JULIA FESTIVAL EXTRA WEIHNACHTSBAND Band 03
Vielleicht möchte ich meine Chefköchin auch mitnehmen. Denk noch einmal darüber nach, Dani. Sieh es als einen Probelauf an, als einen Test, wenn du willst. Du wirst für deine Arbeit gut bezahlt werden, also wirst du finanziell unabhängig sein.“
Dani warf Cameron einen skeptischen Blick zu. „Du hast in deinem Leben sicher viele Probeläufe hinter dich gebracht, aber lass es dir gesagt sein – das ist nicht mein Stil.“
„Ich sagte, du hast völlige Entscheidungsfreiheit, Dani. Ich gebe dir mein Wort, dass nichts passieren wird, was gegen deinen Willen ist.“
„Was ist dein Wort schon wert?“, zischte Dani.
„So viel wie dein eigenes, Dani Halstead. Es ist genauso gut wie deines. Und möglicherweise …“, sein Blick bohrte sich in ihren, „… um einiges besser.“
Dass er ihre Aufrichtigkeit in Frage stellte, versetzte ihr einen Stich. Sie blickte ihn starr an und versuchte, ihre Einstellung ihm gegenüber vor sich selbst zu rechtfertigen. Ja, er war attraktiv. Sehr viel attraktiver als jeder Mann, den sie bis jetzt getroffen hatte. Vielleicht sogar attraktiver als alle Männer, die sie noch treffen würde. Sie hatte einen wundervollen Tag mit ihm verbracht, und sie mochte ihn. Über alle Maßen.
Sie wünschte sich, mehr Zeit mit ihm zu verbringen, Zeit, um ihn besser kennenzulernen, Zeit, um zu sehen, was aus ihnen werden würde und ob sie eine Zukunft hatten. Er bot ihr nun diese Möglichkeit. Aber welchen Grund mochte er haben? Er konnte nicht wirklich glauben, dass sich zwischen ihnen etwas Dauerhaftes entwickeln würde. Oder doch? Warum sollte er? Sie war nicht die passende Frau für ihn.
Cameron lehnte sich vor und nahm ihre Hand in seine. Er strich mit den Fingern über ihren Handrücken, sehr sanft, lockend, verführerisch. „Gib uns eine Chance, Dani. Das ist alles, worum ich dich bitte.“
In seinen Augen lag ein Glanz, den Dani letzte Nacht schon bemerkt hatte und der ihr das Gefühl gab, er wäre der Richtige für sie. Seine Augen schienen von den Möglichkeiten, die vor ihnen lagen, zu erzählen. Oder war es eine Täuschung? Eine Illusion? Ein Bild, das ihr eigenes Wunschdenken ihr vorgaukelte?
Danis Körper rebellierte gegen die Vorsicht ihres Verstandes. Ihr Herz schlug ein lautes Ja. Ihr Magen signalisierte Zustimmung. Ihre Beine versagten ihr den Dienst und hatten keine Kraft, sie von hier fortzutragen. Sie vermochte nicht gleichmäßig zu atmen.
„Ich werde darüber nachdenken“, brachte sie atemlos hervor.
„Morgen“, drängte Cameron.
„In Ordnung. Ich werde dir morgen eine Antwort geben. Nachdem ich Mrs. B.’s Job erledigt habe.“
„Wann wirst du zu Hause sein?“
„Um fünf Uhr.“
„Ich werde da sein.“
Cameron ließ ihre Hand los und lehnte sich zurück. Er strahlte eine Sicherheit aus, die zeigte, dass er überzeugt war, das Spiel mit ihr zu gewinnen. Sie war sich nicht mehr so sicher, dass sie es ihm übel nehmen würde, wenn es so wäre. Es gab Momente im Leben, in denen man alle Vorsicht über Bord werfen sollte. Vielleicht war dies ein solcher Moment.
Und wer wusste es schon genau? Vielleicht ging die Liebe doch durch den Magen!
7. KAPITEL
Am nächsten Morgen stellte sich heraus, dass Mrs. B. Dani nicht mehr als Vertretung brauchte. Sie hatte ein professionelles Reinigungsunternehmen angesprochen, und dieses hatte ihr versichert, dass es Mrs. B.’s Arbeit vollständig übernehmen werde. Mrs. B. wollte diesen Service an ihre Herren weiterempfehlen. Sie hatte sich entschlossen, nicht mehr putzen zu gehen, außer natürlich für Henry. Mrs. B. zog aus, um ein neues Leben zu beginnen. Es sollte keine Einsamkeit mehr für sie geben, denn sie würde zu Henry in sein Haus nach Woolhara ziehen.
Das bedeutete einen großen Verlust für Dani. Ihre einzige engere Freundin verließ sie wegen eines Mannes. Nicht, dass sie etwas dagegen gehabt hätte, dass Mrs. B. zu Henry Newbold zog. Sie freute sich für sie. Aber nun wäre niemand da, mit dem sie reden konnte, was eine lange Reihe von einsamen Tagen und Abenden für sie bedeutete.
So kam es, dass Dani unerwartet einen freien Tag hatte, und eine schwere Entscheidung lastete auf ihrer Seele. Nicht, dass sie nicht gewusst hätte, was sie tun sollte. Das war gar keine Frage. Sie wusste nur nicht, was Cameron McFarlane von ihr wollte, abgesehen von ihren erstklassigen Kochkünsten. Sie hasste es, sich in eine Situation zu begeben, die sie nicht verstand. Es gab ihr das Gefühl, keine Kontrolle über die
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