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JULIA GOLD Band 32

JULIA GOLD Band 32

Titel: JULIA GOLD Band 32 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Porter , Penny Jordan , Tracy Sinclair
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Gordon. Was glauben Sie wohl, warum?“
    „Ich glaube, Sie wollten in Wirklichkeit gar nicht, dass ich komme. Sie hätten mich am liebsten nie kennengelernt, stimmt’s?“
    „Sehr klug“, bestätigte Rashid. „Aber da Sie nun einmal hier sind, möchte ich eins klarstellen: Sie werden hier nur geduldet. Meine Schwester weiß lediglich, dass Sie eine Freundin von Faisal sind – weiter nichts, und mehr wird sie auch nicht erfahren.“
    „Bis ich bewiesen habe, dass ich es wert bin, ihren Sohn zu heiraten“, unterbrach Felicia ihn. „Es ist mir egal, was Sie von mir denken, wenn es Faisal glücklich macht, will ich das Spiel mitmachen. Er kann in drei Jahren auch ohne Ihre Zustimmung heiraten.“
    „Sie sind entschlossener, als ich annahm, zweifellos aus gutem Grund.“ Rashids Stimme klang verärgert. „Was haben Sie schon in England zu erwarten? Ein mittelmäßiges Leben und vielleicht, wenn Sie Glück haben, das Haus Ihrer Tante …“
    „Messen Sie eigentlich alles nur nach finanziellen Aspekten?“, unterbrach Felicia ihn bitter. „Wenn ich finanzielle Sicherheit suchte, hätte ich längst heiraten können.“
    „Aber Sie haben lieber gewartet, bis sich Ihnen eine bessere Gelegenheit bot. Wie klug von Ihnen!“
    Felicia ließ sich in den Sitz zurücksinken. Sie verschwendete nur ihre Zeit. Er wollte nur das Schlechte in ihr sehen, alles andere zählte nicht. Sie dachte daran, ihn zu bitten, sie zum Flughafen zurückzubringen, aber damit hätte er gesiegt. Und schließlich wusste sie, dass sie nicht so war, wie er glaubte. Mit der Zeit würde er einsehen müssen, dass er sich getäuscht hatte. Außerdem wusste sie, dass Faisal sie liebte, und das würde ihr die Kraft geben, den Kampf gegen Rashids Vorurteile aufzunehmen.
    Mit einem Mut und einer Gefasstheit, über die sie sich selbst wunderte, entgegnete sie: „Wenn Sie so wenig Vertrauen zu Faisal haben, dass Sie ihm nicht einmal zutrauen, sich eine gute Frau auszusuchen, überrascht es mich, dass Sie noch keine für ihn gefunden haben … eine, die Ihren Vorstellungen entspricht.“ Felicia kam der furchtbare Verdacht, dass sie damit unbewusst die Wahrheit getroffen haben könnte. Sie legte eine Hand an die Schläfe und fuhr leise fort: „Oder hat es eine andere Frau gegeben? Nein, ich kann es nicht glauben. Faisal würde nie …“
    „Sie glauben nicht, was junge Männer alles anstellen, wenn sie verliebt sind, Miss Gordon. Aber in diesem Fall hat es keine Hochzeit gegeben. Ich hielt Faisal noch nicht für reif genug, die Verantwortung, die eine Ehe mit sich bringt, auf sich zu nehmen. Sie sind nicht die erste Frau, die er liebt, aber die erste, die er tatsächlich heiraten will. Die anderen waren mit einer weniger engen Beziehung zufrieden.“
    Felicia konnte es nicht glauben. Andererseits, hatte sie nicht immer geahnt, dass Faisal keineswegs so unerfahren war wie sie? Sie hatte diesen Gedanken immer verdrängt, aber jetzt musste sie einsehen, dass es Zeiten in Faisals Leben gegeben hatte, von denen sie nichts wusste. Weh tat nur, dass Rashid sie auf eine Stufe mit den Frauen stellte, mit denen Faisal eine Affäre gehabt haben mochte. Musste das Wissen um das frühere Leben seines Neffen Rashid nicht beweisen, dass Faisal niemals eine Heirat in Erwägung ziehen würde, wenn er sich seiner Gefühle nicht ganz sicher gewesen wäre?
    „Faisal ist jung und impulsiv“, sagte Rashid langsam, als könne er ihre Gedanken lesen. „Und diese beiden Eigenschaften garantieren kaum ein gutes Urteilsvermögen. Sie kennen sich erst seit ein paar Monaten – was für eine Basis ist das für ein ganzes langes Leben zu zweit?“
    Ein Augenblick genügt, um sich zu verlieben, dachte Felicia bei sich, sagte aber nichts. Für Rashid war Faisal nur ein impulsiver junger Mann, der sich an einem Tag in eine Frau verliebte und sie am nächsten vergaß. Doch wer von ihnen hatte recht mit seiner Einschätzung? Sie natürlich, sagte sie sich. Wie konnte sie nur daran zweifeln?
    Der Chauffeur bog von der Hauptstraße ab.
    „Jetzt ist es nicht mehr weit“, informierte Rashid sie kühl. „Faisals Mutter und Schwester haben Ihretwegen das Dinner verschoben. Ich hoffe, Sie mögen kuwaitisches Essen, Miss Gordon?“
    Ob er hoffte, ihr in dieser Beziehung den Wind aus den Segeln zu nehmen? Aber da würde sie ihn enttäuschen! Faisal hatte ihr erzählt, dass seine Mutter zwar an den Traditionen festhielt, seine Schwestern jedoch darauf bestanden, nach westlicher Art zu

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