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JULIA FESTIVAL EXTRA WEIHNACHTSBAND Band 03

JULIA FESTIVAL EXTRA WEIHNACHTSBAND Band 03

Titel: JULIA FESTIVAL EXTRA WEIHNACHTSBAND Band 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: EMMA DARCY EMMA RICHMOND LUCY GORDON
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Selina kühl, „aber die Umstände sind zurzeit alles andere als normal. Robbie ist fünf Jahre alt, hat vor kurzem seine Mutter verloren …“
    „Er ist nicht Ihr Sohn?“, fragte Mr. Howe überrascht und drehte sich um.
    „Nein, natürlich nicht!“, antwortete Selina gereizt.
    Nachdem sie sich dazu durchgerungen hatte, Howe um eine Gnadenfrist von einigen Tagen zu bitten, bevor er Robbie und sie vor die Tür setzen würde, wollte sie sich jetzt nicht aus dem Konzept bringen lassen. „Er ist Julies Sohn und …“
    „Julie war also verheiratet? So, so. Dann hatte sie wohl ihre Abneigung gegenüber dem anderen Geschlecht doch noch überwunden …“
    „Wie bitte?“
    „Als ich sie zum letzten Mal sah, hat sie mir, wie ich mich erinnere, ziemlich verbittert erklärt, dass sie ihr Leben lang nichts mehr mit Männern zu tun haben wolle.“
    „Das ist nicht weiter verwunderlich. Wenn Sie der letzte Mann waren, den sie zu Gesicht bekam!“
    Mr. Howe lächelte amüsiert, und Selina konnte ihren Zorn nur mühsam verbergen. „Also, wo ist sein Vater?“, fuhr er unbeirrt fort. „Oder wird er vielleicht jeden Moment hier auftauchen?“
    Nahe daran, die Geduld zu verlieren, entgegnete sie: „Keine Ahnung, wo sein Vater ist. Ich weiß nicht einmal, wer sein Vater ist. Und Julie war auch nicht verheiratet …“
    „Na so was“, meinte Howe spöttisch. „Leichtsinnige Julie. Sie machte einen so unschuldigen Eindruck.“
    „Sie war unschuldig“, entgegnete Selina wütend. „Irgendein Kerl hat sie ausgenutzt und dann sitzenlassen! Und wenn Sie ihr, wie Sie sagen, dieses Haus vermietet haben, müssten Sie wissen, dass Julie nicht zu den Frauen gehörte, die …“
    „… von einem Bett ins nächste steigen?“, beendete er den Satz zynisch, als Selina nicht weitersprach.
    „So etwas hat sie nie getan!“
    „Oh, Entschuldigung, dann war es wohl eine jungfräuliche Geburt, oder?“
    „Was sind Sie nur für ein Mensch! Soweit ich weiß, hat sie mit einem Mann geschlafen, mit einem einzigen Mann …“
    „Dann musste sie gewusst haben, wer der Vater ist.“
    „Ich habe nicht gesagt, dass sie es nicht wusste. Ich habe gesagt, dass ich es nicht weiß! Und Robbie ebenfalls nicht!“ Das war der einzige Streitpunkt zwischen ihr und Julie gewesen. Selina hatte darauf bestanden, dass Robbie ein Recht hatte zu erfahren, wer sein Vater ist, aber Julie hatte sich standhaft geweigert, es ihm zu sagen oder irgendjemandem etwas darüber zu erzählen. Nur den Vornamen hatte sie genannt, wie Selina sich dunkel erinnerte.
    „Wer das Schicksal herausfordert, erhält irgendwann die Rechnung“, bemerkte Howe und fuhr sich müde durch das dichte Haar. „Jedenfalls ist das nicht mein Problem – oder nur insofern, als ich Sie und den Jungen loswerden muss.“
    „Sie erwarten doch wohl nicht, dass wir noch heute Nacht das Haus verlassen. Nicht einmal Sie könnten so herzlos sein!“
    „Was soll das heißen, nicht einmal ich? Wir sind uns noch nie begegnet, und Sie wissen nichts über mich. Also, lassen Sie die Beleidigungen, Lady.“
    „Warum?“, fragte Selina herausfordernd. „Sie haben damit angefangen. Ich hatte keine Ahnung, dass wir in Ihrem Haus wohnen, und war davon überzeugt, dass es Julie gehört hat!“
    „Nun, das war ein Irrtum“, erwiderte er kalt. „Wie auch immer. Nicht einmal ich“, ahmte er Selina nach, „könnte ein Kind mitten in der Nacht auf die Straße setzen. Aber morgen werden Sie und der Junge mein Haus verlassen, Miss Martin! Und kommen Sie mir jetzt nicht“, fuhr er fort, als Selina gerade etwas einwerfen wollte, „mit der alten Geschichte, dass doch in wenigen Tagen Weihnachten ist. Ich weiß, dass Weihnachten vor der Tür steht!“
    „Und trotzdem wollen Sie uns loswerden! Ich verstehe! Vielleicht können Sie mir auch verraten, wohin wir gehen sollen? Ins Armenhaus? Das würde Ihnen ähnlich sehen.“
    „Lassen Sie mich in Ruhe“, entgegnete er barsch. „Ich kann nichts dafür, dass Ihre Freundin Ihnen nicht die Wahrheit gesagt hat. Und wenn ich gewusst hätte, dass Sie aus meinem Haus ein Heim für Findelkinder machen würden …“
    „Reden Sie doch keinen Unsinn. Julie war bereits schwanger, als sie hierherkam.“
    „Nicht, als ich sie gesehen habe. Oder“, fügte er ungerührt hinzu, „sie war erst seit kurzem schwanger, denn sie trug damals hautenge Jeans.“
    „März“, erwiderte Selina.
    „Ich verstehe nicht.“
    „Ich sagte März“, wiederholte sie verärgert.

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