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Julia präsentiert Träume aus 1001 Nacht 04

Julia präsentiert Träume aus 1001 Nacht 04

Titel: Julia präsentiert Träume aus 1001 Nacht 04 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A Sellers
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senkte vertrauensvoll ihre Stimme. „Sucht er eine reiche Frau?“
    Für Lucinda wäre es der dritte Ehemann. Die Aussichten des chinesischen Poeten schienen zu sinken. Aber warum auch nicht? Arashs Besitztümer waren teilweise zerstört, und nur weil er von Lana nichts annehmen wollte, bedeutete das nicht, dass er kein Geld gebrauchen könnte.
    Lana konnte schließlich nicht darüber bestimmen, ob er ein Angebot annehmen würde oder nicht.
    „Möglicherweise lohnt es sich für Sie, ihm einen Vorschlag zu machen“, erwiderte Lana und war froh, dass Lucinda offenbar den ironischen Unterton nicht mitbekam.
    In dem Moment begegnete Arash ihrem Blick. Er hatte einen Teil des Gesprächs mitbekommen. Doch anstatt ihm einen entschuldigenden Blick zuzuwerfen, wie sie es bei allen anderen getan hätte, hob sie lediglich ihre Brauen und schob Lucinda in seine Richtung.
    „Eure Exzellenz …“, sprach sie ihn an und legte damit besondere Betonung auf seinen Titel, der bei den Westeuropäern Eindruck machte. An Arashs Gesichtsausdruck erkannte sie, dass er sehr wohl ihre Ironie bemerkt hatte.
    Nun, zum Teufel mit ihm. Er kannte Lanas Charakter nicht, sonst hätte er gewusst, dass er von ihrem Vater alles hätte bekommen können, ohne irgendeine Verpflichtung einzugehen.
    „… darf ich Ihnen Lucinda Burke Taylor vorstellen?“
    Vielleicht hatte Lucinda mehr Glück, und Arash nahm von ihr etwas an. Möglicherweise war es ein Fehler von Lana gewesen, ihm keinen Tauschhandel vorzuschlagen.
    Lana runzelte die Stirn. Ein Fehler? Der einzige Fehler, den sie je bei Arash gemacht hatte, lag lange zurück, und sie war weit davon entfernt, ihn jemals zu wiederholen.
    „Das war nur ein Scherz!“, behauptete Lana jetzt, als Arash ihr diese Begegnung wieder ins Gedächtnis gerufen hatte.
    „Das war kein Scherz. Sie hat mich gemustert, als ob sie ein Pferd kauft. Es hätte mich nicht gewundert, wenn sie mein Gebiss hätte sehen wollen.“
    „Hast du denn nicht die Ironie in meinen Worten erkannt?“
    Arash musterte sie. „Hat Miss Burke Taylor etwa die Ironie erkannt?“
    „Sie ist vermutlich zu dumm, um mich zu verstehen. Du hast oft genug mit dummen, gierigen Frauen umgehen müssen. Du wirst doch mit ihr keine Probleme gehabt haben. Sie konnte dir nicht das Wasser reichen.“
    „Vielen Dank.“ Er machte spöttisch die Andeutung einer Verbeugung.
    „Aber es geht gar nicht um Lucinda, nicht wahr? Wieso kommst du von ihr jetzt auf mich?“
    „Auf dich?“
    Lana atmete tief durch und versuchte, den heftigen Zorn, der sie packte, im Zaum zu halten. „Du hast keinen Grund, mir zu unterstellen, ich wollte dir ein Angebot machen. Absolut keinen!“
    Zu ihrer Überraschung bremste er, fuhr an den Straßenrand und wandte sich ihr zu.
    „Wovon sprichst du eigentlich? Warum machst du so viel Aufhebens um einen dummen Fehler?“
    „Ich meine deine Behauptung, ich hätte diese Reise eingefädelt, um mich dir an den Hals zu werfen!“
    Er starrte sie an. „Bist du verrückt, Lana? Ich habe dir gerade gesagt …“
    Sie ließ ihn nicht ausreden. „Es ist lange her, dass ich so etwas getan habe, Arash, und falls es dir nicht klar sein sollte, dann lass mich dir versichern, ich werde es auf keinen Fall jemals wieder tun!“
    „Du hast dich mir nicht an den Hals geworfen“, widersprach er ihr. „Du hast dich mir aus Mitleid hingegeben, so wie eine Frau es tut, wenn ein Mann in den Krieg zieht und vielleicht nicht wieder zurückkehrt.“
    „Hast du es so aufgefasst?“, fragte sie bitter.
    „Ist das nicht die Wahrheit?“
    Lana blinzelte. Ein Schatten huschte über ihr Gesicht. Sollte das stimmen? War das ihr Motiv gewesen? Sie konnte sich kaum erinnern, aber eine Erklärung für ihre damalige Dummheit musste es ja geben.
    „Kann sein“, erwiderte sie. Jedenfalls wurde ihr dann klar, was sie die ganzen Jahre beschäftigt hatte. Warum hatte sie sich ihm an den Hals geworfen, wo es doch so eindeutig war, dass sie sich nicht ausstehen konnten? Hatte es wirklich an einem Hormonüberschuss gelegen?
    Sie seufzte. „Es spielt keine Rolle mehr, oder?“
    „Nein, jetzt nicht mehr.“
    „Um dich zu beruhigen, Arash, damit du nicht befürchten musst, es könnte wieder passieren, werde ich mir einen Mann kaufen.“
    „Ich habe nicht …“
    „Aber niemals werde ich mit dem Gedanken spielen, dir ein Angebot zu machen, Arash. Also wenn du gedacht hast, ich hätte dir mit diesem Hintergedanken meine Unterstützung für den Wiederaufbau deines

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