Julia Gold Band 51
kann doch nicht wahr sein!“, sagte Alexis irritiert.
Ali hingegen nickte zufrieden. „Glauben Sie mir jetzt?“
„Reiner Zufall. Sie sollten besser aufhören und das Schicksal nicht weiter herausfordern.“
Sein Lächeln verriet, dass dies für gewöhnliche Männer gelten mochte, nicht aber für einen Scheich. „Setzen Sie noch einmal alles für mich.“
Leicht benommen häufte Alexis die Chips aufeinander, ließ dann den Blick zweifelnd über die verschiedenen Felder gleiten und wandte sich ratlos an Ali: „Ich kann mich nicht entscheiden.“
„An welchem Tag im Monat sind Sie geboren?“
„Am Dreiundzwanzigsten.“
„Rot oder Schwarz? Wählen Sie.“
„Schwarz“, entschied sie kühn.
„Dann also Schwarz dreiundzwanzig.“
Mit gequälter Miene beobachtete Alexis, wie die Scheibe sich wieder zu drehen begann.
„Nicht hinsehen“, riet Ali. „Schauen Sie lieber mich an, und vertrauen Sie den Göttern.“
Die Kugel blieb auf Schwarz dreiundzwanzig liegen.
Alexis lief ein kalter Schauder über den Rücken. „Einfach unglaublich! Wie ist so etwas möglich?“
Als Ali ihren verblüfften Gesichtsausdruck sah, lächelte er amüsiert. „Vielleicht sind die Götter von Ihrer Schönheit ebenso bezaubert wie ich.“
Er neigte den Kopf und drückte ihr einen zarten Kuss auf die Handfläche. Die leichte Berührung verursachte ein Prickeln auf ihrer Haut, das sich über den ganzen Arm ausbreitete. Instinktiv wollte Alexis ihre Hand zurückziehen, besann sich dann aber noch rechtzeitig ihrer Rolle als Femme fatale und nahm die Huldigung mit einem, wie sie hoffte, gelassenen Lächeln entgegen.
Der Croupier schob ihnen mit seinem „Râteau“ genannten silbernen Rechen den Gewinn zu. „Für heute habe ich genug vom Spielen“, verkündete Ali. Galant bot er Alexis den Arm. „Würden Sie mir die Ehre erweisen, mit mir zu Abend zu essen?“
Sie zögerte. Ihre weibliche Intuition riet ihr davon ab, die Einladung eines Mannes anzunehmen, den sie gerade erst kennengelernt hatte. Aber als passionierte Journalistin konnte sie die einmalige Gelegenheit nicht ungenutzt verstreichen lassen, endlich mehr über den geheimnisumwitterten Scheich von Kamar zu erfahren. Und was konnte ihr schon passieren, wenn sie mit ihm in ein Restaurant ging?
Aus den Augenwinkeln nahm sie Joey wahr, der sie mit offenem Mund anstarrte. Sie winkte ihm hoheitsvoll zu und rauschte an Ali Ben Saleems Arm aus dem Saal.
Draußen erwartete sie bereits der Chauffeur mit dem Rolls-Royce und hielt ihnen die Wagentür auf. Ali, ganz Kavalier, half Alexis beim Einsteigen, dann nahm er neben ihr Platz. Der Fahrer schien zu wissen, wohin es ging, und fuhr schweigend los.
Als der Wagen sich in Bewegung setzte, fasste Ali in die Taschen seines Smokingjacketts und holte eine schimmernde Perlenkette und ein funkelndes Diamanthalsband hervor. „Welches Schmuckstück wollen Sie?“, fragte er Alexis lächelnd.
„Ich verstehe nicht ganz?“
„Suchen Sie sich eines von beiden aus. Es gehört Ihnen.“
Alexis ließ sich ihre Verblüffung nicht anmerken. Falls er glaubte, sie mit solchen Gesten zu beeindrucken, hatte er sich getäuscht. „Ich nehme das Diamanthalsband.“
Gegen ihren Willen überlief Alexis ein Schauer, als er ihr das Halsband umlegte. Die Diamanten fühlten sich kalt auf der Haut an, doch umso erregender empfand Alexis die Berührung seiner warmen Finger. Sanft strich er ihr über die nackten Schultern. Ihr Herz setzte einen Schlag aus. Hatte er sie tatsächlich auf den Nacken geküsst? Wie konnte er es wagen …!
„Sie sollten nur noch Diamanten tragen“, erklärte er und drehte sie an den Schultern zu sich um. „Keiner Frau stehen sie besser als Ihnen.“
„Sie scheinen aus großer Erfahrung zu sprechen“, bemerkte sie nicht ohne Ironie.
Er war darüber weder verärgert, noch zeigte er auch nur einen Hauch von Schuldbewusstsein, er lachte nur. „Aus einer größeren, als Sie sich vorstellen können“, versicherte er. „Aber heute Abend existiert für mich keine Frau außer Ihnen. Wie heißen Sie?“
„Mein Name …“ Unvermittelt kam ihr ein Gedanke. „Mein Name ist Diamond.“
Wieder lachte er. „Eine Frau mit Humor. Das gefällt mir. Belassen wir es also vorerst dabei.“
Er griff nach ihrer linken Hand und betrachtete sie. „Da Sie keinen Ring tragen, nehme ich an, dass Sie weder verheiratet noch verlobt sind. Oder sind Sie eine jener modernen Frauen, die es ablehnen, durch einen Ring zu zeigen, dass
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