hals recken, bis sie das kleine Notizbuch entdeckte, das aus seiner Gesäßtasche ragte. Es sah aus, als würde es dort ständig herausgezogen und wieder hineingesteckt werden.
    Offenbar zögerte sie etwas zu lange, denn der Mann stützte sich auf die Ellbogen und drehte den Kopf. Das tiefschwarze Haar war zerzaust, und Nicole sah nun, dass er kristallklare blaue Augen hatte.
    Der Mann musterte sie von oben bis unten, wie sie, die Knie leicht gebeugt und die Fäuste geballt, dastand. Er ließ das Messgerät los und rieb sich das Kinn. „Wollen Sie mit mir um mein Notizbuch kämpfen?“
    Nicole ließ die Fäuste sinken und betrachtete diesen unglaublich gut aussehenden Fremden noch einmal ausführlich. Dann bückte sie sich nach ihrer Tüte mit den Tacos. „Wer sind Sie, und warum liegen Sie fluchend auf meinem Flur?“
    „Haben Sie’s gehört?“ Er lächelte. „Sagen Sie’s bitte nicht der Hausbesitzerin weiter. Sie hat extra angeordnet, dass ich im Flur nicht fluchen darf.“
    Nicole wunderte sich, dass Taylor diesen Mann nicht gleich in ihr Schlafzimmer verfrachtet hatte. Taylor hatte nichts gegen Sex, und dieser Mann strahlte Erotik pur aus.
    In einer fließenden Bewegung stand er auf, und sie bemerkte jetzt, wie groß er war. Zugegeben, sie selbst gehörte eher zu den kleinen Menschen dieser Welt, aber dieser Mann maß sicher ein Meter neunzig.
    Wenn ich meine Nase ganz nach oben recke, komme ich damit vielleicht gerade bis an seine Schulter, dachte Nicole. Seine Körpergröße und die seltsame Anziehungskraft, die er auf sie ausübte, verunsicherten sie. Und Unsicherheit war ein Gefühl, das sie nicht ausstehen konnte. Sie trat einen Schritt zurück und brachte sich wieder in Angriffsposition, um auf alles vorbereitet zu sein.
    „Wenn ich gewusst hätte, dass Sie sie hören, hätte ich mir die Flüche verkniffen.“ Er wirkte jetzt leicht verlegen, als er über sein Kinn strich. Dem dunklen Bartschatten nach zu urteilen, war es schon ein paar Tage her, seit er sich rasiert hatte. „Wie ich sehe, habe ich Sie erschreckt.“
    Nicole runzelte die Stirn. Der irische Akzent

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