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Julia präsentiert Träume aus 1001 Nacht 04

Julia präsentiert Träume aus 1001 Nacht 04

Titel: Julia präsentiert Träume aus 1001 Nacht 04 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A Sellers
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aber nicht. Und wenn Sie den großen Irrtum begehen und eine Frau bitten, die bereits einen Haushalt zu versorgen hat, Ihre Familie zu versorgen, anstatt Ihre Töchter helfen zu lassen, dann sind Sie kein König, sondern ein Tyrann!“
    Er war verärgert und wütend auf sie, wie noch nie in seinem Leben. „Die Frauen aus dem Dorf brauchen ebenso Geld wie die in der Stadt. Der Stamm der Bahrami ist verpflichtet, dem Haus Durran zu helfen. Sie wollte doch die Arbeit tun, als Baba Musa mit ihr geredet hat.“
    Omar schrie sie jetzt an, und Jana vermochte kaum noch die Ruhe zu bewahren. „Natürlich wollte sie die Arbeit tun. Sie sind der König und obendrein verletzt. Aber als sie mich sah, hat sie natürlich angenommen, dass ich die Arbeit machen würde. Sie wollte nämlich nach Hause zu ihrer neugeborenen Enkelin.“
    „Es muss doch eine andere Frau zu haben sein …“, begann er.
    „Halten Sie es wirklich für richtig, dass jeder Untertan sofort springt und sich zum Sklaven machen lässt, wenn ein Herrscher nur mit den Fingern schnippt? Das wäre nicht nur arrogant, das wäre mittelalterlich. Die Leute haben hier noch weniger als in der Stadt, wissen Sie. Sämtliches Wasser muss erst von den Quellen oder aus dem Fluss geholt werden. Das ist schwerste körperliche Arbeit.“
    Diese Ungerechtigkeit erzürnte ihn noch mehr. „Das weiß ich!“, brüllte er. „Deshalb habe ich Rudaba gebeten zu kommen. Weil diese Arbeit für Sie zu schwer ist!“
    Dieses Argument ignorierte sie. „Wie das so ist, muss Rudaba sich um die Ziegen, ihre kranke Tochter und die neugeborene Enkelin kümmern. Außerdem baut sie ihr eigenes Gemüse an. Vermutlich geht es den übrigen Frauen nicht viel anders. Wirklich, Omar, wie können Sie diesen Menschen noch mehr aufbürden?“
    „Es ist nicht richtig, dass die Prinzessinnen diese niedrigen Arbeiten erledigen.“
    „Nun, ich allein mache die Arbeit auch nicht. Ich bin schließlich keine Sklavin. Wir müssen alle etwas essen, und meiner Ansicht nach schadet es Masha und Kamala nicht, wenn sie lernen, wie viel Arbeit erforderlich ist, bis eine Mahlzeit auf den Tisch kommt. So werden sie ihren zukünftigen Bediensteten mit Respekt begegnen und Mitgefühl für sie haben.“
    Er musterte sie eindringlich. „Beides lernen sie auch so, Jana. Ich bringe es ihnen bei“, versetzte er und sprach sie zum ersten Mal wieder mit Vornamen an, ohne dass es ihm selbst auffiel. Auch ließ er die förmliche Anrede fallen. „Du stammst auch von Königen ab. Es ziemt sich nicht für dich, Wasser zu schleppen und Feuer zu entzünden wie … wie eine …“
    Dass er nicht gleich das passende Wort fand, empörte ihn noch mehr. Doch er wurde sowieso unterbrochen.
    „Erzähl mir nicht, was sich ziemt!“, fuhr sie ihn aufgebracht an und ging, ohne es bewusst zu merken, auf seine Anredeform ein. „Meine Mutter fand, es zieme sich nicht für mich, dass ich die Stelle bei dir annehme. Würde ich auf alle anderen hören, was sich für mich ziemt, säße ich heute zu Hause und wäre mit dem langweiligsten Mann verheiratet, dem ich je begegnet bin. Also, ich finde, unter den Umständen ziemt es sich schon, den Abwasch zu machen. Übrigens wird das Wasser kalt.“
    Sie wandte sich der Spülschüssel zu, warf ein paar Seifenflocken hinein und rührte das Wasser kräftig um. Omar sah sie verwundert an. Er war es nicht gewohnt, dass ihm jemand so lautstark widersprach oder ihn so von oben herab behandelte.
    Er fasste nach ihrer Schulter und zwang sie, ihn anzusehen. „Ich …“, begann er, aber Jana hielt ihm ein Geschirrtuch hin. Er wich zurück.
    „Was soll das?“, fragte er.
    „Nun, im Englischen gibt es verschiedene Worte dafür, je nach Region. Küchentuch oder Geschirrtuch sind die häufigsten“, erwiderte sie. Er warf ihr einen finsteren Blick zu, dem sie standhielt. „Ich hoffe, du hast nicht vergessen, dass du für Masha und Kamala einspringst. Oder hast du gedacht, ich übernehme …“
    Seine Augen wurden dunkler und dunkler, während sie redete. Er hob seine Hand. Sie zuckte unwillkürlich zurück und verstummte. Er riss ihr das Tuch aus der Hand und warf es beiseite. Dann umfasste er ihre Oberarme.
    „Bist du fertig?“, fragte er, und während sie sich in die Augen sahen, änderte sich mit einem Mal alles. Janas Zorn verwandelte sich in einen Sturm anderer Natur. Hitze breitete sich in ihrem Körper aus und durchflutete sie. Seine dunklen Augen funkelten. Jana merkte, wie sie ihm näher kam.

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