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Julia Gold Band 51

Julia Gold Band 51

Titel: Julia Gold Band 51 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Sellers , Michelle Reid , Lucy Gordon
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dachte Evie, tief verletzt durch sein großmütiges Angebot. Sie fröstelte und wünschte sich, sie hätte Raschids Jackett nicht ins Gras fallen lassen, als sie aufgestanden war. „Wir müssen gar nichts tun!“
    „Ich werde mit meinem Vater reden müssen …“, überlegte Raschid, ohne auf ihren Einwand zu achten. „Es wird zu Hause natürlich Probleme geben, aber das lässt sich jetzt nicht ändern. Ich werde …“
    „Entschuldige bitte“, mischte Evie sich entschlossen in seine Überlegungen ein. „Aber wie ich es sehe, hast du überhaupt kein Problem, sondern nur ich.“
    „Was, zum Teufel, soll das heißen?“, fragte er fassungslos.
    „Ich habe nie von dir erwartet, dass du mich heiratest“, stellte sie ruhig fest. „Und ich bitte dich auch jetzt nicht darum.“
    „Bist du verrückt?“, stieß er hervor. „Natürlich wirst du mich heiraten! Was bleibt uns anderes übrig?“
    Welch ein Feingefühl! dachte Evie verächtlich, während sie sich bückte, um sich die Sandaletten wieder anzuziehen. „Ich würde dich nicht heiraten, wenn du mir auf einem silbernen Tablett serviert würdest, Scheich Raschid Al Kadah!“, sagte sie hart, als sie sich wieder aufrichtete. „Das verbietet meine Selbstachtung!“
    „Willst du behaupten, dass ich dich nicht achte?“
    „Tust du es denn?“, konterte sie schroff. „Es fällt mir schwer, mich mit der Tatsache abzufinden, dass ich, bevor ich ein Kind von dir erwartet habe, es nicht wert war, geheiratet zu werden!“
    Endlich hatte Raschid begriffen. Tief betroffen blickte er Evie an. „Evie …“ Er seufzte reumütig und nahm ihre Hand. „Ich habe das hier ganz falsch angefangen und entschuldige mich dafür.“
    „Gib dir keine Mühe.“ Wütend versuchte Evie, ihm ihre Hand zu entziehen. „Lass mich los!“
    „Erst wenn du mir zuhörst“, widersprach er und zog sie an sich. „Du kannst doch nicht erwarten, dass ich Freude über ein Baby heuchle, wo du genauso gut wie ich weißt, welche Probleme das für uns bringt.“
    „Wirklich komisch!“ Sie blickte mit Tränen in den Augen zu ihm auf. „Aber ich habe nicht mehr von dir erwartet, Raschid – was wohl alles besagt, oder?“
    Raschid seufzte und umfasste ihre Taille. „Ich dachte, wir würden uns genug lieben, um ehrlich zueinander zu sein.“
    „Es gibt einen Unterschied zwischen ehrlich und brutal“, entgegnete Evie heiser. „Ich bin verängstigt, fühle mich verletzlich. Ich habe das Gefühl, unser beider Leben ruiniert zu haben. Und du denkst nur daran, was das alles für dich bedeuten wird!“
    „Es tut mir leid“, wiederholte er.
    Zu spät, dachte Evie und entzog sich seiner Umarmung.
    „Hör mich an“, bat Raschid. „Wir müssen … Was hast du vor?“, rief er ungläubig hinter ihr her, als sie davonging. „Komm zurück! Du kannst mich nicht einfach so stehen lassen!“
    Oh doch! dachte Evie unglücklich. „Scher dich zum Teufel!“, rief sie über die Schulter zurück.
    Zwei Leute klopften in dieser Nacht an Evies Zimmertür und drückten die Klinke nieder, als sie keine Antwort erhielten. Doch die Tür war verschlossen.
    Zuerst ihre Mutter. Evie wusste, dass sie es war, weil Lucinda gedämpft ihren Namen rief. Der Zweite war Raschid. Das wusste sie, weil er nichts sagte, sondern einfach nur lange Zeit schweigend vor ihrer verschlossenen Tür ausharrte.
    Evie fand in dieser Nacht keinen Schlaf. Ruhelos wälzte sie sich in dem unbequemen alten Bett, das ihre Mutter als Strafe für die Tochter gedacht hatte, die sich weigerte, sich den traditionellen Moralvorstellungen zu fügen.
    Was wird erst die Strafe für ein uneheliches Kind sein? fragte sie sich bedrückt. Der Ausschluss aus der Familie? Und Raschid … Erwartete er wirklich, dass sie ihm für seinen verspäteten, widerwillig gemachten Heiratsantrag dankbar war?
    Und natürlich würde es nicht lange dauern, bis die Presse Wind von der Sache bekam. Wie die Wölfe würden sie sich auf diese Geschichte stürzen, und weder ein Ausschluss aus der Familie noch eine Heirat würden die Klatschreporter daran hindern, ihr Gift zu verspritzen.
    Vielleicht war es doch die beste Lösung, es gar nicht erst so weit kommen zu lassen? Lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende? Auf diese Weise würde allen Beteiligten viel Peinlichkeit erspart. Schaudernd verwarf Evie diesen Gedanken sofort. Sie war jung und gesund und hatte keinerlei moralische oder andersgeartete Entschuldigung vorzuweisen, um ein Leben zu beenden, das

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