Julia präsentiert Träume aus 1001 Nacht 02
unsere kleine Ali es gebracht hat.“
Sie versuchte zu lächeln. „Habt ihr zwei schon einen Hochzeitstermin festgelegt?“
Er schüttelte den Kopf. „Sag mal, was läuft da zwischen dir und dem Prinzen?“
„Wir sind Freunde.“ Das Wort klang wie eine Lüge, aber sie wusste nicht, wie sie es sonst hätte bezeichnen können. Sicherlich nicht Liebespaar, auch wenn das bestimmt nicht an seinem mangelnden Bemühen lag.
„Und wie ist es so, mit dem Hochadel auf Tuchfühlung zu gehen?“
„Interessant“, war alles, was ihr dazu einfiel.
„Warst du im Palast?“
Sie nickte. „Ich habe dort sogar ein paar Wochen gewohnt.“
„Ich bin sicher, der Prinz fand das angenehm“, bemerkte Turner sarkastisch.
„Ich war in einer offiziellen Funktion dort“, entgegnete sie eisig.
„Als Krankenschwester? Warum?“
„Das darf ich nicht sagen. Außerdem will ich mehr von dir und Lynnda hören. Will sie keine Kinder? Tickt ihre biologische Uhr nicht?“
„Ich habe keine Ahnung.“ Seine Stimme klang schroff und kurz angebunden, er wollte nicht darüber reden.
Und plötzlich verstand Ali es. Er war verlassen worden! „Lynnda hat dich sitzen gelassen.“
Er sah verärgert aus. „Ich war derjenige, der die Verlobung gelöst hat. Es war nicht richtig. Das wusste ich, nachdem du weggelaufen warst …“
„Ich bin nicht weggelaufen“, fauchte sie. „Ich habe ein großartiges Jobangebot angenommen.“
„Eines, das du ursprünglich abgelehnt hattest“, erinnerte er sie. „Weil wir zusammen waren.“
„Manchmal regeln sich die Dinge von alleine am Besten.“
Er schüttelte den Kopf. „Diesmal nicht. Nachdem du fort warst, habe ich gemerkt, wie sehr ich dich vermisse.“ Er streckte eine Hand aus und legte seine Finger um ihren Oberarm. „Ich hätte dich bitten sollen, mich zu heiraten, Ali.“
„Nicht, Turner …“
„Ich war dumm. Ich hätte dir einen Antrag machen sollen, als ich die Gelegenheit dazu hatte. Meinst du, ich wäre wegen des Symposiums gekommen? Ich bin wegen dir hier, Ali.“ In seinen Augen lag ein verzweifelter Ausdruck, als er sich vorbeugte. „Gib uns noch eine Chance. Sag mir, dass es nicht zu spät für uns ist.“
Ali hätte sich weggeduckt, um dem Kuss zu entgehen, doch er hielt sie fest. Als seine Lippen ihre berührten, wartete sie darauf, dass sich die alten Gefühle einstellten, aber sie fühlte nichts. Nur Traurigkeit und Mitleid für ihn.
„Nein. Turner …“ Sie entzog sich seinem Griff um ihre Arme. „Es ist zu spät.“
„Das meinst du nicht wirklich.“ Sie las Erstaunen in seinen Augen.
„Ich war mir einer Sache nie sicherer in meinem Leben.“
„Aber warum? Gibt es jemand anderen?“
„Nein. Ich habe mich einfach weiterentwickelt“, antwortete sie.
„Es ist wegen des Prinzen“, warf er ihr vor. „Richtig?“
„Nein.“
„Du lügst, Ali. Die kleine Miss Nobody klammert sich an die Rockschöße des Prinzen. So ein Mann verschlingt dich und spuckt dich dann wieder aus. Glaubst du, er interessiert sich wirklich für eine Bürgerliche?“
Die Tatsache, dass er recht hatte, milderte ihre Reaktion keineswegs. Wie konnte sie jemals geglaubt haben, diesen Mann zu lieben? Glücklicherweise hatten Zeit und Distanz ihr die Augen geöffnet. Er war es nicht wert, noch einen Gedanken an ihn zu verschwenden.
„Ich muss zurück“, erklärte sie kalt.
Turner blockierte ihren Weg, als sie an ihm vorbei wollte. „Ich habe noch mehr zu sagen.“
„Ali?“ Die Feindseligkeit in Kamals Stimme war auch vom anderen Ende des Gartens aus zu hören. Schnell überwand er die Entfernung zwischen ihnen und stellte sich neben sie.
„Kamal … ich meine, Euer Hoheit“, erinnerte sie sich gerade noch an die richtige Anrede, wenn sie nicht allein waren.
Kamal fiel es schwer, seine Wut zu unterdrücken. Er hatte einen Teil des Gesprächs mitgehört und vermutete, dass der Amerikaner Ali auch geküsst hatte. Das Blut in seinen Adern kochte, aber er hatte zu hart gearbeitet, um den triumphalen Eröffnungsabend des Krankenhauses mit einer Szene zu ruinieren.
Galant deutete er einen Handkuss an. „Du warst viel zu lange von mir fort, Ali. Ich kann deine Abwesenheit keinen Moment länger ertragen. Sie entschuldigen uns, Doktor?“ Das letzte Wort sprach er verächtlich.
Ohne auf eine Antwort zu warten, führte er sie aus dem Garten direkt zu dem kleinen Innenhof, der direkt neben dem Saal lag. Leise Musik drang zu ihnen.
„Darf ich um diesen Tanz
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