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Julia präsentiert Träume aus 1001 Nacht 05

Julia präsentiert Träume aus 1001 Nacht 05

Titel: Julia präsentiert Träume aus 1001 Nacht 05 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P Jordan
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warum hast du mich nicht vorgewarnt?“, fragte Katrina Xander, sobald sie wieder allein waren.
    Er zuckte die Schultern. „Wovor? Davor, dass man unsere Handgelenke zusammenbinden würde? Um ehrlich zu sein, war ich darauf gar nicht vorbereitet“, sagte er. „Es ist eine sehr alte Sitte. Mir war nicht klar, dass sie noch angewendet wird.“
    „Warum haben sie es dann gemacht?“, hakte sie nach.
    „El Khalids Wort ist hier Gesetz“, erwiderte er. „Er kann tun und lassen, was er will. Aber das ist ja jetzt nicht mehr wichtig …“
    Er versuchte, Katrina das Gefühl zu geben, als hätte ihn das Ganze kalt gelassen. Aber so war es nicht, im Gegenteil. Durch das Zusammenbinden der Hände waren sie von nun an für immer miteinander verbunden. Diese Tradition seines Stammes reichte weit in die Vergangenheit zurück. Er war selbst erstaunt darüber gewesen, welche Kraft das Ritual hatte. Auf eine primitive, archaische Weise hatte er das Gefühl gehabt, als würde Katrina nun wirklich ihm gehören. Damit hatte er nicht gerechnet.
    Aber ihm war auch klar, dass er es sich nicht leisten konnte, solchen Gefühlen nachzuhängen. Das Gleiche galt für Katrina. Stirnrunzelnd sah er sie an.
    „Es ist eine alte Berbersitte“, sagte er. „Man sollte das Ganze nicht überbewerten.“
    Natürlich merkte er, wie tief betroffen sie war. Er gab sich Mühe, ihr gegenüber nicht zu zeigen, dass es ihm nicht anders ging.
    „Damit ist die Sache erledigt“, sagte er und zwang sich, wieder in die Gegenwart zurückzukehren. Es konnte nämlich sehr gut sein, dass Nazir heute im Lager auftauchte, um sich mit El Khalid zu beraten. Und dann musste er sich auf seine Mission konzentrieren.
    „Ich schlage vor, du legst dich schon einmal hin“, sagte er zu Katrina in ungewöhnlich scharfem Ton.
    Sie sah ihn entgeistert an. Sie waren erst seit ein paar Minuten verheiratet, und schon kommandierte er sie herum. Als ob sie … Und dann fiel ihr ein, dass dies ja ihre Hochzeitsnacht war. Wenn Xander darauf bestand, dass sie ihren ehelichen Verpflichtungen nachging, konnte sie ihn nicht davon abhalten. Ihre einzige Waffe waren Worte.
    „Bitte vergiss nicht, dass diese Hochzeit nichts bedeutet“, erinnerte sie ihn. „Daher kannst du mir auch keine Befehle geben.“
    „Nicht als dein Ehemann“, erwiderte er grimmig. „Aber du scheinst zu vergessen, dass du noch immer meine Gefangene bist. Du bist in meiner Macht, daher kann ich mit dir tun, was ich will. Geh jetzt ins Schlafgemach und bleib dort!“
    Doch so leicht ließ sie sich nicht abweisen.
    „Warum hast du mich überhaupt geheiratet?“, begehrte sie auf. „Nur wegen des Lösegelds, oder weil du mich wirklich beschützen und vor Sulimen retten wolltest?“
    Die Intensität seines Blicks traf sie wie ein Blitz, der ihr durch und durch ging. Sie hatte das Gefühl, als könnte Xander ihr bis auf den Grund ihrer Seele schauen.
    Es passierte nur sehr selten, dass er durchschaut wurde, aber Xander hatte den Eindruck, als wäre Katrina dieses Kunststück gelungen. Obwohl er sich alle Mühe gegeben hatte, auch ihr gegenüber den Banditen zu spielen, hatte er immer wieder den Eindruck, als würde sie die bessere Seite seines Charakters sehen.
    Konnte es sein, dass sie seine Maskerade als das erkannt hatte, was sie war – eine Verkleidung? Spürte sie seine Verletzlichkeit, was sie anging? Und fiel ihr auch die Spannung auf, die von Anfang an zwischen ihnen geherrscht hatte? Die Hitze seines Verlangens nach ihr und sein Kampf um Selbstbeherrschung? Das starke Bedürfnis, sie in seine Arme zu schließen und das Ehegelübde zu erfüllen, das er gerade abgelegt hatte?
    Er hatte bereits ein paar Schritte auf sie zugemacht, als ihm bewusst wurde, in welcher Situation sie sich befanden. Er durfte sich jetzt nicht aus der Fassung bringen lassen. Katrina war eine junge Frau, die sicher nicht zum ersten Mal ihre Sexualität dazu benutzte, von einem Mann zu bekommen, was sie wollte.
    „Was soll ich dir darauf antworten?“ entgegnete er. „Dass ich dich geheiratet habe, um dich vor einem schlimmeren Schicksal zu bewahren? Oder hast du vielleicht gehofft, meine Schwäche ausnutzen zu können? Willst du mich etwa verführen, um mich dazu zu bewegen, dir so deine Freiheit zurückzugeben?“
    Katrina sah ihn empört an. „Ich dachte mir schon, dass du so etwas sagen würdest“, erwiderte sie. „Eine andere Möglichkeit kommt dir wohl nicht in den Sinn, oder?“
    „Was für Möglichkeiten gibt es

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