JULIA GOLD Band 32
schwieriger.“
„Er würde viel lieber in deiner Autowerkstatt arbeiten. Wenn du ihm eine neue Aufgabe zuweist, ist er für Kalid außer Sichtweite, und die ganze Sache wird in Vergessenheit geraten.“
„Du bist unglaublich! Wie hast du in so kurzer Zeit so viel herausgefunden? Wahrscheinlich hätte ich niemals von diesen Dingen erfahren.“
„Mit mir reden die Leute ungezwungener. Du bist der mächtige Herrscher.“
„Ich wünschte, es müsste nicht so sein“, sagte Hassan ernst.
„Sieh es von der positiven Seite: Du kannst zwei Menschen sehr glücklich machen. Mir ist klar, dass du Zeit brauchst, aber könnten wir nicht ein Treffen arrangieren? Wenn ich recht habe, möchten sich Mitousha und Haleel sicher schrecklich gern sehen.“
„Okay, Schatz. In meiner Wohnung. Wenn Haleel Dienst hat, werde ich Mitousha holen lassen und ihn dann unter einem Vorwand hereinrufen.“
Das untere Stockwerk des Palasts erstrahlte im Lichterglanz, als Hassan vor dem Eingang hielt. Durch die Fenster waren Leute zu sehen, die herumgingen oder in Gruppen zusammenstanden.
„Oh, oh“, sagte Pippa. „Du kommst zu spät.“
„Pech“, meinte Hassan gleichgültig.
„Geh ohne mich rein. Ich schleiche mich dann nach oben.“
„Nein.“ Er nahm ihre Hand und half Pippa aus dem Auto. „Wir gehen zusammen.“
„Die Leute werden dein Benehmen skandalös finden.“
„Das tun sie schon die ganze Zeit. Jetzt haben sie zumindest Grund dazu“, erwiderte Hassan, und sie betraten lachend die Eingangshalle.
Raysim ging nervös auf und ab. „Wo bist du gewesen?“, fragte er, sobald er Hassan sah. „Alle fragen nach dir.“
„Wir waren in die Arbeit vertieft und haben die Zeit vergessen“, erwiderte er, ohne eine Miene zu verziehen.
Raysim hörte kaum zu. Er blickte Pippa an. „Sie sollte nicht hier sein! Du forderst Ärger heraus, Hassan.“
„Er hat recht“, sagte sie. „Gibt es eine Hintertreppe, die ich benutzen kann?“, fragte sie Raysim.
„Du musst auch erst mal nach oben.“ Er musterte seinen Cousin missbilligend. „Du bist noch nicht einmal passend angezogen.“
„Auf Kleidung wird zu viel Wert gelegt.“ Hassan lächelte Pippa an.
Raysim musterte sie beide mit zusammengekniffenen Augen. „Ich verstehe“, sagte er leise.
Er weiß, dass wir miteinander geschlafen haben, dachte Pippa und war plötzlich verlegen. „Los, lass uns gehen.“ Sie zog an Hassans Ärmel.
Es war zu spät. Analya und Kalid kamen in die Eingangshalle. Analyas Augen funkelten vor Hass, als sie Pippa sah. „Da bist du ja, Liebling“, säuselte sie. „Ich hatte schon befürchtet, du würdest heute Abend nicht erscheinen.“
„Ich bin … aufgehalten worden“, erwiderte Hassan.
Raysim umfasste fest Pippas Arm. „Ich kümmere mich um sie“, sagte er und führte sie weg.
„Ja, das ist vielleicht am besten.“ Hassan sah wieder die beiden anderen an. „Ich komme gleich zu euch, ich muss mich nur schnell umziehen.“
„Zuerst möchte ich kurz mit dir reden“, sagte Kalid streng.
„Dies ist kein günstiger Zeitpunkt für ein Gespräch“, erwiderte Hassan ebenso streng. „Mach einen Termin mit meinem Sekretär aus, wenn du etwas mit mir besprechen willst.“ Er ging davon.
Kalid blickte seinem Neffen finster nach.
„Das ist nur eine Phase“, meinte Analya. „Wenn wir ihn nicht herausfordern, wird Hassan bald wieder zur Vernunft kommen.“
„Du bist sehr nachsichtig, meine Liebe“, spottete Kalid.
„Ich warte fürs Erste nur ab.“ Analya presste die Lippen zusammen. „Wenn diese Frau eine echte Bedrohung wird, tue ich, was ich tun muss.“
Auf dem Weg zu seiner Wohnung traf Hassan seinen Cousin. „Dein Vater sucht Streit mit mir.“
„Ich habe dir ja gesagt, es sei ein Fehler, Pippa zur Schau zu stellen.“
„Das habe ich nicht getan. Wenn ich mich nicht verkalkuliert hätte und wir rechtzeitig zurück gewesen wären, hätte niemand erfahren, dass ich sie aus dem Palast herausgebracht habe.“
„Analya wusste es. Sie war hier, kurz nachdem ihr losgefahren wart.“
„Danke, dass du es ihr verraten hast“, erwiderte Hassan sarkastisch.
„Es ist mir einfach herausgerutscht, ehrlich. Sie kann sehr hartnäckig sein.“
„Wem sagst du das!“
„Na und? Es gibt Schlimmeres im Leben. Analya ist eine Schönheit. Ich an deiner Stelle würde mich auf das besinnen, was mir beschert wurde.“
„Das tue ich.“
Raysim grinste anzüglich. „Du hast Pippa heute ins Bett gekriegt,
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