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JULIA FESTIVAL Band 95

JULIA FESTIVAL Band 95

Titel: JULIA FESTIVAL Band 95 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Mallery
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zu den weißen Wänden und dem Marmor des Kamins.
    „Ich höre es gern, wenn Anna Jane lacht. Ich glaube, ich höre es nicht oft genug.“
    „Das wundert mich nicht. Sie hat viel durchgemacht. Sie können sich freuen, dass sie es ohne größeren Schaden überstanden hat.“
    Er wollte sie fragen, woher sie das wusste, aber dies war nicht der richtige Zeitpunkt, um über Arielles angeblichen Gedächtnisverlust zu sprechen. „Ich weiß nicht, wie ich mit ihr umgehen soll.“
    „Ganz einfach.“ Arielle reichte ihm einige Zweige. „Lieben Sie das Kind, und seien Sie für sie da. Der Rest kommt schon von allein.“
    „Sie lassen es zu einfach klingen. Vater zu sein ist eine ebenso schwere wie schwierige Verantwortung.“
    „Das würden manche auch von der Führung eines Unternehmens behaupten.“
    Er verzog das Gesicht. „Keinen Profit zu machen oder das Leben eines Kindes zu zerstören sind zwei völlig verschiedene Dinge.“
    „Keine Angst, Jarrett, Sie und Anna Jane werden es schaffen, da bin ich mir sicher.“ Sie bückte sich und hob eine neue Ladung Zweige auf. „Ich kann es kaum glauben. Wir haben Dezember, bald ist Weihnachten, und ich laufe in Shorts herum. Verrückt.“
    „Nicht einmal Schnee gibt es.“
    „Ich glaube, den Schnee brauche ich gar nicht. Ich weiß es nicht.“ Sie schüttelte den Kopf. „Ich gebe Ihnen einen Rat. Verlieren Sie nie das Gedächtnis. Es bringt Sie um den Verstand.“
    Sie brachte ihn schon jetzt um den Verstand. Wusste sie das? Gehörte das zu ihrem Plan? „Wenn Sie keinen Schnee brauchen, was fehlt Ihnen dann?“
    „Etwas Wunderbares.“
    Ihre Blicke trafen sich. Er fühlte sich von einer Frau angezogen, der er nicht traute. Das war typisch für ihn. Seine Beziehungen entwickelten sich immer zu Katastrophen.
    Arielle beugte sich vor. „Haben Sie Anna Jane Geschenke gekauft?“
    „Ich habe ein paar Sachen bestellt.“
    „Zum Beispiel?“
    Er versuchte sich zu erinnern, aber er sah nur Arielle. Es gehörte nicht viel Fantasie dazu, sich vorzustellen, wie sie nackt unter ihm lag und vor Verlangen seufzte …
    „Ich erinnere mich nicht.“ Er räusperte sich. „Was würden Sie vorschlagen?“
    „Bücher, einen Computer, einige Lernprogramme, vielleicht noch ein paar Spiele. Puppen? Nein, dazu ist sie zu reif. Ein Plüschtier oder zwei. O ja, und einen Hund oder ein Kätzchen. Etwas, das sie lieb haben kann.“ Sie legte den Kopf schräg. „Aber übertreiben Sie es nicht. Sie wollen sie ja nicht verwöhnen.“
    Verblüfft starrte er sie an. „Ich soll ihr all die Sachen schenken, aber sie nicht verwöhnen? Was denn nun?“
    Arielle lachte. „Okay, Sie haben recht. Aber Sie wissen, was ich meine.“
    „Ja, ich weiß.“ Er lachte ebenfalls.
    Sie erstarrte. Verwirrt schaute er sich um. Alle sahen ihn an. „Was ist?“, fragte er.
    „Nichts“, erwiderte Leona und schmückte rasch weiter.
    „Du hast gelacht, Onkel Jarrett“, rief Anna Jane. „Ich habe dich noch nie lachen gehört. Es hört sich schön an.“

6. KAPITEL
    Jarrett klappte das Buch zu und legte es auf Anna Janes Nachttisch. Sie sah ihn an und seufzte. „Das war eine tolle Geschichte. Fangen wir morgen eine neue an?“
    „Sicher. Hast du schon eine ausgesucht?“
    „Natürlich.“
    Ihr verlegenes Lächeln ging ihm ans Herz und ließ es ein wenig auftauen. Er hätte nie gedacht, dass ein Mensch ihm jemals so viel bedeuten würde, aber es war überraschend einfach, dieses Kind zu lieben.
    Er beugte sich über sie und küsste ihre Wange. „Habe ich mir gedacht. Jetzt schlaf schön.“
    Sie berührte seinen Arm. „Onkel Jarrett, hat schon jemand wegen Arielle angerufen?“
    Er schüttelte den Kopf. „Noch nicht.“
    „Ich weiß, dass sie traurig darüber ist“, sagte Anna Jane. „Sie ist traurig, weil sie denkt, dass niemand sie will.“
    „Bestimmt hat sie irgendwo Familie und Freunde. Sie wissen nur noch nicht, dass sie verschwunden ist.“ So musste es sein. Eine Frau wie sie konnte nicht im luftleeren Raum leben.
    „Aber was, wenn nicht? Was wird aus ihr werden?“
    Es war durchaus möglich, dass ihre Freunde genau wussten, wo sie war und was sie dort tat. Aber das sagte er Anna Jane nicht. Nicht nur deshalb, weil er sie nicht aufregen wollten, sondern auch, weil er nicht mehr sicher war, was er über die rätselhafte Fremde denken sollte.
    „Sie wird sich etwas einfallen lassen“, beruhigte er das Mädchen. „Keine Sorge.“
    „Wenn Sie keine Familie hat, können wir sie

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