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Julia Gold Band 51

Julia Gold Band 51

Titel: Julia Gold Band 51 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Sellers , Michelle Reid , Lucy Gordon
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Abend diente er ihr zur Tarnung als Begleiter, denn sie war hier, um den Scheich beim Roulette zu beobachten.
    „Zugegeben, er wird seinem Ruf gerecht“, antwortete sie leise. „Zumindest, was sein Aussehen betrifft.“
    „Was erzählt man sich denn sonst noch über ihn?“
    „Dass er sein eigenes Gesetz sei und niemandem Rechenschaft darüber schulde, woher sein Geld kommt und wohin es fließt.“
    „Woher es kommt, wissen wir“, widersprach Joey. „Von den Ölfeldern, die in seinem Scheichtum offenbar üppig sprudeln.“
    „Und er gibt es mit vollen Händen an Orten wie diesem hier aus.“ Missbilligend blickte Alexis sich im Kasino um.
    „Das kann uns doch egal sein, Alexis. Lass uns diesen Abend unter den Reichen und Schönen einfach genießen. Wir sind schließlich aus gutem Grund hier.“
    „Unsere Aufgabe ist es, einen Mann festzunageln, der ungern Fragen beantwortet“, beharrte Alexis. „Ich möchte herausfinden, was er zu verbergen hat.“
    Joey fuhr sich mit dem Finger unter den steifen Hemdkragen. Für die männlichen Besucher des Kasinos gab es strenge Kleidervorschriften, und der stämmige kleine Mann fühlte sich im ungewohnten schwarzen Abendanzug etwas unbehaglich.
    „Ich kann nicht glauben, dass du dich nur für die Arbeit so verführerisch zurechtgemacht hast“, sagte Joey und betrachtete seine Begleiterin mit gespielt lüsternem Blick von Kopf bis Fuß. Sie hatte die rotblonden Locken kunstvoll hochgesteckt und trug ein enges Goldlamékleid, das ihre perfekte Figur wirkungsvoll zur Geltung brachte.
    „Benimm dich, Kleiner“, wies Alexis ihn scherzhaft zurecht. „Natürlich musste ich mich mit meinem Äußeren dem hier verkehrenden Publikum anpassen.“
    Es war ihr gelungen, wenngleich das von einem Kostümverleih stammende Kleid für ihren Geschmack zu weit ausgeschnitten war und der bis zum Oberschenkel reichende Seitenschlitz etwas kürzer hätte sein können. Aber im Golden Chance, Londons exklusivstem Spielkasino, schien sie mit diesem teuer aussehenden Glitzerfummel genau richtig zu liegen.
    Vermutlich sehe ich wie die ausgehaltene Geliebte eines reichen Mannes aus, dachte Alexis leicht schockiert, stellte aber erleichtert fest, dass die meisten weiblichen Gäste des Kasinos einen ähnlichen Eindruck erweckten.
    Vor allem jene, die sich nun um den Scheich scharten, seine Aufmerksamkeit zu erhaschen versuchten und von ihm gönnerhaft mit einem Lächeln oder einem zugeworfenen Handkuss bedacht wurden.
    „Arroganter Fatzke“, murmelte Alexis erbost. „Zum Glück sind solche Paschas am Aussterben.“
    „Mir kommt er noch recht lebendig vor“, meinte Joey. „Männer wie er können sich alles erlauben.“
    „Das klingt ja, als würdest du ihn beneiden.“
    „Nicht nur ich. Sieh dich doch um, Alexis. Jeder Mann im Saal würde nur zu gern mit ihm tauschen – und jede Frau mit ihm schlafen.“
    „Nicht jede!“, verbesserte Alexis ihn energisch. „Ich nicht!“
    Mittlerweile hatte Ali Ben Saleem an einem Spieltisch Platz genommen. Unauffällig bewegte sich Alexis auf ihn zu. Sie hoffte, etwas mehr über ihn zu erfahren, wenn sie ihn eine Weile beim Spielen beobachtete.
    Er setzte gleich zu Anfang eine schwindelnd hohe Summe, zuckte nur gleichmütig die Schultern, als er verlor, und setzte erneut einen hohen Betrag. Alexis fiel auf, dass er sich völlig auf das Spiel konzentrierte und die Frauen, mit denen er gerade noch heftig geflirtet hatte, nicht mehr beachtete.
    Sobald jedoch die Kugel zum Stillstand kam, widmete er sich wieder charmant seinen Tischnachbarinnen. Weshalb ließen sie sich eine solche Behandlung gefallen?
    „Ich würde ihm dafür ins Gesicht spucken!“, sagte Alexis empört zu ihrem Begleiter.
    „Doch nicht einem Mann, dessen Vermögen Billionen Dollar beträgt“, gab Joey leise zur Antwort. „Du bist viel zu puritanisch, Alexis.“
    „Das liegt an meiner Erziehung. Ich finde es geradezu unanständig, wenn ein einzelner Mensch alles im Überfluss hat.“
    Ali Ben Saleem war ja nicht nur unvorstellbar reich, sondern von Geburt an in jeder Hinsicht vom Schicksal begünstigt worden. Sein verstorbener Vater, Scheich Saleem, hatte eine Engländerin geheiratet, und falls man der Regenbogenpresse glauben durfte, waren die beiden sehr glücklich miteinander gewesen. Ali war ihr einziges Kind.
    Nach dem Tod des Vaters hatte er mit einundzwanzig Jahren die Regentschaft über das kleine Wüstenscheichtum Kamar übernommen. Als Erstes kündigte er die

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