Julia präsentiert Träume aus 1001 Nacht 04
Palastes angeboten, kannst du ganz beruhigt sein.“
„Ich habe …“
„Ich wollte nicht, dass du mit auf diese Fahrt kommst. Ich bin dazu erpresst worden, und als ich dann erfahren habe, du würdest mein Begleiter sein, wollte ich lieber fliegen, aber Alinor hat mich angefleht, das nicht zu tun. Ich möchte gar nicht mit dir allein sein, gleich aus welchem Grund.“
„Das habe ich schon begriffen“, versetzte er trocken. „Du hast dir solche Mühe gegeben, klarzustellen, wie sehr du die Nacht bereut hast, Lana, dass es der größte Dummkopf begriffen hätte. Du hast genau gesehen, wie ich reagiert habe. Mich hat nur beschäftigt, dass Lucinda Burke Taylor dich gebeten hatte, ihr gewisse Verhandlungen zu eröffnen, mehr nicht.“
Hitze stieg ihr ins Gesicht, und Zorn erfüllte sie. Lieber Himmel, was war sie für eine Närrin! Natürlich würde er nie so etwas vermuten. Wie hatte sie ihm das nur unterstellen können? Es war das Letzte, was ihm einfallen würde.
„Ich bin überzeugt, dass Lucinda Burke Taylor ihre eigenen Verhandlungen führt. Inzwischen muss sie darin geübt sein“, murmelte Lana und senkte ihren Kopf, damit er nicht sehen konnte, wie verlegen sie war.
Arash lachte, und aus den Augenwinkeln beobachtete sie seine ruhigen Bewegungen. Ein Lächeln huschte über ihr Gesicht. So wütend sie auch oft auf ihn wurde, ihr Zorn hielt nie an. Das war das einzig Gute.
„Warum bleiben wir hier stehen? Willst du nicht weiterfahren?“, fragte sie jetzt.
Er beugte sich vor, stützte die Arme auf das Lenkrad und blickte durch die Windschutzscheibe nach draußen.
„Wir müssen uns entscheiden“, bemerkte er.
Ein heftiger Windstoß prallte gegen den Wagen und schien die Wärme aus dem kleinen Fahrerhaus zu vertreiben. Lana fröstelte. Bei einem Blick aus dem Fenster sah sie nur Felsen, aber nichts, wo sie hätten Schutz finden können.
„Was meinst du damit? Befindet sich etwa kein Unterschlupf in der Nähe?“
Er deutete zum Fenster auf ihrer Seite hinaus. „In die Richtung schon“, meinte er. „Aber es ist ein langer Weg.“
Sie wandte sich um und starrte auf die felsige Landschaft. „Was? Querfeldein? Und was ist mit Minen?“
„Dort führt eine Mauleselroute entlang ins Tal. Sie ist von deinen Leuten freigeräumt worden. Der nächste Pfad ist weit weg. Wir werden uns also besser auf den Weg ins Tal machen. Ich glaube, es wird ein schwerer Sturm, Lana. Heftiger Wind und starker Schneefall. Im Wagen sind wir nicht sicher. Es besteht überdies Lawinengefahr.“
Sie schauten beide auf die schneebedeckten Hänge. Die Wolken hingen niedrig, sie waren dunkel und wuchsen bedrohlich an.
„Wird das ein Schneesturm? Aber was sollen wir tun, wenn er schon ausbricht, während wir unterwegs sind?“
„Für uns ein weiterer Grund, uns zu beeilen.“
„Dabei könnten wir vom Weg abkommen“, gab Lana zu bedenken.
„Ich kenne die Landschaft hier. Was immer auch passieren mag, vom Weg werden wir nicht abkommen“, erklärte Arash. Sie versanken in Schweigen, während sie beide über das Schicksal nachdachten, das ihnen bei einem solchen Unwetter während der Nacht in den Bergen drohte.
„Wir haben Überlebensgepäck im Wagen.“ Er schien eine Entscheidung gefällt zu haben und schaltete den Motor aus. „Wir müssen uns beeilen.“ Er stieß die Tür auf und stieg aus.
Ein erneuter Windstoß prallte auf den Wagen. Arash geriet bei seiner Wucht ins Wanken.
„Arash …“, begann sie, aber er war schon um den Wagen herumgegangen und öffnete die hintere Tür.
„Zieh dich warm an!“, befahl er ihr. „Zieh alles an, was du hast.“
Vielleicht war es besser, durch die Gegend zu stolpern, anstatt neben Arash im Wagen zu sitzen und den Sturm abzuwarten. Aber Lana hasste es, von ihm herumkommandiert zu werden.
„Danke für den Rat“, entgegnete sie und stieg aus. Sofort fror sie in der eisigen Luft. Er hatte recht. Mit ihrer Jacke und der Jeans war sie nicht warm genug angezogen. Sie würde erfrieren, wenn die Temperatur noch ein paar Grad sank.
Der Wind fuhr durch ihre kurzen roten Locken. Ihre Jacke plusterte sich auf. Lana kämpfte sich zur Ladefläche des Wagens, von der Arash ihr die Tasche zog, auf die sie zeigte. Er ließ sie ihr vor die Füße fallen. Lana bückte sich und begann Kleidungsstücke herauszuholen. Sie hatte nichts für das kalte Wetter eingepackt. Sie war schließlich auf dem Weg durch die Wüste und hatte nur wenige passende Sachen bei sich. Vielleicht sollte sie
Weitere Kostenlose Bücher