Julia Gold Band 0045
nur auf Sie aufgepasst hat. Man kann ihm höchstens zu großes Pflichtbewusstsein vorwerfen.“ Der Scheich lächelte sie wieder an.
„Ja, wahrscheinlich.“ Mehr fiel ihr dazu nicht mehr ein. Sie wagte kaum zu atmen, so erregt und aufgeregt war sie.
„Sind Sie jetzt glücklich und zufrieden?“ Mit den Fingerspitzen streichelte er ihre Lippen, und als Amber sie unwillkürlich öffnete, ließ er eine ganze Zeit lang den Blick auf ihrem Mund ruhen.
Sie nickte nur und bekam kein Wort heraus.
„Gut. Aber Sie müssen es mir sofort sagen, wenn die Frau Sie wieder belästigt oder wenn Rashid Sie nicht allein lassen will.“ Er schaute ihr lächelnd in die Augen. „Versprechen Sie es mir?“
„Ja“, erwiderte sie heiser.
In ihrem Kopf schien sich alles zu drehen, und sie überlegte, ob der Scheich sie jetzt küssen würde.
Und einen Bruchteil einer Sekunde später wusste sie es.
Er fuhr ihr mit den Fingern sanft durchs Haar und zog sie an sich. Amber schien es eine halbe Ewigkeit zu dauern, bis er die Lippen auf ihre presste.
Und als sie dann endlich seinen Mund auf ihrem spürte, konnte sie ihre Gefühle nicht mehr unterdrücken. Sie seufzte und schloss die Augen, während sie sich ihrem leidenschaftlichen Verlangen hingab. Das Herz klopfte ihr so heftig, dass sie glaubte, der Scheich würde es pochen hören.
Er küsste sie so sanft und sinnlich, wie sie es noch nie erlebt hatte. In dem Kuss lag glühende Leidenschaft, und er kam ihr vor wie ein herrliches Versprechen.
Amber gestand sich ein, dass sie zu allem bereit war. Ihr Begehren war viel zu heftig und intensiv, es durchdrang sie wie eine lodernde Flamme, die sie nicht löschen konnte. Ihr Körper sehnte sich nach diesem Mann und seinen Zärtlichkeiten, deshalb gab sie sich ihrem Verlangen hin und erwiderte seinen Kuss innig und leidenschaftlich.
Als er sich zurückzog und sie anschaute, erbebte sie unter seinem Blick, in dem sich grenzenloses, wildes Verlangen auszudrücken schien. Es kam ihr vor, als würde er ihr mit den dunklen Augen tief in die Seele blicken.
„Ich glaube, wir verstehen uns jetzt“, sagte er und lächelte rätselhaft, während er ihr Gesicht streichelte und ihr dann mit den Fingern zärtlich durchs Haar fuhr.
„Ja“, bekräftigte er, „ich glaube wirklich, dass wir uns verstehen.“
Er küsste sie noch einmal, ehe er sich langsam von ihr löste und aufstand. „Leider muss ich Sie jetzt allein lassen, ich habe noch andere Dinge zu erledigen.“
Nachdem er ihr noch einen innigen Blick zugeworfen hatte, drehte er sich um und durchquerte den Raum.
Völlig aufgewühlt und verwirrt schaute Amber hinter ihm her. Sie war glücklich über das, was geschehen war, aber sie war auch entsetzt über sich selbst, weil sie ihn so sehr begehrte. So tief und leidenschaftlich hatte sie noch nie empfunden.
An der Tür war er kurz stehen geblieben und hatte sie angesehen. Seine Miene hatte wieder leicht beunruhigt gewirkt, wie zuvor auch schon, und plötzlich war Amber ein bestimmter Verdacht gekommen. Sie hatte sich zutiefst verletzt gefühlt, weil sie zu wissen geglaubt hatte, wer die geheimnisvolle Frau war.
Das alles war am Abend zuvor geschehen, und seitdem hatte Amber an kaum etwas anderes gedacht. Ob beim Lesen im Innenhof oder während der Interviews, sie war die Gedanken nicht mehr losgeworden. Und auch jetzt, als sie einen letzten Blick auf die Sachen warf, die sie auf dem Bett ausgebreitet hatte und die sie für den Ausflug ins Beduinenlager einpacken wollte, dachte sie nur über den Scheich nach.
Natürlich war es falsch gewesen, sich von ihm küssen zu lassen. Sie hatte sich damit nur selbst bewiesen, wie gefährlich er für sie war. Außerdem hatte sie gar nicht erst versucht, sich zu wehren, sondern seinen Kuss bereitwillig erwidert. Welchen Eindruck muss er von mir haben, was denkt er jetzt von mir? überlegte sie.
Diese Frage beunruhigte sie am meisten. Vielleicht hatte er sich zunächst nur vergewissern wollen, wie weit er gehen könnte und wozu sie bereit sein würde. Der Kuss war wahrscheinlich erst der Anfang. Sie musste sich darauf gefasst machen, dass noch viel mehr folgen würde.
Aber wenn der Scheich annahm, sie würde sich auf eine Affäre mit ihm einlassen, hatte er sich getäuscht. Dafür war sie sich zu schade, auch wenn er umwerfend attraktiv und charmant war.
Sie holte die Reisetasche hervor und packte die Sachen ein und zog dann den Reißverschluss zu. Sie war überzeugt, ihm jetzt mühelos
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