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JULIA FESTIVAL Band 98

JULIA FESTIVAL Band 98

Titel: JULIA FESTIVAL Band 98 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: SUSAN MALLERY
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ruiniert?
    Sie ging vom Badezimmer in ihr Schlafzimmer und blieb abrupt stehen, als sie Kevin auf dem Bett sitzen sah. Er war angezogen und offensichtlich zum Aufbruch bereit. Seine Miene konnte sie nicht deuten. Bevor sie ihn fragen konnte, wie es ihm ging, wie es mit ihnen weiterging, stand er auf und zog sie in die Arme.
    Er fühlte sich so warm und stark an, wie sie es erinnerte, und als er sie küsste, verflogen all ihre Ängste.
    „Guten Morgen“, wünschte er, als der Kuss endete, und blickte ihr in die Augen. „Wie fühlst du dich?“
    „Gut.“
    Er grinste. „Nur gut? Nicht wundervoll?“
    „Das auch.“
    „Das freut mich.“ Er musterte sie. „Keine Reue?“
    „Nein.“
    Er nahm ihre Hand, zog sie zum Bett und setzte sich neben sie auf die Matratze. Mit ernster Miene erklärte er: „Ich weiß, dass wir eigentlich in Dallas übernachten wollten, aber ich möchte heute bis Possum Landing durchfahren.“
    Sie setzte zu einem Protest an. Sie war nicht bereit, ihn gehen zu lassen. Es war zu früh. Sie hatte sich nicht darauf vorbereitet. Er war ihr zu wichtig geworden.
    Er drückte ihre Hand. „Es mag seltsam klingen, aber ich möchte, dass du mit mir zu meinen Eltern kommst. Nur für ein paar Tage. Ich will deinen Reiseplänen nicht im Weg stehen, aber …“ Er zuckte die Achseln. „Nun, ehrlich gesagt möchte ich noch etwas mehr Zeit mit dir verbringen.“
    Ihre Panik verflog. Zufriedenheit stieg in ihr auf. Am liebsten hätte sie geschnurrt wie ein Kätzchen. „Das möchte ich auch.“
    „Und es macht dir nichts aus, deine Fahrt nach Hawaii zu verschieben?“
    „Die Inseln werden noch länger da sein.“
    „Gut.“ Er stand auf. „Ich habe Hunger. Gehen wir frühstücken, bevor wir uns auf den Weg machen.“
    Sie nickte und nahm die Hand, die er ihr reichte. Als sie hinaus in die klare, warme Morgenluft traten, fiel ihr plötzlich etwas ein, das ihr Vater ihr vor langer Zeit gesagt hatte.
    Sie war zehn oder elf Jahre alt gewesen und hatte ihn gefragt, warum er nicht wieder heiraten wollte. Er hatte ihr erklärt, dass er ihre Mutter so sehr geliebt hatte, dass es schöner gewesen war, nur mit ihr im selben Zimmer zu sein, als das aufregendste Abenteuer mit einer anderen Frau zu erleben. Damals hatte sie seinen Standpunkt nicht begriffen, doch nun verstand sie ihn plötzlich. Sie wollte lieber in einem billigen Lokal am Highway mit Kevin frühstücken als mit einem anderen Mann auf Weltreise gehen.
    Unerwartet verspürte sie Sehnsucht. Zum ersten Mal, seit sie von zu Hause weggelaufen war, vermisste sie ihren Vater. Sie wollte ihn sehen und ihm von all ihren Abenteuern erzählen – okay, vielleicht nicht von allen. Sie wollte seine Stimme hören und ihm Kevin vorstellen. Sie wollte von ihm hören, dass er sie noch lieb hatte.
    „Hast du was?“, erkundigte sich Kevin.
    „Ich denke nur gerade an meinen Vater.“
    „Willst du ihn anrufen?“
    Sie schüttelte den Kopf. „Vielleicht später.“ Wenn sie sich überlegt hatte, was sie ihm sagen sollte.
    „Bist du auch sicher, dass es okay ist?“, fragte Haley etwa zum tausendsten Mal.
    „Wie oft muss ich es dir denn noch sagen?“
    „Ich weiß nicht. Ich sage dir Bescheid, wenn ich nicht mehr nervös bin.“
    Sie hatten den Stadtrand von Possum Landing erreicht. Haley musterte die schicken Häuser und gepflegten Gärten. „Ich sollte in ein Hotel gehen. Ich kann nicht in deinem Haus absteigen.“
    Kevin grinste sie an. „Technisch gesehen ist es nicht mein Haus. Es gehört meiner Mom und Howard.“
    Sie umklammerte das Lenkrad. „Und das macht es besser?“
    „Es macht es nicht schlimmer.“ Er berührte ihren Arm. „Entspann dich. Meine Mutter freut sich auf dich. Du hast doch gehört, wie ich mit ihr telefoniert habe. Hattest du einen anderen Eindruck?“
    „Nein, aber …“ Es erschien ihr verrückt, dass er sie mit nach Hause nahm, obwohl sie sich erst so kurze Zeit kannten.
    „Die Nächste rechts“, wies er sie an.
    Sie bog von der Hauptstraße ab. Possum Landing erinnerte sie sehr an ihre Heimatstadt. Sie erwartete fast, bekannte Gesichter auf der Straße zu sehen.
    Ihre Nervosität wuchs mit jeder Sekunde, während Kevin sie in ein gemütlich anmutendes Viertel dirigierte. Als sie schließlich vor einem großen zweistöckigen Haus anhielten, pochte ihr Herz vor Aufregung.
    „Bereit?“, fragte Kevin und öffnete die Beifahrertür.
    Sie wollte Nein sagen, doch schon öffnete sich die Haustür, und zwei Personen traten hinaus

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