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JULIA FESTIVAL Band 98

JULIA FESTIVAL Band 98

Titel: JULIA FESTIVAL Band 98 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: SUSAN MALLERY
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Kümmern wir uns um das Geschirr. Danach gehen wir nach oben, und du kannst durch die Kabelkanäle zappen. Oder wir sehen uns einen Film an.“
    „Mir ist beides recht.“
    Er stand auf, doch anstatt das Geschirr abzuräumen, zog er Haley in die Arme. „Kommst du mit meinen Eltern klar?“
    Sie nickte. „Sie sind großartig.“
    Er strich mit den Lippen über ihren Mund. „Und was ist mit mir?“
    „Du bist auch großartig.“
    Er zwinkerte ihr zu. „Das wollte ich hören.“
    Vergeblich versuchte Kevin, Schlaf zu finden. Vielleicht lag es daran, dass er allein und nicht bei Haley war. Nach dem Abwasch hatten sie sich einen Film angesehen, und dann hatte er sie ins Bett geschickt, bevor ihre gelegentlichen Küsse in etwas Gefährlicheres ausarten konnten.
    Er stand auf, schlüpfte in Jeans und T-Shirt und humpelte hinunter in die Küche. Seine Mom bewahrte stets Kekse in der Dose auf, die er und Nash ihr vor etwa zwanzig Jahren zum Muttertag geschenkt hatten. Er lächelte vor sich hin, als er sich erinnerte, wie sie ihr Taschengeld zusammengelegt und dann darüber gestritten hatten, was sie kaufen sollten.
    Kurz nachdem er sich ein Glas Milch eingeschenkt und sich an den Tisch gesetzt hatte, kamen Vivian und Howard in die Küche.
    „Du bist spät auf“, bemerkte sie. „Tut dein Bein weh?“
    „Nicht mehr als sonst. Wie ist es bei euch gelaufen?“
    Howard hielt eine kitschige Trophäe hoch. „Zweiter Platz. Nicht schlecht für ein altes Paar wie wir.“
    „Meinen Glückwunsch.“
    „Möchtest du vielleicht Gesellschaft bei deinem nächtlichen Imbiss?“, fragte Vivian.
    „Sicher.“ Er schob ihr die Keksdose hin.
    Forschend blickte sie Kevin an. „Du möchtest gern jetzt darüber reden, oder?“
    Er zuckte die Achseln. „Ich habe gerade nichts Besseres zu tun.“
    Howard legte ihr eine Hand auf die Schulter und verkündete: „Ich gehe schon mal vor ins Bett.“
    Es wunderte Kevin, dass Howard sich zurückzog, aber Vivians Miene verriet, dass die beiden sich abgesprochen hatten. Ein unangenehmes Gefühl beschlich ihn. Die Kekse schmeckten plötzlich nicht mehr so gut.
    „Es geht um deinen leiblichen Vater“, eröffnete Vivian.
    Kevin war auf verschiedene Themen vorbereitet, aber nicht auf dieses. „Was ist mit dem Schuft?“
    Es war eine sehr gelinde Bezeichnung, aber er wusste, dass seine Mutter Flüche verabscheute. Außerdem kannte er nicht genügend Schimpfwörter für einen Mann, der eine Siebzehnjährige verführte, schwängerte und dann im Stich ließ.
    Sie lächelte. „Ich habe immer zu schätzen gewusst, dass du und Nash zu mir gehalten habt. Ihr habt mir nie Vorwürfe gemacht.“
    „Weil es nicht deine Schuld ist. Du warst noch ein Kind.“
    „Ich weiß. Das rede ich mir auch ein. Ich war sehr verliebt in ihn. Er sah gut aus und war sehr verführerisch.“
    Kevin sagte lieber nichts dazu.
    Sie seufzte. „Ich habe dir nie erzählt, dass ich ihn noch einmal aufgesucht habe. Ein Jahr später war er wieder zur Messe in Dallas. Meine Eltern hatten mich gerade rausgeworfen, und ich wusste nicht, an wen ich mich sonst wenden sollte. Ich dachte, er würde mir helfen.“
    Ein Muskel zuckte an Kevins Kiefer. „Lass mich raten“, stieß er zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor. „Er hat dich rausgeworfen.“
    „Gewissermaßen. Ich traf ihn mit einer anderen Frau in seinem Hotelzimmer an. Ich war am Boden zerstört. Ich hatte gedacht, es wäre Liebe. Aber das Schlimmste war, dass er behauptete, ihr könntet nicht von ihm sein, und dass er nichts mit mir zu tun haben wollte.“
    Gedankenverloren schüttelte sie den Kopf. „Ich weiß noch wie heute, wie fertig ich war. Ich saß heulend in der Hotelhalle und wusste nicht weiter. Alle Leute starrten mich an. Ich hatte kein Geld und keine Unterkunft. Ich wusste damals nichts von Sozialhilfe. Dann sprach mich jemand an. Es war die Frau aus Earls Hotelzimmer. Wir verbrachten den Vormittag zusammen und weinten uns aus.“
    „Er hatte sie auch verführt?“
    „Nicht direkt. Sie war um einiges älter und verheiratet. Ihr Mann konnte keine Kinder kriegen. Damals war die künstliche Befruchtung noch nicht so weit fortgeschritten wie heute. Es liegt immerhin dreißig Jahre zurück. Jedenfalls wollte ihr Mann, dass sie sich jemanden sucht, der ihm ähnlich sieht, und sich schwängern lässt.“
    „Das ist ja barbarisch!“
    „Sie war zuerst auch nicht besonders begeistert davon. Aber dann lernte sie Earl kennen, am selben Wochenende wie ich. Er

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