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JULIA FESTIVAL EXTRA WEIHNACHTSBAND Band 03

JULIA FESTIVAL EXTRA WEIHNACHTSBAND Band 03

Titel: JULIA FESTIVAL EXTRA WEIHNACHTSBAND Band 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: EMMA DARCY EMMA RICHMOND LUCY GORDON
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wenn er zurückgeschlagen hätte.

    „Julie war betrunken“, sagte Steven kaum hörbar. Mit einem Lachen, das alles andere als heiter klang, fuhr er fort: „Und ich übrigens auch.“
    „Ist das eine Entschuldigung?“, fragte Selina erstaunt.
    „Nein, keineswegs“, antwortete er gereizt. „Und unser Problem wird dadurch auch nicht gelöst.“
    „Problem? Was soll das heißen?“
    „Was glauben Sie denn, was das heißen soll?“, kam es herablassend zurück. „In meinem Leben ist kein Platz für ein Kind!“
    „Ich habe Sie mit keinem Wort gebeten, sich um Robbie zu kümmern. Und ich will auch nicht, dass Sie sich um ihn kümmern. Und selbst wenn ich es wollte, würde ich Sie nie … aber das kommt auf dasselbe hinaus“, fügte Selina spöttisch hinzu, um ihre Besorgnis zu verbergen. „Ich habe nichts anderes von Ihnen erwartet. In Ihrem Leben ist kein Platz mehr. Also, kein Kind. Problem gelöst.“
    „Das habe ich nicht gesagt! Auf Ihren Sarkasmus und Ihre selbstgerechte Art kann ich übrigens gut verzichten!“
    „Da bin ich sicher“, erwiderte sie scharf. „Jetzt hören Sie mir mal zu …“
    „Nein, Miss Martin, Sie hören mir jetzt zu. Ich bin müde, habe Hunger und war drei Tage lang nonstop unterwegs. Ich kann und werde mich auf keine Diskussion mit Ihnen einlassen, bevor ich nicht Zeit hatte, mir über alles Gedanken zu machen. Wir reden morgen früh weiter.“
    Selina wollte ihm schon jedes Recht absprechen, dieses Thema überhaupt zu diskutieren, änderte jedoch ihre Absicht. Denn einen weiteren, sinnlosen Streit würde sie wahrscheinlich kaum durchstehen. „Ich mache uns Kaffee“, bot sie missmutig an.
    „Ich mache uns Kaffee“, ahmte Steven Howe sie nach, und Selina presste zornig die Lippen zusammen.
    Gleich darauf entschuldigte er sich: „Es tut mir leid. Kaffee würde mir jetzt guttun – und ein Sandwich, falls Sie eins haben. Ich habe nämlich schon lange nichts mehr gegessen …“
    „Für mich ist die ganze Angelegenheit auch nicht einfacher als für Sie“, bemerkte sie nachdenklich.
    „Ich weiß.“
    „In der Küche ist noch etwas Stew. Das hatte ich für …“
    „… Paul gekocht“, beendete Steven den Satz.
    „Ja, für Paul.“
    „Und als ich dann an seiner Stelle auftauchte, frierend, hungrig und müde, haben Sie beschlossen, mich nicht zu mögen und mir nichts zu essen zu geben.“
    „Was haben Sie denn erwartet?“, fragte Selina bitter. „Sie dringen hier einfach ein, ängstigen mich fast zu Tode … Ach, lassen wir das!“, sagte sie müde und ging in die Küche.
    Vielleicht verschwindet er ja genauso plötzlich, wie er gekommen ist, ging es Selina durch den Kopf, während sie auf die Wand blickte. Dann wäre alles wieder in Ordnung, oder nicht? Im Moment fühlte sie sich völlig überfordert und ausgelaugt. Aber warum sollte er gehen? Das Haus gehörte ihm.
    Oh Julie, dachte Selina verzweifelt, ein schönes Erbe hast du mir da hinterlassen! Ihr war unbegreiflich, dass Julie, eine Seele von Mensch, sich mit einem so gefühllosen Mann einlassen konnte, der offensichtlich verbittert war und den sie, Julie, kaum gekannt hatte. Das sah ihr gar nicht ähnlich.
    Müde fuhr Selina sich mit der Hand über die Augen. Zu erschöpft, um noch weiter darüber nachzudenken, schaltete sie den Herd an und stellte das Stew auf. Sie nahm zwei Suppenteller aus dem Schrank, schnitt mehrere Scheiben Brot ab und versuchte dabei vergeblich, den unliebsamen Gast zu vergessen. Er beansprucht zu viel Raum, dachte sie benommen. Dieser Mann machte sich in dem kleinen Wohnzimmer breit, brachte sie aus der Fassung und gab ihr das Gefühl, reichlich naiv zu sein, was aber mit Sicherheit nicht der Fall war.
    „Kann ich Ihnen denn helfen?“, fragte er plötzlich hinter ihr.
    Selina schrak zusammen. Sie hatte Steven Howe nicht einmal kommen hören.
    „Bitte?“ Sie fuhr herum, sodass ihr das kastanienbraune Haar um den Kopf flog.
    „Ich sagte …“
    „Ich weiß, was Sie gesagt haben“, unterbrach Selina ihn ungehalten. Sie fühlte sich durch Stevens plötzliches Auftauchen in der Küche bedrängt. Seine Gegenwart empfand sie als erdrückend.
    „Also …“
    „Nein, danke. Ich komme schon zurecht. Warum setzen Sie sich nicht hin?“, fügte sie gereizt hinzu.
    „In Ordnung, aber ich glaube, das Stew brennt an.“
    Leise vor sich hin schimpfend, nahm Selina rasch den Topf vom Herd. Stehen Sie nicht so im Weg herum, flehte sie insgeheim, und lassen Sie mir Luft zum Atmen, sonst

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