JULIA GOLD Band 32
stimmt’s?“
„So war es nicht.“ Hassan runzelte die Stirn.
„Okay, ich verstehe. Schade, dass du ein Gentleman bist. Ich wüsste gern, ob Rothaarige wirklich leidenschaftlicher sind.“
Hassan warf seinem Cousin einen empörten Blick zu. „Ich muss mich jetzt umziehen.“
7. KAPITEL
An diesem Abend besuchte Pippa erneut den Harem. Taleesha reagierte erschrocken auf Hassans Absicht, den Harem aufzulösen.
„Ich habe noch nie gearbeitet. Ich würde nicht wissen, was ich tun sollte.“
„Sie bekommen Hilfe.“ Pippa erklärte, dass sie einen Computerkurs und Englischunterricht plane. Dann bat sie darum, mit Mitousha reden zu dürfen.
„Zerstören Sie nicht ihren Seelenfrieden. Es hat lange gedauert, bis sie wieder lachen konnte.“
„Vertrauen Sie mir“, erwiderte Pippa. „Alles wird gut. Mitousha spricht vermutlich kein Englisch?“
„Haleel hat es ihr beigebracht.“ Taleesha führte Pippa und das junge Mädchen widerstrebend in ein Nebenzimmer und ließ sie allein.
„Ich habe gehört, Sie und Haleel hätten sich früher gekannt. Wo haben Sie sich kennengelernt?“, fragte Pippa, als würde sie es nicht schon wissen.
Mitousha erzählte dieselbe Geschichte, die Haleel erzählt hatte, und sie verriet dabei ebenso viel unterdrückte Sehnsucht.
Jetzt fackelte Pippa nicht lange herum. „Lieben Sie ihn noch?“
„Ich gehöre Seiner Majestät“, flüsterte Mitousha.
„Das habe ich nicht gefragt“, sagte Pippa ungeduldig. „Ja oder nein?“
Mitousha warf ihr einen argwöhnischen Blick zu. „Ich würde niemals meinen Gebieter beleidigen.“
„Das weiß ich. Ich versuche nicht, Sie in eine Falle zu locken. Würden Sie Haleel heiraten, wenn es möglich wäre?“
„Ich bin schon mit dem Sultan verheiratet“, erwiderte Mitousha traurig und resigniert. „Eine treue Ehefrau erlaubt sich nicht, an andere Männer zu denken.“
Pippa hatte ihre Antwort bekommen. Sie hatte die junge Frau unglücklich gemacht, aber zumindest würde es nicht für lange sein.
Hassan war noch nicht zurück. Pippa ging ins Bett und las eine Zeitschrift. Kurze Zeit später betrat er, enttäuscht aussehend, ihr Schlafzimmer.
„Schade. Ich hatte gehofft, du würdest im Bett auf mich warten.“
„Ich bin im Bett“, sagte Pippa lächelnd.
„In meinem, habe ich gemeint. Das ist eine wiederkehrende Fantasievorstellung, seit ich dich zum ersten Mal gesehen habe. Nach Hause zu kommen und dich ganz warm und kuschelig unter der Decke zu finden.“
„Ich war nicht eingeladen.“
„Ich dachte, es sei selbstverständlich.“
„Keine Frau mag es, wenn man ihr Verhalten als selbstverständlich betrachtet.“ Pippa tat so, als würde sie schmollen.
„Die Gefahr besteht nicht. Du bist ein Wunder. Es kommt mir wie ein Traum vor, dich kennengelernt zu haben.“
„Wir leben beide in einem Traum, aber noch müssen wir nicht aufwachen.“
„Dieser Traum wird niemals enden.“
Pippa antwortete nicht.
Ihr Schweigen blieb unbemerkt, da Hassan begonnen hatte, sich auszuziehen. „Okay, Schatz, heute Nacht schlafen wir hier. Aber morgen lässt du meine Fantasie wahr werden.“ Er legte sich ins Bett und umarmte Pippa zufrieden seufzend. „Darauf habe ich mich den ganzen Abend gefreut.“
„War der Empfang so schlimm?“
„Mit einigen Ministern unterhalte ich mich gern“, gab Hassan zu. „Doch sobald ich in ein interessantes Gespräch gerate, möchte Kalid wissen, worüber wir sprechen. Oder jemand anders kommt und stört.“
„Analya, nehme ich an.“
„Ich habe das Gefühl, dass sie meinen Körper will“, sagte Hassan mutwillig.
„Das ist nebensächlich“, fuhr ihn Pippa an. „In Wirklichkeit will sie deinen Thron – oder ihn jedenfalls mit dir teilen.“
„Glaubst du nicht, dass eine Frau mich um meiner selbst willen lieben könnte?“, neckte er sie.
„Nur so eine überlegene wie ich“, erwiderte Pippa locker. Da Hassan meinte, sie mache nur Spaß, war es ungefährlich, ihm ihre Liebe zu erklären.
„Mir brauchst du nicht zu sagen, dass du perfekt bist.“ Er streichelte sie sanft. „Das habe ich heute Nachmittag festgestellt.“
„So lange werde ich wohl nie wieder ungestört mit dir zusammen sein.“ Pippa seufzte wehmütig.
„Wir schaffen es irgendwie.“
„Hast du morgen eine Stunde oder so Zeit? Ich habe heute Abend mit Mitousha gesprochen. Sie liebt Haleel noch immer. Ich möchte gern, dass sich die beiden so schnell wie möglich treffen.“
„Ich habe dir gesagt, ich muss die
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