JULIA GOLD Band 32
atmete scharf ein. „Also geben Sie zu, dass Sie mit ihm schlafen!“
„Ziehen Sie diese voreiligen Schlüsse bei jeder Frau, mit der Hassan ganz harmlosen Umgang hat?“
„Sie sind nicht mehr harmlos, seit Sie zwölf waren! Denken Sie keine Sekunde lang, dass ich die lächerliche Geschichte glaube, die Sie und Hassan erfunden haben! Sie sind nichts als eine billige Opportunistin. Ich kann es kaum erwarten, bis Hassan Sie hinauswirft!“
„Das würde Ihre Chancen bei ihm nicht erhöhen. Er weiß, dass Sie ihn nur wegen seines Titels heiraten wollen.“
„Sie versuchen, ihn gegen mich aufzuhetzen, aber am Ende werde ich siegen. Mich interessiert es nicht, was für widerliche Sachen er mit Ihnen macht. Ich werde die nächste Sultanin sein. Hassan weiß, dass er eine anständige Ehefrau wählen muss.“
Pippa lächelte spöttisch. „Er könnte bessere Kandidatinnen anlocken, indem er ein Inserat aufgibt.“
„Ich habe Ihre Beleidigungen lange genug hingenommen.“ Analya kniff die Augen zusammen. „Verlassen Sie sich nicht darauf, dass Hassan Sie beschützt. Ich habe mächtige Freunde auf meiner Seite. Verschwinden Sie aus Sharribai, solange Sie noch die Gelegenheit dazu haben.“
„Drohen Sie mir?“, fragte Pippa ungläubig.
„Nennen Sie es einen Ratschlag. Und laufen Sie nicht zu Hassan. Ich würde ihm erklären, Sie hätten mich missverstanden.“
„Ich habe nicht die Absicht, ihn in einen Weiberstreit hineinzuziehen.“
„Besonders einen, den Sie nicht gewinnen können“, höhnte Analya.
„Sie lassen es so verlockend klingen, aber ich mag keine Kämpfe ohne echte Herausforderung“, erwiderte Pippa.
Hassan hatte sie beide beobachtet und kam zu ihnen, sobald er sich losmachen konnte. „Wie schön, dass ihr beide euch unterhaltet“, sagte er ironisch.
Pippa lächelte strahlend. „Ist die zivilisierte Welt nicht etwas Wundervolles?“
„Ich habe mich gerade für mein Benehmen neulich in der Suite deiner Mutter entschuldigt.“ Analya lachte fröhlich. „Wie albern von mir zu glauben, du würdest dir eine Frau wie Pippa zur Geliebten nehmen.“
„Wirklich lustig“, sagte Hassan, ohne eine Miene zu verziehen.
„Es war sehr ungezogen von dir, mir diese wilde Geschichte zu erzählen.“ Analya legte ihm den Arm um die Taille und sah Pippa an. „Er neckt mich gern.“
„Ja, er ist sehr verspielt. Sie sollten mal einige der Sachen hören, die er zu mir sagt.“ Pippa lächelte selbstgefällig.
„Dort drüben stehen Gäste, die Pippa noch nicht kennengelernt hat. Würdest du uns bitte entschuldigen, Analya?“ Hassan umfasste fest Pippas Handgelenk. Als sie außer Hörweite waren, sagte er scheinbar streng: „Ich kann dich nirgendwohin mitnehmen. Du solltest dich doch gut benehmen.“
„Nicht, wenn ich provoziert werde. Sie hat angefangen.“
„Und du hast dich wohl verpflichtet gefühlt, ihr um eine Nasenlänge voraus zu sein?“
„Verdammt richtig!“ Pippa lachte.
8. KAPITEL
Pippa kam an diesem Abend gut an, nur nicht bei Analya und Kalid, der seine Meinung über sie nicht ändern wollte. Sie ärgerte sich darüber, aber Hassan tat es mit einem Schulterzucken ab. „Vergiss ihn. Es ist sein Schaden. Du hast Wunder vollbracht. Alle finden dich hinreißend.“
„Sie sind wirklich nett. Ich glaube, irgendjemand hat sie falsch informiert. Sie hassen Ausländer nicht, wenn sie erst einmal feststellen, dass wir nicht auf den Fingerknöcheln laufen. Sieh dir an, wie schnell sie mit mir warm geworden sind.“
„Du bist ein Sonderfall“, sagte Hassan liebevoll. „Aber du hast recht. Unwissenheit erzeugt Misstrauen. Es wird Zeit, dass jemand einen frischen Wind durch dieses Land wehen lässt.“
„Macht das meinen Reiz für dich aus? Bin ich nur ein Werkzeug, das dir hilft, dein Ziel zu erreichen?“, neckte ihn Pippa.
„Wenn du mich weiter so ansiehst, werden alle hier wissen, was mein Ziel ist.“
„Dann sollte ich mich besser wieder unter die Leute mischen.“ Pippa lachte.
Während Hassan ihr gedankenverloren nachblickte, kam Raysim zu ihm. „Ich hätte niemals gedacht, dass du das schaffst, aber Pippa hat groß eingeschlagen. Trotzdem musst du diskret sein. Analya ist auf dem Kriegspfad, und mein Vater ist noch nicht gewonnen.“
Hassan zuckte die Schultern. „Das ist ihr Problem.“
„Stimmt, aber warum willst du unbedingt Ärger haben? Analya und Kalid werden noch hier sein, wenn Pippa abgereist ist, und du musst mit den beiden umgehen.“
„Pippa hat
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