Julia Gold Band 53
seine Männer an die Fotos gekommen waren, es war ihm nicht wichtig.
In diesem Augenblick ging die Tür auf, und Mariah kam herein.
„Die Maniküredame hatte etwas Falsches gegessen und musste plötzlich …“ Sie brach ab und starrte auf das Blatt in Zayads Hand. „Was ist das? Geschäftlich?“
Er schüttelte den Kopf und reichte ihr das Fax. „Ich habe versprochen, dir zu helfen. Ich habe den Exmann deiner Mandantin rund um die Uhr beschatten lassen. Dies sind Fotos von ihm und seiner Geliebten.“
Mit gerunzelter Stirn studierte Mariah die Bilder. Dann sah sie auf. „Die Aufnahmen sind hervorragend, und ich kann es kaum fassen, dass du das für mich getan hast. Vielen Dank.“
„Höre ich da ein Aber heraus?“
Sie nickte und legte das Fax auf den Tisch. „Ich fürchte, sie werden vor Gericht nicht viel nützen.“
11. KAPITEL
„Weshalb nicht?“
Mariah lächelte Zayad bekümmert an. „Sie beweisen nur, dass er jetzt eine Beziehung hat, sagen aber nichts über seine Beziehungen während der Ehe aus. Natürlich ist es eine Hilfe. Es zeigt, dass er lügt, wenn er behauptet, er hätte keine Freundin. Aber ich brauche Beweise für seine Untreue in der Ehe.“
„Ich verstehe.“
Zayad war sichtlich enttäuscht, und das ging Mariah zu Herzen. Noch nie hatte ein Mann sich dermaßen für sie und ihre Probleme interessiert. Zayad Fandal war als Liebhaber wunderbar und ein unschätzbarer Freund. Sie empfand es als großes Glück, so jemandem begegnet zu sein.
Und traurig war es auch.
Sie ging zu ihm und legte ihm die Arme um den Nacken. „Das war großartig von dir, nochmals vielen Dank.“
„Aber du hast trotzdem keine endgültigen Beweise.“
„Du hast getan, was du konntest.“
„Habe ich nicht, aber ich werde.“
„Ich komme schon allein klar.“
„Mit meiner Unterstützung.“
Sie sah ihm in die dunklen Augen. „Du hast schon genug für mich getan.“
„Ich werde diese Sache erfolgreich zu Ende bringen.“
„Warum ist das so wichtig für dich?“
„Weil es für dich wichtig ist.“
Die Worte berührten Mariah tief, und sie legte den Kopf an seine Brust. Zayad war so verlässlich, so stark, sie spürte seinen kräftigen Herzschlag. Bei ihm fühlte sie sich begehrt und geborgen – sie konnte es nicht länger leugnen, sie hatte sich in ihn verliebt.
Vielleicht waren diese großen Gefühle nach so kurzer Zeit übereilt und albern, aber es war ihr egal. Er hatte etwas in ihr zu neuem Leben erweckt. Er hatte sie aus der Reserve gelockt, hatte erreicht, dass sie ihre Verbitterung vergaß.
Hoffnung begann in ihr aufzukeimen. Vielleicht liebte Zayad sie auch. Vielleicht würde er bei ihr bleiben.
„Es gibt noch einen weiteren Grund, weshalb ich dir helfen möchte.“
Mariah horchte auf. Alle ihre Sinne waren hellwach. Würde er ihr nun gestehen, was er für sie empfand? Wie er sich die Zukunft vorstellte? Oder kam jetzt etwas Unangenehmes?
„Ich tue es zum Teil für Redet.“
Ihr Atem stockte. „Für deinen Sohn?“ Natürlich. Selbstverständlich konnte Zayad nicht bei ihr bleiben, in seiner Heimat lebte sein Kind. Sein Sohn, den er mehr liebte als jeden anderen Menschen. Und sollte er auch nur mit dem Gedanken spielen, wegen ihr seinen Sohn allein zu lassen, wäre er kein bisschen besser als die pflichtvergessenen Männer, mit denen sie es vor Gericht zu tun hatte.
Ironie des Schicksals. Es lag auch in ihrem Interesse, dass er zurück in seine Heimat ging. Es gab keine andere Lösung, das war ihr klar. Sie hatte ihre Existenz hier, Zayad gehörte nach Emand.
Er strich ihr übers Haar. „Dieser Mann, den du bekämpfst, dieser Mann, der die ihm angetraute Frau belügt und betrügt, verdient es nicht, seine Kinder erziehen zu dürfen.“
Zayads Ton drückte Zorn und Verachtung aus. Mariah empfand genauso. Doch bei ihm nahm sie noch etwas anderes wahr. Da war ein Hauch von Enttäuschung, vielleicht sogar Angst. Sie wusste nichts von seiner Vergangenheit, nichts von dem, was er und seine Familie durchgemacht hatten. Sie konnte nur vermuten, dass seine bisherigen Erfahrungen verantwortlich dafür waren, dass er seine Emotionen unterdrückte.
Sie hob den Kopf und sah zu ihm auf. Er war so attraktiv, seine Züge so kernig – er wirkte wie ein Krieger. Zayad löste heißes Verlangen in ihr aus, aber sie bewunderte auch seine Charakterstärke.
„Küss mich“, bat sie.
In seinem Blick loderte Begehren auf, als er den Kopf neigte und sie auf den Mund küsste. Als Mariah
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