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JULIA FESTIVAL Band 97

JULIA FESTIVAL Band 97

Titel: JULIA FESTIVAL Band 97 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ANNE MATHER
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hatte.
    „Verraten Sie mir, wo die beiden sich aufhalten“, forderte er sie nun gereizt auf. „Mir ist natürlich klar, dass Sie Ihrer Schwester gegenüber loyal sein wollen. Aber Sie müssen doch selbst zugeben, dass es so nicht weitergehen kann.“
    „Ich weiß nicht, wo die beiden sind“, erwiderte Tess. Plötzlich begriff sie, was sie da gesagt hatte. „Angeblich hält Ashley sich in England auf“, korrigierte sie sich rasch.
    „Okay, dann rufen Sie sie an“, verlangte er. „Wenn sie bei ihrer Mutter ist, werde ich mich selbstverständlich dafür entschuldigen, dass ich Sie belästigt habe.“
    „Und wenn sie nicht da ist?“, fragte Tess beunruhigt.
    „Sie sind sich doch ziemlich sicher, dass sie bei ihrer Mutter ist“, erinnerte er sie und kniff die Lippen zusammen.
    Mit diesem Mann ist nicht zu spaßen, hoffentlich war Ashley das klar gewesen, als sie sich mit seinem Sohn eingelassen hatte, überlegte Tess. Aber es stand ja noch gar nicht fest, ob es stimmte, was der Fremde behauptete. Sie blickte ihn nachdenklich an.
    „Wie soll ich den Anruf denn begründen?“ Ich darf ihn nicht so lange ansehen, sonst glaubt er noch, ich würde mich für ihn interessieren, mahnte sie sich.
    Sekundenlang zögerte er. „Sagen Sie ihr, Castelli hätte nach ihr gefragt. Dann weiß sie Bescheid.“
    Das bezweifelte Tess nicht. „Gut, ich rufe sie an. Würden Sie mir bitte Ihre Telefonnummer geben, damit ich Sie informieren kann?“
    Castelli zog die dunklen Augenbrauen zusammen. „Rufen Sie sie bitte jetzt an, Miss Daniels. Ich warte solange.“
    Tess hielt sekundenlang den Atem an. Der Mann war entschlossen, seinen Willen durchzusetzen. Doch Tess wollte sich nicht länger von ihm einschüchtern lassen. „Nein, das mache ich später. Würden Sie mich jetzt bitte entschuldigen? Ich muss arbeiten.“
    „Ach ja?“ Er sah sich leicht spöttisch in der Galerie um. „Es wimmelt hier nicht gerade von Kunden, Miss Daniels.“
    Sie versteifte sich. „Ich habe Ihnen versprochen, Ashley anzurufen, und ich werde es auch tun. Reicht Ihnen das nicht?“
    „Miss Daniels, Sie haben vor irgendetwas Angst“, stellte er ungeduldig fest. „Seien Sie vorsichtig. Ich könnte auf den Gedanken kommen, Sie hätten mich die ganze Zeit belogen.“
    „Also bitte“, rief sie ärgerlich aus. „Das muss ich mir nicht mehr anhören. Es ist nicht meine Schuld, dass Ihr Sohn so dumm ist, sich mit einer deutlich älteren Frau einzulassen. Sie sind doch der Vater. Fühlen Sie sich nicht für Ihren Sohn verantwortlich?“
    Castelli stand schweigend da und wirkte wie eine Raubkatze, die bereit war, sich jeden Moment auf die Beute zu stürzen. Plötzlich verzog er die Lippen. Sein Lächeln wirkte ausgesprochen verführerisch. So etwas wie Bewunderung spiegelte sich in seinem Gesicht. „Sieh einer an, das Kätzchen hat Krallen.“
    Obwohl Tess entschlossen gewesen war, nicht nachzugeben, entschuldigte sie sich. „Die Bemerkung tut mir leid. Es geht mich nichts an.“
    „Da haben Sie recht“, stimmte er ihr zu. „Leider war mein Sohn immer schon sehr eigenwillig. Aber ich hätte meinen Ärger nicht an Ihnen auszulassen brauchen.“ Er blickte Tess so freundlich und durchdringend an, dass sie erbebte.
    Sie fühlte sich auf einmal sehr verletzlich. Was war los mit ihr? Sie war doch kein Teenager mehr. „Ach, es ist jetzt auch egal“, brachte sie schließlich hervor.
    „Nein, das ist es nicht“, widersprach er ihr. „Ich hätte Ihre Glaubwürdigkeit nicht anzweifeln dürfen. Würden Sie mir bitte die Telefonnummer Ihrer Schwester geben, damit ich sie selbst anrufen kann?“
    Tess hätte am liebsten laut gestöhnt. Sie hatte schon gehofft, das Schlimmste sei überstanden, und dann kam er mit diesem Vorschlag. Nachdem er sie mit seinen Blicken durcheinandergebracht hatte, wollte er sie jetzt völlig fertigmachen. Er hatte nur die Taktik geändert.
    Sie schüttelte hilflos den Kopf. Die Telefonnummer konnte sie ihm nicht geben, das war unmöglich. Er durfte nicht mit Ashleys Mutter sprechen. Wenn Andrea hörte, dass ihre Tochter verschwunden war, wäre sie außer sich.
    „Ich halte das für keine gute Idee“, entgegnete Tess und wünschte sich verzweifelt, es würden Kunden hereinkommen. „Ashleys Mutter geht es nicht gut. Sie soll sich nicht aufregen.“
    Castelli seufzte. „Miss Daniels …“
    „Nennen Sie mich doch Tess“, unterbrach sie ihn.
    „Okay, Tess.“ Er atmete tief aus. „Warum würde sie sich über meinen Anruf

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