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JULIA FESTIVAL Band 89

JULIA FESTIVAL Band 89

Titel: JULIA FESTIVAL Band 89 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: JILL SHALVIS
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Renovierung des Hauses, ließ sich Angebote kommen und verkaufte einige ihrer Antiquitäten, um das Ganze zu finanzieren.
    Vor den Fenstern im zweiten Stock waren Blumenkästen aufgehängt. Taylors Blumen blühten und grünten, während Suzannes ein bisschen müde wirkten. Suzanne verbrachte jetzt ja auch viel Zeit bei Ryan.
    Von ihrer Mutter wurde Nicole oft gefragt, wieso sie sich keine Eigentumswohnung zulege. Als Ärztin müsse sie doch einen Haufen Geld verdienen.
    Ein guter Witz, dachte Nicole. Sie war jetzt siebenundzwanzig, und mit vierzig würde sie vielleicht die Hälfte ihres Studiendarlehens abbezahlt haben. Möglicherweise konnte es auch noch etwas länger dauern, da sie oft ehrenamtlich in Krankenhäusern arbeitete, in denen Arme und Obdachlose versorgt wurden. Aber Geld spielte für sie ohnehin keine Rolle. Für sie zählte nur die Arbeit, und da blieb ihr keine Zeit zum Versorgen von Blumen, geschweige denn für ein eigenes Haus.
    Genau so gefiel ihr das Leben.
    Erschöpft stieg sie die Treppe zu ihrem Apartment im Dachgeschoss hinauf. Draußen war es noch hell, was für sie sehr ungewohnt war. Blinzelnd blickte sie durch ihr Wohnzimmer. Seltsam, wie anders es aussah, wenn die Sonne durch das große Fenster schien. Draußen eilten die Leute in Scharen zu den schicken Cafés und Restaurants, und nach einem Blick auf die Uhr wusste Nicole auch, warum. Es war fünf Uhr nachmittags, und die Leute trafen sich zu einem Drink nach der Arbeit oder einem frühen Dinner. Sie würde nicht auf den Gedanken kommen, sich mit anderen einfach so zu treffen. Wenn sie sich nicht gerade bei der Arbeit verausgabte, dann war sie lieber allein.
    Während Nicole eine der drei Fachzeitschriften durchlas, schlang sie ihr Essen hinunter. Hamburger und Pommes frites, das passte zu dem Artikel über neue Arten von künstlichen Arterien.
    Die Sonne schien immer noch, als Nicole ins Bad ging. Während sie sich langsam auszog, um eine heiße Dusche zu nehmen, las sie weiter und aß noch ein Croissant.
    Mehrere Dinge gleichzeitig zu tun, das war für sie keine Herausforderung.
    Nach der Dusche ging sie nackt zurück in ihr Schlafzimmer und wollte sich gerade ins Bett legen, als ihr Blick auf den Anrufbeantworter fiel. Er blinkte.
    Verdammt, im Grunde hasste sie diese Maschine. Leider hatte die Verwaltung des Krankenhauses darauf bestanden, weil man sie sonst in dringenden Fällen kaum erreichen konnte. Seufzend drückte sie auf den Knopf und spulte die Nachricht ab. Wenn es das Krankenhaus war, dann würde sie sich aufs Bett fallen lassen und tot stellen.
    „Nicole, meine Kleine, ich bin’s. Deine Mom.“ Die Stimme ihrer Mutter klang fröhlich wie immer.
    Glaubt sie, ich erkenne sie nicht an der Stimme?, fragte sich Nicole. Diese Stimme verfolgt mich doch schon mein ganzes Leben.
    „Arbeitest du auch nicht zu viel? Kommst du zwischendurch auch mal zur Ruhe? Ernährst du dich vernünftig? Wirst du mich jemals anrufen, um mich zu beruhigen? Damit ich nicht ständig in Sorge bin, dass meine Kleine sich durch ihre viele Arbeit ihr eigenes Grab schaufelt.“
    Nicole ließ sich aufs Bett fallen und rubbelte sich mit dem Handtuch das kurze Haar trocken. Wenn es strubbelig nach oben stand, reichte ihr das als Frisur. Hatte sie ihre Mutter nicht erst letzte Woche angerufen? Ein Anruf pro Woche musste reichen, um ihr schlechtes Gewissen zu besänftigen.
    „Einmal in der Woche reicht mir einfach nicht, Nicole.“ Anscheinend konnte ihre Mutter auch noch Gedanken lesen. „Ich will deine Stimme hören.“
    Nicole verdrehte die Augen, aber gleichzeitig musste sie lachen.
    „Liebes, hör zu. Am Sonntag gibt es Gulasch. Dein Vater hat schon deine Schwestern angerufen, und sie kommen alle mit Mann und Kindern. Alle werden hier sein.“
    Nicole hatte drei Schwestern, alle verheiratet und mit Reihenhaus, Kombi und mindestens zwei Kindern. Die Vorstellung, dass die ganze lautstarke Truppe glücklich vereint und lachend zusammensaß, weckte in ihr einen Heißhunger auf einen weiteren Hamburger.
    „Also, Kleines, du kommst. Wir erwarten dich um vier Uhr, und ich warne dich: Wenn du nicht auftauchst, dann … dann werde ich dich eine Woche lang jeden Tag anrufen.“
    Das glaubte Nicole ihr sofort. Ihre Mutter war warmherzig, aber eine Tyrannin, die einen mit ihrer Liebe erdrücken konnte.
    Alle Mann unter einem Dach? Nicole dachte an ihre Schwestern, die miteinander lachten und zankten; an Kinder, die mit klebrigen Fingern herumrannten; an Babys

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