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Julia präsentiert Träume aus 1001 Nacht 04

Julia präsentiert Träume aus 1001 Nacht 04

Titel: Julia präsentiert Träume aus 1001 Nacht 04 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A Sellers
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bezwingende Ausstrahlung. Ganz offensichtlich kamen seine Vorfahren nicht aus England, dafür war seine Haut zu dunkel. Er wirkte sehr männlich und gepflegt, als wäre er direkt nach der Rasur vom Frisiersalon hierhergekommen, ohne sich durch den mörderischen Verkehr Londons quälen zu müssen.
    Er trug einen makellosen, offenbar maßgeschneiderten Anzug aus grauer Seide. Ein schwerer Goldring mit einem runden Diamanten, der wie Feuer strahlte, steckte an seinem Ringfinger. Die Manschettenknöpfe passten genau dazu. Dennoch wirkte der Mann nicht im Geringsten pompös, sondern hatte eine natürliche Eleganz.
    Anna blinzelte und bemühte sich, ganz wach zu werden. Die Schwester von der Entbindungsstation starrte den Mann an. Sie schien von ihm völlig hingerissen zu sein.
    „Er ist ja auch hinreißend“, murmelte Anna vor sich hin.
    Die Schwester fuhr mit dem Kopf herum. „Sie sind ja wach“, sagte sie.
    Auch der Mann wandte sich um und sah Anna an. Der Blick seiner dunklen Augen war durchdringend. Anna blinzelte erneut. Genau wie bei dem Baby war auch bei ihm ein Auge umschattet. Doch was bei dem Baby niedlich wirkte, ließ ihn verwegen erscheinen und verstärkte noch seine männliche Ausstrahlung.
    „Anna!“, rief er. Sein fremdländischer Akzent machte ihn noch attraktiver. „Was für ein Glück, dass dir und dem Baby nichts Ernsthaftes geschehen ist! Was um Himmels willen ist passiert?“
    Anna kam sich wie eine Närrin vor, weil sie nun überhaupt nichts mehr begriff. „Sind Sie der Arzt?“, stammelte sie hilflos.
    Der Mann hob die Brauen und stieß einen halb belustigten, halb besorgten Laut aus. Er beugte sich vor und nahm ihre Hand. Sie spürte, dass seine Finger sich um ihre schlossen und sie drückten, als wollte er sie, Anna, warnen.
    „Darling, die Schwester sagte mir schon, dass du dich an den Unfall nicht erinnerst, aber ich hoffe doch sehr, du hast nicht auch noch deinen Mann vergessen!“

2. KAPITEL
    „Meinen Mann?“ Anna starrte ihn an. „Aber ich bin doch gar nicht …“ Der Druck seiner Finger um ihre nahm zu, und sie unterbrach sich. War er etwa tatsächlich ihr Mann? Konnte es sein, dass sie verheiratet war, ohne sich daran zu erinnern? Dass ein solch fantastisch aussehender Mann sich in sie verliebt hatte?
    „Sind wir verheiratet?“
    Er lachte auf, aber es klang drohend, obwohl sie nicht verstand, weshalb. „Sieh doch nur unser Baby! Wie kannst du da noch zweifeln?“
    Das Muttermal war sicher ein eindeutiger Beweis. Aber wie war es nur möglich? „Ich kann mich an nichts mehr erinnern“, sagte sie mit zittriger Stimme. Plötzlich stieg eine panische Angst in ihr auf. Sie hatte einen Mann – und sie hatte ihn vergessen? Anna schloss die Augen. Sie wusste, wer sie war, aber alles andere war wie hinter einem dichten Nebel verborgen.
    Erneut öffnete sie die Augen. Er blickte sie mit einem Ausdruck tiefer Besorgnis an. Er war unglaublich attraktiv und hatte eine intensive erotische Ausstrahlung. Plötzlich wollte sie, dass es wahr wäre. Er sollte ihr Mann sein. Er sollte ihr seine Schulter bieten, damit sie sich an ihn lehnen konnte. Sie fühlte sich so schrecklich schwach, und er wirkte so stark. Er sah aus wie ein Mann, der es gewohnt war, die Dinge in die Hand zu nehmen.
    Irgendwo schrie jemand: „Schwester, Schwester!“
    Anna legte die Hand an die Schläfe. „Es ist so schrecklich laut hier.“
    „Wir werden sie so bald wie möglich dorthin verlegen, wo es ruhiger ist“, sagte die Säuglingsschwester dienstbeflissen. „Ich muss das nur noch rasch mit der Stationsleitung besprechen.“ Sie ließ Anna allein mit dem Baby und dem Mann, der ihr Ehemann war.
    „Komm, lass uns von hier fortgehen“, sagte er.
    Etwas war merkwürdig an seinem Ton, aber was? Es gelang Anna einfach nicht, sich zu konzentrieren. „Wohin?“, fragte sie mit schwacher Stimme.
    „Ich habe dich in einer Privatklinik angemeldet. Sie erwarten dich doch. Dort ist es sehr viel angenehmer. Das Personal ist nicht so überarbeitet. Ich will, dass sich ein Spezialist um dich kümmert.“
    Er hatte schon ihre Schuhe unter dem Bett hervorgeholt. Obwohl es weiterhin unerbittlich schmerzhaft in ihren Schläfen hämmerte, setzte Anna sich gehorsam auf und schlüpfte in die Schuhe. Unterdessen nahm er ihr Krankenblatt aus der Halterung am Fußende des Bettes, faltete es zusammen und schob es in die Tasche seines Jacketts.
    „Warum nimmst du das mit?“, fragte sie.
    Er bedachte sie nur mit einem kurzen,

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