Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Julia Gold Band 0045

Julia Gold Band 0045

Titel: Julia Gold Band 0045 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Darcy Stephanie Howard Alexandra Sellers
Vom Netzwerk:
aufwachte und feststellte, dass sie nicht neben ihm lag, nackt und so warm, wie er es sich vorgestellt hatte. Er hatte sich nach ihr und ihrem herrlichen Körper gesehnt.
    Als er sie jetzt betrachtete, empfand er wieder diese heftige Sehnsucht, und er überlegte, wie lange er wohl die leidenschaftlichen Gefühle würde verdrängen können, ohne dabei den Verstand zu verlieren.
    Er war immer sehr stolz darauf gewesen, sich stets unter Kontrolle zu haben. Doch sein Verlangen, Amber zu lieben, war so stark, dass er sich kaum noch beherrschen konnte. Ich habe lange genug gewartet, es ist Zeit, dass ich endlich handle, dachte er, als sie sich im Sessel zurücklehnte und die Beine ausstreckte. Dabei zeichneten sich ihre vollen Brüste noch deutlicher unter dem feinen Material ihres Kaftans ab. Der Scheich genoss den Anblick und freute sich darauf, dass seine erotischen Träume der vergangenen Nacht bald Wirklichkeit werden würden.
    Und er wusste auch schon, wann es so weit sein würde. Morgen im Beduinencamp – in der Wüste unter dem sternenübersäten Himmel, nahm er sich fest vor.
    Tonbandgerät, Schreibblock, Bleistifte und die Kamera, außerdem Sonnenöl, Insektenspray, Strohhut, zwei Hosen, drei langärmlige Blusen, T-Shirts, einen Baumwollpyjama und genug Unterwäsche zum Wechseln, überlegte Amber und schrieb alles auf, was sie mitnehmen wollte. Dann breitete sie die Sachen auf dem Bett aus. Am nächsten Morgen sollte es losgehen.
    Sie stand da und hatte das Gefühl, etwas vergessen zu haben.
    „Bei einem Ausflug in die Wüste musst du an alle Möglichkeiten denken“, hatte ihr ihre Freundin, eine Journalistin, geraten, die sich regelmäßig im Mittleren Osten aufhielt. „Trotz der Hitze sind lange Hosen besser als Shorts, dazu langärmlige, weite Blusen oder T-Shirts. Sandalen sind nicht zu empfehlen, stattdessen solltest du feste Schuhe tragen. Und nachts einen Pyjama, denn es kann plötzlich sehr kalt werden. Und vergiss nicht Sonnenschutzöl mit dem höchsten Schutzfaktor. Ein Trip durch die Wüste ist ungeheuer faszinierend, aber auch sehr gefährlich.“
    Faszinierend und gefährlich, dachte Amber jetzt und lächelte etwas spöttisch. Auch der Scheich war faszinierend und gefährlich. Vielleicht hatte sie deshalb den Eindruck, etwas vergessen zu haben. Sie brauchte so etwas wie einen Selbstschutz gegen die Gefühle, die dieser schreckliche Mensch in ihr weckte.
    Zum Beispiel Stacheldraht um sich her. Das wäre wahrscheinlich eine wirksamere Methode, als sich auf ihre Willenskraft zu verlassen. In den vergangenen Tagen hatte sie nicht viel davon gemerkt, dass sie ihm ernsthaft würde widerstehen können.
    Nachdem er ihr vor zwei Tagen mitgeteilt hatte, wann die Fahrt ins Beduinencamp stattfinden würde, hatte sie ihn glücklicherweise nur noch zwei Mal gesehen. Doch beide Male hatte sie sich viel zu sehr zu ihm hingezogen gefühlt.
    Das erste Mal waren sie sich zufällig am nächsten Morgen begegnet, als Rashid sie zum Auto begleitet hatte, um sie zu ihrem ersten Interview in die Stadt zu fahren. Plötzlich war der Scheich am Ende des Flurs aufgetaucht. In seinem langen weißen Gewand war er offenbar auf dem Weg zu einer Besprechung. Bei seinem Anblick überlief es Amber heiß und kalt, und sie verspürte ein Kribbeln im Bauch.
    Ärgerlich verdrängte sie die Regung, doch als er stehen blieb und sie begrüßte, blickte sie ihm wie gebannt in die dunklen Augen.
    „Guten Morgen“, sagte er. „Sie sind schon unterwegs, wie ich sehe. Ich wünsche Ihnen einen erfolgreichen Tag.“
    „Danke“, antwortete sie und bemühte sich verzweifelt, die Gefühle in den Griff zu bekommen, die auf sie einstürzten.
    „Heute bin ich sehr beschäftigt, aber ich werde versuchen, mich heute Abend mit Ihnen zu unterhalten, denn ich möchte gern erfahren, was Sie erreicht haben.“
    Und dann drehte er sich um und verschwand, ehe sie etwas erwidern konnte.
    Den ganzen Vormittag ärgerte sich Amber über ihren ungeschickten Auftritt. Sie benahm sich so unmöglich, als hätte sie den Verstand verloren. Seit ihrem dreizehnten Lebensjahr hatte sie sich nicht mehr derart kindisch benommen und so hilflos reagiert. Für ihren Geschmack passierte es ihr in Gegenwart des Scheichs sowieso viel zu oft. Als sie ihn dann am Abend wiedersah, beherrschte sie ihre Gefühle schon viel besser, aber hauptsächlich deshalb, weil sie wütend auf ihn war.
    Scheich Zoltan kam ins Esszimmer, als Amber gerade gegessen hatte und ihren Kaffee trank.

Weitere Kostenlose Bücher