JULIA GOLD Band 32
lieben. Morgen Abend führe ich dich bei Hof ein.“ Hassan schob sich auf sie. „Können wir die Details morgen ausarbeiten? Ich habe jetzt Dringlicheres im Kopf.“
Als Pippa am nächsten Morgen aufwachte, war Hassan schon weg, und er kehrte erst am späten Nachmittag in seine Wohnung zurück. „Ein Dutzend Leute haben eben immer noch auf eine Audienz gewartet. Ich habe einfach gesagt, ich müsse gehen.“
„Das hättest du nicht tun müssen“, erwiderte Pippa. „Ich wusste nicht, dass du so beschäftigt bist. Wir hätten es auf einen anderen Tag verschieben können.“
„Ich werde dir gegenüber niemals ein Versprechen brechen.“ Hassan küsste sie. „Mm, das war gut. Wie wäre es mit einem Nachschlag?“
„Lass uns erst diese Sache aus dem Weg räumen. Wie willst du es anstellen?“
„Ganz einfach.“ Hassan ging zur Tür und befahl dem Wachposten, ihm Mitousha zu bringen.
„Und wie willst du Haleel hierher holen? Das wird der Wachposten für seltsam halten, da du doch angeblich mit Mitousha schlafen solltest.“
„Würdest du das mir überlassen?“ Hassan gab Pippa einen Klaps auf den Po. „Mach dich rar. Sonst glaubt der Mann noch, ich plane eine Orgie.“
Pippa konnte nicht widerstehen und spähte um die Tür, als Mitousha kam. Prachtvoll gekleidet und unterwürfig blieb sie mit gesenktem Blick vor Hassan stehen, der seine Rolle meisterhaft spielte. Während er die Finger durch das lange schwarze Haar der jungen Frau gleiten ließ, sagte er zum Wachposten: „Ich will in der nächsten Stunde nicht gestört werden. Verstanden?“
„Ja, Euer Majestät“, erwiderte der Mann respektvoll, konnte aber ein lüsternes Grinsen kaum unterdrücken.
„Das wäre alles.“ Hassan rief ihn zurück, als er die Tür erreichte. „Einen Moment! Fast hätte ich etwas vergessen. Schicken Sie Haleel zu mir. Ich habe Befehle für ihn, die sofort ausgeführt werden müssen.“ Hassan lächelte Mitousha an. „Du wirst in wenigen Minuten meine ungeteilte Aufmerksamkeit haben, Süße.“
Pippa ging zu ihnen, sobald sie allein waren.
„Wie war ich?“, fragte Hassan.
„Fast zu überzeugend.“ Sie blickte Mitousha an. „Der Sultan möchte mit Ihnen und Haleel sprechen.“
Die Augen der jungen Frau wurden groß vor Schreck. „Ich habe ihn nicht gesehen, Euer Hoheit!“
Es klopfte leise, und Haleel kam herein. Als er Mitousha sah, zog er sofort einen falschen Schluss aus ihrer Anwesenheit. „Mitousha hat nichts Unrechtes getan, Euer Hoheit. Wir sind beide Ihre treuen Diener“, sagte er verzweifelt.
„Daran zweifle ich nicht. Bitte setzen Sie sich.“ Hassan zeigte auf ein Sofa.
Haleel und Mitousha setzten sich jeder an ein Ende auf die Kante.
Hassan lächelte in der Hoffnung, ihnen die Befangenheit zu nehmen. „Ich habe volles Vertrauen zu Ihnen beiden. Sie sind loyale Untertanen, und ich möchte, dass Sie glücklich sind.“
„Wir leben, um Ihnen zu dienen“, erwiderte Haleel förmlich.
Hassan warf Pippa einen verwirrten Blick zu.
„Man muss sofort zur Sache kommen, oder sie geloben immer weiter Treue“, sagte sie. „Der Sultan weiß, dass Sie sich lieben, und er hat nichts dagegen. Er möchte von Ihnen erfahren, ob Sie heiraten wollen.“
„Wir könnten … Ist das Ihr Ernst, Euer Hoheit?“, fragte Haleel zögernd.
„Wenn es das ist, was Sie beide wollen“, erwiderte Hassan freundlich.
Haleel sah tief bewegt Mitousha an. „Mein größter Wunsch würde sich erfüllen, aber ich kann dir nicht den Komfort bieten, den du im Harem hast.“
„Meinst du, das ist mir wichtig?“ Tränen schimmerten in ihren Augen. „Deine Frau zu werden ist alles, was ich mir jemals gewünscht habe.“
„Tja, das war’s wohl.“ Hassan blickte auf seine Armbanduhr. „Ich befehle Ihnen, kein Wort darüber zu verlieren. Ich brauche Zeit, um meine Entscheidung bei Hof bekannt zu geben. Ist das klar?“ Als beide nickten, sagte er: „Sie können jetzt gehen, Haleel.“
Hassan arbeitete am Schreibtisch, während Pippa die junge Frau für den Rest der Stunde mit in ihre Suite nahm.
Mitousha war euphorisch. „Ich kann Ihnen niemals genug danken. Sie haben es arrangiert, stimmt’s?“
„Ich habe es nur dem Sultan gegenüber erwähnt. Er ist ein sehr mitfühlender Mann. Sie verdanken ihm Ihr Glück.“
„Und Ihnen“, betonte Mitousha nachdrücklich.
Erst als es an diesem Abend Zeit war, sich für den Empfang zurechtzumachen, wurde Pippa klar, dass sie nichts Passendes anzuziehen hatte. Sie
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