Julia präsentiert Träume aus 1001 Nacht 02
hat.“
„Ich habe nichts gegen die Kleider, sondern gegen die Manipulation, die du damit versuchst.“
„Das musst du mir erklären.“
„Du versuchst mich dazu zu bringen, mit dir zu dieser Gala zu gehen.“
„Ich möchte lediglich alle Hindernisse aus dem Weg räumen, die dich davon abhalten könnten. Du kannst meine Einladung jederzeit ablehnen.“
„Du wusstest genau, dass ich der Versuchung nicht würde widerstehen können, die Kleider anzuprobieren.“
Der Mann war wirklich ein Teufel. Welche Art Frau wäre sie, wenn sie zu diesem unglaublichen Kleid Nein sagen würde? Doch das war nicht der eigentliche Punkt. Er wollte damit ihre Beziehung vorantreiben, und bei Gott, es funktionierte. Sie wollte mit ihm ausgehen, mit ihm zusammen sein.
„Ich dachte, du würdest die Gelegenheit genießen, eins der Kleider zu tragen. Das ist alles. Ich würde dich nie zwingen, etwas gegen deinen Willen zu tun.“
„Ich habe nicht zugestimmt, zu dieser Gala zu gehen. Außerdem könnte ich mir das Kleid nie leisten.“
„Was, wenn es keine Kosten gäbe?“
„Aber sicher … Es kann doch nicht …“ Sie starrte ihn entgeistert an. „Es kann nicht kostenlos sein.“
„Doch, wenn die Designerin es dir schenkt.“
„Und warum sollte sie das tun?“
„Wenn du darin bei einer öffentlichen Veranstaltung an meiner Seite fotografiert wirst, erhält sie viel Publicity.“
„Und warum sollte ich das tun?“
„Die Designerin ist ein junges Talent aus El Zafir, das von meiner Tante Farrah gefördert wird. Sie ist gerade erst dabei, sich einen Namen in der Modebranche zu machen. Das richtige Kleid an der richtigen Frau würde ihr dabei sehr helfen.“
„Also würde ich nicht nur dir einen Korb geben, sondern auch Prinzessin Farrah und jemandem, den sie unter ihre Fittiche genommen hat.“
„Exakt.“
Ali schüttelte den Kopf. Was nun? Sie hatte ablehnen wollen, doch das hatte er praktisch unmöglich gemacht. Und sie würde lügen, wenn sie behauptete, sie wolle nicht zu der Gala gehen. Doch da war etwas, das er wissen musste, bevor sie akzeptierte.
„Kamal, erinnerst du dich daran, dass noch etwas ungelöst ist zwischen uns?“
„Jeden Tag“, erwiderte er, und seine schwarzen Augen glühten.
„Nun, meine Antwort ist Nein.“
Seine Lippen waren nur noch eine dünne Linie. „Ich verstehe.“
„Nein, das glaube ich nicht. Ich bin einfach nicht der Typ dafür. Ich suche nach etwas Beständigem mit einem ganz normalen Mann.“
„Und ich bin kein normaler Mann?“
Sie lachte. „Selbst wenn dein Leben davon abhinge, wärst du niemals Durchschnitt. Eine Affäre ist einfach nichts für mich.“
Er nickte. „Und du glaubst, jetzt würde ich meine Einladung zu der Gala zurückziehen?“
„Ich dachte nur, du solltest es wissen, für den Fall, dass du dann jemanden anderen fragen willst.“
„Nein. Ich möchte immer noch, dass du mich begleitest.“
„Dann nehme ich die Einladung an.“
„Und ich möchte, dass du dieses Kleid trägst.“ Er schaute auf ihr Dekolleté, und wenn möglich, wurden seine Augen noch dunkler.
„Aber das ist nicht konservativ genug“, protestierte sie.
„Das wird es sein, wenn du die passende Stola dazu trägst, die deine wunderschöne Haut vor den Blicken anderer Männer verbergen wird.“
„Woher wusstest du, dass es eine passende Stola gibt?“
„Ich habe dieses Kleid persönlich ausgesucht, bevor es dir geschickt wurde“, erklärte er.
Ihr Herz schlug schneller, als sein eindringlicher Blick ihr die Luft zum Atmen nahm. Irgendwie musste es ihr gelingen, die Kraft aufzubringen, sich seiner magnetischen Wirkung zu entziehen – und zwar bevor ihr Herz in Scherben lag.
Ali hatte Kamal lediglich aus der Ferne gesehen, seit er vor fünf Tagen in ihrem Apartment vorbeigekommen war. Und nun war es soweit, sie saß mit ihm in der Limousine auf dem Weg zur Gala. Vielleicht machten Kleider tatsächlich Leute, denn sie fühlte sich einfach wundervoll – und das auch mit der dazugehörigen Stola, die ihre Schultern und ihr Dekolleté bedeckte. Sie würde niemals eine Prinzessin sein, aber heute Abend kam sie sich so vor.
„Du siehst hinreißend aus“, flüsterte er ihr zu, als er ihr beim Aussteigen behilflich war.
„Du auch.“
„Das nehme ich als Kompliment.“ Seine Stimme klang rau.
„So war es auch gemeint.“ Er hatte keine Ahnung wie sehr. In dem klassischen schwarzen Smoking sah er einfach verboten gut aus.
„Es ist Zeit, der Welt
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