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JULIA FESTIVAL EXTRA WEIHNACHTSBAND Band 03

JULIA FESTIVAL EXTRA WEIHNACHTSBAND Band 03

Titel: JULIA FESTIVAL EXTRA WEIHNACHTSBAND Band 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: EMMA DARCY EMMA RICHMOND LUCY GORDON
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Katastrophen gewesen, die Mrs. B.’s Leben bestimmten. Dani fühlte eine Woge tiefer Sympathie in sich aufsteigen, als sie ihre Wohnung verließ und die Treppe hinauflief, um Cameron McFarlanes Hausschlüssel abzuholen.
    Mrs. B. bewohnte die Wohnung im Erdgeschoss, direkt über Danis möbliertem Zimmer im Souterrain. Das alte Reihenhaus lag verkehrsgünstig mitten in dem Vorort Darlinghurst und war vor allem preiswert, was ihrer finanziellen Lage entgegenkam. Besonders unter den derzeitigen Bedingungen.
    „Mrs. B?“, rief Dani, als sie an die Tür klopfte.
    „Komm herein, Dani.“ Die Tür war nicht verschlossen, und Mrs. B.’s Stimme kam aus dem Schlafzimmer. „Der Schlüssel, den du brauchst, liegt auf der Anrichte.“
    „Ich habe ihn. Wie geht’s mit dem Knöchel heute Morgen?“
    „Schon viel besser, danke, Dani. Ich ziehe mich gerade an.“
    „Kann ich Ihnen irgendwie helfen?“
    „Nein, geh nur. Ich komme schon zurecht. Bestell dem lieben Cameron herzliche Grüße von mir.“
    Dani zog ein Gesicht bei der fast liebevollen Zuneigung in Mrs. B.’s Stimme. Mrs. B. beschrieb ihre Arbeit immer als „bei den Herren nach dem Rechten sehen“, und Cameron McFarlane war ihr Liebling. Er sei ein berühmter Schriftsteller, hatte sie geprahlt, was Dani allerdings bezweifelte. Sie verschlang Bücher geradezu, hatte den Namen Cameron McFarlane allerdings noch nie gehört. Dani vermutete in ihm eine Art Betrüger, gerade weil Mrs. B. eine Vorliebe für charmante Schwindler zu haben schien.
    „Ich werde es ausrichten, Mrs. B.“, antwortete sie kurz angebunden.
    „Jetzt wirst du all die Bücher sehen können, die er veröffentlicht hat“, sagte Mrs. B. stolz. „Sie stehen im Regal in seinem Arbeitszimmer.“
    Seine Bücher handelten von Psychologie oder etwas Ähnlichem, hatte Mrs. B. Dani erzählt, daher würde Dani seinen Namen wahrscheinlich nicht kennen.
    „Na schön, ich werde sie mir ansehen“, versicherte Dani ihr. „Wenn ich nach Hause komme, bringe ich Ihnen den Schlüssel wieder, dann können wir ein wenig plaudern.“
    „Ich wünsche dir einen schönen Tag.“
    „Danke gleichfalls. Und seien Sie vorsichtig mit dem Knöchel.“

    Dani hielt Psychologie für ein recht undurchsichtiges Gebiet, für eine Brutstätte für Spinner und Quacksalber. Bücher über dieses Thema interessierten sie nicht. Ihr Interesse galt historischen Liebesromanen, Science-Fiction und anderer, wesentlich unterhaltsamerer Literatur.
    Trotzdem war sie entschlossen, einen Blick auf die Bücher „des lieben Cameron“ zu werfen. Als sie auf die Straße trat, um den Bus zu nehmen, musste sie sich eingestehen, dass Psychologie ein recht einträgliches Geschäft sein musste, wenn „der liebe Cameron“ in Double Bay wohnte. Double Bay war eine der teuersten Wohngegenden in Sydney.
    Es war ein wunderschöner Morgen, die Sonne schien warm, aber Dani war so sehr mit anderen Dingen beschäftigt, dass sie gar nicht bemerkte, wie herrlich der Tag war. Während sie im Bus durch die Stadt fuhr, grübelte sie über ihr Leben nach.
    Arbeitslos. Kein Mann in ihrem Leben. Nach Meinung ihrer Familie war die Wohnung, in der sie lebte, eine Hundehütte, verglichen mit Nicoles schönem Apartment. Sie machte sich nichts vor, Weihnachten würde katastrophal werden. Nicht viele Menschen können im Alter von dreiundzwanzig Jahren von sich behaupten, als totale Versager dazustehen, dachte Dani mit bitterer Ironie. Zu schade, dass ihre Familie nicht bereit war, auch darin eine gewisse Leistung zu sehen.
    Schließlich erreichte der Bus Double Bay, und Dani stieg an der Haltestelle aus, die Mrs. B. ihr genannt hatte. Sie achtete genau auf die Hausnummern, als sie die Straße entlangging, um nicht an dem Haus vorbeizugehen. Es waren sehr anspruchsvolle Häuser, wie man sie nur in einem vornehmen Vorort wie diesem fand. In Double Bay gab es keine Verlierer.
    Als Dani die richtige Hausnummer gefunden hatte, staunte sie über den Wohlstand, den Cameron McFarlane sich mit der Psychologie leisten konnte. Sie ging einen Weg entlang, der sie an perfekt angelegten Rasenflächen und tropischen Pflanzen vorbeiführte. Er führte zu einem Haus, das man wohl ohne Übertreibung zu den architektonischen Wundern dieser Welt zählen konnte.
    Es war in zahlreiche Ebenen aufgeteilt. Das Dach war besonders bemerkenswert. Mehrere Reihen von Dachfenstern waren sternförmig um eine Kuppel angeordnet. Dani konnte es kaum erwarten, das Haus von innen zu sehen. Dies war mit

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