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Julia präsentiert Träume aus 1001 Nacht 04

Julia präsentiert Träume aus 1001 Nacht 04

Titel: Julia präsentiert Träume aus 1001 Nacht 04 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A Sellers
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Kampfanzug. „Was führt euch her?“, fragte Omar erneut. Er fühlte sich beschwingt. Seit zwei Jahren hatte er seine Brüder nicht mehr gesehen, aber das spielte gar keine Rolle. Sie waren sich noch genauso nah wie eh und je.
    „Was uns hierher führt, fragst du? Das ist gut!“, versetzte Rafi. „Dein verdammter Bote. Wer sonst?“
    „Mein …!“ Omar musterte ihn verständnislos. „Welcher Bote? Kommt mit ins Haus. Das müsst ihr mir erklären.“
    Seine Brüder nahmen am Küchentisch Platz, während Omar ihnen Kaffee aufsetzte. Sie berichteten ihm in allen Einzelheiten, wie es dazu gekommen war, dass sie sich in ihre Hubschrauber gesetzt hatten.
    „Aban Bahram hat uns berichtet, dass Jalal deinen Hubschrauber angeschossen hat. Stimmt das?“, wollte Rafi wissen.
    „Auge um Auge, Zahn um Zahn. Ich habe sein Pferd erschossen“, erwiderte Omar.
    Rafi fluchte. „Es wird Zeit, dass wir uns um diesen Hun…“ Aber er brach ab.
    Einen Moment herrschte ein bedrückendes Schweigen, als das problematische Thema, das sie entzweit hatte, zur Sprache kam. Doch Karim entschied sich, den Stier bei den Hörnern zu packen. „Du hattest recht, Omar, wir hätten uns längst mit ihm befassen müssen.“
    „Wir werden es jetzt tun“, fügte Rafi hinzu.
    Omar schaute von einem zum anderen. Die Blicke, die sie wechselten, sagten mehr, als sie einander mit Worten hätten mitteilen können. „Jawohl“, stimmte er zu.
    Sie unterhielten sich eine Weile über die Mittel und Wege. Dann war der Kaffee fertig, und Omar stellte Tassen auf den Tisch.
    Da fragte Rafi: „Wo sind Masha und Kamala? Nicht etwa noch im Bett?“
    Omar schüttelte den Kopf. „Wir haben sie ins Dorf hinuntergeschickt. Ich wusste nicht, ob wir mit Freund oder Feind zu rechnen hatten.“
    „Ach, deshalb war das Empfangskomitee bewaffnet! ‚Allah‘, soll das heißen, Jalal hat jetzt auch schon Hubschrauber?“
    „Soweit ich weiß, nein. Aber so etwas ist nicht ausgeschlossen, oder?“
    Seine Brüder verneinten ernst. Es mochte ein halbes Dutzend verschiedene Quellen geben, die durchaus auch einen Mann wie Jalal mit Waffen ausrüsten würden, aus welchen Gründen auch immer. „Es war dumm von uns, die Sache so lange vor uns herzuschieben“, bemerkte Karim. „Was da alles hätte passieren können. Aber eines verstehe ich nicht, Omar. Du hast, wie Aban sagte, zwei Leuchtsignale abgefeuert und ihn schon am nächsten Tag mit der Botschaft losgeschickt, dass du dringend Hilfe brauchst.“
    „Eins von den Leuchtsignalen hat nicht gezündet, als Jana versuchte, es abzuschießen. Und ich hatte keins mehr.“
    „Jana“, wiederholte Karim bedächtig. „Ist das der Name der Englischlehrerin, die das Ganze ausgelöst hat? Ashraf sagte uns, sie sei mit den Kindern durchgebrannt. Ist sie verrückt? Wie hast du es bloß die ganze Zeit mit ihr hier ausgehalten?“
    „Ziemlich gut“, erwiderte Omar und schmunzelte.
    In dem Moment waren draußen auf der Veranda Schritte zu hören, und gleich darauf kamen die Prinzessinnen hereingestürmt: „Baba! Baba!“, riefen sie überglücklich und flogen ihm um den Hals. „Baba, es war nicht Jalal, der Bandit! Was für ein Glück.“
    „Nein, es war nicht Jalal, Kinder. Seht, wer da ist“, sagte er und stellte den Prinzessinnen ihre beiden Onkel vor. Sein Blick schweifte zur Tür, wo Jana jetzt erschien.
    Omar streckte seine Hand aus. „Komm her“, sagte er.
    Sie trat an seine Seite. Er legte einen Arm um ihre Taille und sie schauten sich lächelnd in die Augen, während Masha und Kamala von Omars Brüdern umarmt wurden.
    „Das sind meine Brüder, Jana“, stellte er die beiden vor. „Karim, Rafi, das ist Jana Stewart, meine zukünftige Frau.“
    – ENDE –

Glühende Blicke

1. KAPITEL
    Wimmernd vor Schmerzen kauerte sie in der Dunkelheit auf dem Boden. Er hatte sie zu lange warten lassen. Sie hatte ihn gewarnt, aber er hatte gesagt, sie wolle ihm ja nur etwas vormachen, wie immer. Und jetzt war ihre Zeit gekommen, hier in dieser gottverlassenen, schmutzigen Gasse.
    Da war der Schmerz schon wieder. Sie schrie auf – und presste im selben Moment die Hand vor den Mund. Ängstlich drehte sie sich um. Ganz sicher hatte er inzwischen ihre Flucht bemerkt und war ihr auf den Fersen. Wenn er den Schrei gehört hatte …
    Sie rappelte sich auf, nahm ihre Tasche und rannte weiter. Ihr Herz pochte so heftig, dass es ihr in den Ohren dröhnte. Sie konnte kaum einen klaren Gedanken fassen. Wieder überfiel sie der Schmerz

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