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JULIA FESTIVAL EXTRA WEIHNACHTSBAND Band 03

JULIA FESTIVAL EXTRA WEIHNACHTSBAND Band 03

Titel: JULIA FESTIVAL EXTRA WEIHNACHTSBAND Band 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: EMMA DARCY EMMA RICHMOND LUCY GORDON
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„Julie muss im März schwanger geworden sein. Robbie kam ganz normal nach neun Monaten zur Welt, und zwar Anfang Dezember. Und bevor Sie jetzt meine Rechenkünste anzweifeln: Ich habe mir vor Jahren bereits Gedanken darüber gemacht, als ich herausfinden wollte, wer Robbies Vater sein könnte. Aber soweit ich weiß, hatte Julie im März mit keinem Mann Kontakt. Sie wohnte damals bei mir, während sie sich nach einer Bleibe umsah, und sie hat mit Sicherheit keinen Mann erwähnt.“
    Selina blickte ins Kaminfeuer und erinnerte sich daran, wie verletzt sie gewesen war, weil Julie sich ihr nicht anvertraut hatte. „Aber das gehört nicht zur Sache“, fuhr Selina fort. „Julie hat Robbie bekommen und mir gesagt, das Haus gehöre ihr!“ Während Selina Howe herausfordernd ansah, bemerkte sie einen eigenartigen Ausdruck in seinem Gesicht. „Was ist los?“, fragte sie leise.
    „Nichts“, erwiderte er, wandte sich ab und blickte wieder aus dem Fenster.
    „Doch!“, beharrte sie. „Irgendetwas stimmt nicht. Sie sahen gerade aus, als ob Sie etwas wüssten. War ein Mann bei ihr, als sie hierherkam?“
    „Nein.“
    „Warum haben Sie dann so geschaut …“
    „Vergessen Sie es!“, entgegnete er fast wütend. „Vergessen Sie es einfach.“
    „Wie könnte ich? Wenn Sie etwas über Robbies Vater wissen, müssen Sie es mir sagen.“ Da er keine Antwort gab, ging sie zu ihm hinüber und packte ihn am Arm. Ihr stockte der Atem, als er sich umdrehte und sie ihm ins Gesicht blickte. Jede Farbe war daraus gewichen. Selina war wie vom Donner gerührt, plötzlich hatte sie begriffen. „Nein“, flüsterte sie. „Oh nein.“
    Howe schüttelte den Kopf, so als wolle er seine Gedanken wieder ordnen. „Nein, das kann nicht sein …“
    „Haben Sie …“ Selina zögerte.
    „Ja! Ja!“, rief er. „Aber wir haben nicht …“
    „Wie lautet Ihr Vorname?“
    „Steven.“
    „Steven“, wiederholte Selina benommen. „‚Sag Steven nicht, dass er sein Sohn ist‘ …“
    „Was?“
    „Das hat Julie gesagt, nachdem ich ihr erklärt hatte, Robbie habe ein Recht, alles zu erfahren. „‚Sag Steven nicht‘ …“ Selina blickte ihn entgeistert an und spürte, wie aufgewühlt er innerlich war.
    Steven Howe lachte bitter auf und fuhr sich mit beiden Händen durchs Haar. „Das ist ja nicht zu fassen. So schnell wird man Vater“, rief er spöttisch. „Hören Sie bitte auf, mich so anzusehen! Ich hatte keine Ahnung! Oder erwarten Sie, dass sich jetzt in mir väterlicher Stolz regt? Dass ich Robbie meinen Sohn nenne? Ich will keinen Sohn!“
    „Dann hätten Sie Julie nicht schwängern sollen!“, warf Selina ihm vor und ließ Stevens Arm los. „Und danach haben Sie sie auch noch im Stich gelassen!“
    „Ich habe Julie nicht im Stich gelassen! Denn ich wusste doch nicht, dass sie schwanger war!“
    „Erwarten Sie etwa, dass ich Ihnen das glaube?“
    „Es ist mir ganz egal, was Sie glauben!“, entgegnete er ärgerlich und beugte sich zu ihr. „Wie, bitte schön, hätte ich denn wissen sollen, dass sie schwanger war, nach einer einzigen gemeinsamen Nacht?“
    Ungläubig sah Selina ihn an. Außer sich vor Wut, dass er es wagte, so zu lügen und ihre Freundin zu beleidigen, schlug sie ihm ins Gesicht. „Unterstehen Sie sich, noch einmal den Namen meiner Freundin durch den Schmutz zu ziehen! Tun Sie es bloß nicht! Ich kannte Julie sehr gut, kannte sie seit meiner Kindheit. So etwas sieht ihr gar nicht ähnlich!“
    „Dann kannten Sie Ihre Freundin eben nicht so gut, wie Sie dachten“, schrie er zurück und rieb sich die Wange, „denn in jener Nacht hat sie mit mir geschlafen. Oder glauben Sie etwa, ich hätte sie gezwungen?“, fragte er leise, offenbar bemüht, nicht aus der Haut zu fahren.
    „Nein“, antwortete Selina und fragte sich ängstlich, wo das alles wohl hinführen würde, „aber das war einfach nicht Julies Art.“
    Noch nie hatte Selina sich so unsicher, so hilflos gefühlt. Nie zuvor war sie so aufgebracht gewesen. Sie blickte Steven an, der kalt und arrogant dreinschaute, und wunderte sich über ihren Mut. Sie fürchtete sich vor diesem Mann, der, obwohl er offensichtlich müde und geschockt war, immer noch genügend Kraft und Energie besaß.
    Wenn er nun die Wahrheit gesagt hatte? Nein, das konnte nicht sein. Allein der Gedanke, Julie hätte sich auf ein flüchtiges Abenteuer eingelassen, war ein Verrat an ihr. Selina war erleichtert, als Steven sich endlich abwandte. Sie wäre nicht überrascht gewesen,

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