JULIA FESTIVAL EXTRA WEIHNACHTSBAND Band 03
spürte sie einen eigenartigen Schmerz. Sie versuchte verzweifelt, ruhig zu atmen, und merkte nicht, dass Steven hereinkam.
„Selina?“
Sie fuhr herum und blickte Steven wie gebannt an, das Blut pochte ihr in den Schläfen. Einen Augenblick lang verspürte sie Angst vor den überwältigenden Empfindungen, vor dem heftigen Schmerz. Steven trug einen kurzen Bademantel, hatte die Hände in die Taschen geschoben und erweckte den Eindruck, als stünde er unter einem fast unerträglichen Druck.
„Hallo“, sagte Selina verlegen.
Steven lächelte. „Hallo.“ Er nahm die Hände aus den Taschen und streckte die Arme aus.
Sie stöhnte leise auf, lief zu ihm, schmiegte sich an ihn und barg das Gesicht an seiner Brust. „Oh Steven!“
„Oh Selina“, sagte er rau. „Wann musst du Robbie abholen?“
„Keine Ahnung. Aber noch nicht so bald.“
„Das ist gut.“ Fest schloss Steven sie in die Arme und senkte den Kopf, bis sein Mund Selinas dichtes, schimmerndes Haar berührte. „Ich möchte dich lieben, Selina. Nicht nur mein Verlangen befriedigen. Sondern dich wirklich lieben, mit Worten, mit Gefühlen.“
„Ja.“ Sie hob den Kopf und sah ihn zärtlich an.
Und er küsste sie, ganz sanft, fast so, als wollte er um Verzeihung bitten.
„Ja“, wiederholte sie. „Liebe mich. Jetzt.“
Er hob sie auf die Arme und trug sie hinüber in sein Zimmer, wo er ihr sanft und geschickt die Sachen abstreifte. Und als Selina nackt vor ihm stand, zog er den Bademantel aus und zog sie erneut an sich. „Das ist der Vorteil, wenn man keine Nachbarn hat“, bemerkte er leise. „Man braucht die Vorhänge nicht zuzuziehen.“ Daraufhin lächelte er sie liebevoll an und beugte sich zu ihr, bis sein Mund ihre Lippen berührte.
– ENDE –
Emma Darcy
Süße Weihnachtswünsche
1. KAPITEL
Ein Unglück kommt selten allein. Jeder wusste das. Danielle Halstead wusste es. Daher bestand kein Zweifel daran, dass es eine Tatsache war.
Dani grübelte über diese unumstößliche Wahrheit nach, während sie sich für den Tag fertigmachte, der vor ihr lag. Sie zog ihre weiten Jeans an und dazu ein bequemes blau-schwarzes T-Shirt. Die Farben passten nicht nur zu ihrer Stimmung, sie waren auch praktisch für den Job, den sie zu erledigen hatte. Eine Arbeit, die garantiert zu ihrer schlechten Laune beitragen würde.
Das erste Unglück hatte sich vor acht Tagen ereignet. Sie hatte ihren Job aufs Spiel gesetzt und – verloren. In mehr als einer Hinsicht.
Es war nicht ihre Schuld gewesen. Sie war mit einer Situation konfrontiert worden, die sie unmöglich hätte akzeptieren können. So kam es, dass fünf Jahre harter und hingebungsvoller Arbeit ein plötzliches und unschönes Ende nahmen.
Dani hatte viele Opfer für ihre Karriere gebracht. Sie liebte es, kreativ mit Lebensmitteln zu arbeiten, und es war nicht leicht gewesen, sich zur stellvertretenden Chefin eines der angesehensten Restaurants von Sydney hochzuarbeiten. Sie hatte die langen Nachtschichten in Kauf genommen sowie die Tatsache, dass es dadurch unmöglich wurde, ein normales Privatleben zu führen.
Sie hatte sich mit der Einsamkeit abgefunden, die ihr Job mit sich brachte. Aber um nichts auf der Welt hätte sie akzeptieren können, was Julio von ihr verlangte.
Sie hatte versucht, ihm auf freundliche Art zu verstehen zu geben, dass sie nicht interessiert war. Sie hatte sich bemüht, seine ständigen, immer neuen Annäherungsversuche nicht ernst zu nehmen. Die aufdringlichen, widerlichen Fummeleien in der Speisekammer hatten wütende Entrüstung in ihr aufflammen lassen, und als er sie mit seiner abscheulich anzüglichen Art bis in die Küche verfolgt hatte, hatte sie seiner Begierde ein jähes Ende gesetzt. Sie hatte Julio ihren herrlichen Schokoladenkuchen entgegengeschleudert. Und ihn voll getroffen – in Anwesenheit des gesamten Küchenpersonals.
Das war das Ende gewesen. Und da Julio der Chef war, war die Kündigung unausweichlich und nicht rückgängig zu machen. Es gab kein Zurück.
Das zweite Unglück folgte dem ersten auf dem Fuß. Danis liebste Nachbarin, Mrs. B., hatte sich am vorangegangenen Wochenende den Knöchel verstaucht. Sie lief Gefahr, ihren Lebensunterhalt nicht mehr bestreiten zu können, da sie nicht in der Lage war, arbeiten zu gehen. Es gab nur eine Lösung für dieses Problem: Dani, die keine Arbeit hatte, konnte Mrs. B.’s Job übernehmen, bis deren Knöchel geheilt war. So kam es, dass es Dani heute bevorstand, das Haus von Cameron McFarlane
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