JULIA HOCHZEITSBAND Band 19

Titel: JULIA HOCHZEITSBAND Band 19 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: JILL MARIE LANDIS JACKIE BRAUN JO LEIGH

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Kurt vor. Er hielt sich dicht an ihrer Seite. Es machte den Eindruck, als ob er befürchtete, sie könnte auf der Stelle kehrtmachen und zum Wagen rennen.
    „Ich möchte Ihnen gern den Pupu-Tisch zeigen“, bot Oleo an.
    Kurt neigte sich zu Carries Ohr. „Den Pups Tisch?“, wisperte er.
    Carrie lachte. „Appetithäppchen. Pupus sind Appetithäppchen, die man mit den Fingern isst.“
    „Es ist eher üppiges Pupu“, erklärte Oleo, „so nennen wir es hier auf Hawaii. Es sind nicht einfach nur leichte Appetithäppchen, sondern eine komplette Mahlzeit.“ Mit einer Handbewegung umfasste sie das Sushi, die köstlichen Gemüseröllchen, die gefüllten Pilze, das gegrillte Hähnchenfleisch, die tropischen Früchte und viele andere Leckereien.
    „Hat Kau Kau Catering für das prächtige Büfett gesorgt?“ Carrie starrte fassungslos auf den Tisch. Sie konnte es kaum glauben, dass all das aus dem kleinen Haus in Anahola stammen sollte.
    Oleo schüttelte den Kopf. „Nein. Leinani kümmert sich um unser Luau-Menü, das Sie für Ihre Hochzeit bestellt haben. Sie hält sich immer noch auf Big Island auf.“
    Kurt lehnte sich dichter zu Carrie. „Sieht so aus, als käme Oleo auch mit unserer Hochzeit zurecht. Diese Party ist doch viel größer als unsere.“
    „Wenn man bedenkt, dass vielleicht überhaupt niemand bei unserer Hochzeit auftaucht“, flüsterte Carrie zurück.
    Oleos Fähigkeiten, eine Hochzeit zu organisieren, waren im Moment ihre geringste Sorge. In dem großen Zelt hatten sich mindestens hundert Gäste versammelt. Alles schien bestens organisiert, bis in die kleinsten Einzelheiten. Und man konnte Oleo ganz bestimmt nicht für die stürmische Brise verantwortlich machen.
    Als sie sich dem Tisch näherten, bemerkte Carrie den glitzernden Zuckerguss auf der Torte. Sekunden später musste sie allerdings feststellen, dass es sich bei dem Zuckerguss um glitzernde Sandkörnchen handelte, die der Wind auf die Torte geblasen hatte.
    „Oh, Sie bewundern gerade die Kristallfiguren von Braut und Bräutigam oben auf der Torte.“ Oleo zog die beiden näher zu dem kleinen Kunstwerk und deutete auf die Miniatur oben auf der Spitze.
    „Echte Handarbeit. Als Vorlage diente ein Foto vom Brautpaar. Jede Figur wurde einzeln gefertigt.“
    Auf der kleinen Braut und dem Bräutigam prangten bunte Kristalle, und die Füße der Figuren waren fest im Zuckerguss verankert.
    Kurt flüsterte Carrie ins Ohr: „Bitte. Sag mir, dass du dir das verkniffen hast.“
    Carrie drehte den Kopf über die Schulter, schaute ihn an und bemerkte, dass er lächelte. Sie musste ebenfalls lächeln. „Natürlich. Ich habe mich für Blumen oben auf der Torte entschieden. Für einen hawaiianischen Kranz aus Orchideen. Irgendwie konnte ich mir nicht vorstellen, uns in Kristallglas zu verewigen.“
    Draußen vor dem Zelt am Ufer posierte das echte Brautpaar für den Fotografen. Die beiden waren genauso gekleidet wie ihre Doppelgänger aus Kristall. Die junge Frau hatte sich für ein traditionelles Hochzeitskleid entschieden und trug einen weit geschnittenen Rock, der sich wie ein Fallschirm aufblähte. Der frische Wind wirbelte den Stoff gehörig durcheinander und entblößte für einen Moment ihre Unterwäsche.
    Der Bräutigam trug lange Leinenhosen, ein weißes Hemd und einen gelben Kummerbund, der farblich zum Bouquet der Braut passte. Gerade noch rechtzeitig schnappte er sich ihren Schleier, als er ihr vom Kopf wehen wollte.
    Neben dem Zelt hatten sich Sandhügel angehäuft, die mit jedem Windstoß größer wurden. Das gepeinigte Brautpaar gab es auf, für die Fotos zu posieren. Sie bedeckten sich das Gesicht mit den Händen und rannten zum Zelt.
    Genau in dem Moment, als Carries Blick auf die Torte fiel, stürzten die Kristallbraut und der Kristallbräutigam herunter und landeten vor ihren Füßen im Sand – mit dem Gesicht nach unten. Ein kalter Schauder rann ihr über den Rücken.
    Sekundenlang starrte Kurt auf die Figuren, die von der Spitze der Torte in den Sand geplumpst waren. Dann drehte er sich zu Carrie. Die Farbe war ihr vollständig aus dem Gesicht gewichen. Wenn Braut und Bräutigam in den Sand stürzten, dann war das sicher ein böses Omen. Ein ganz böses. Ein riesig böses Omen.
    In schlimmen Zeiten sind drastische Maßnahmen gefragt, dachte Kurt unwillkürlich. Er musste handeln. Und zwar schnell, wenn er die Lage noch irgendwie retten wollte. Falls es überhaupt noch Hoffnung gab. Bevor Carrie auch nur einen Ton herausbringen